Wem gehört der Schütting?

Federzeichnung des Schütting aus dem 17. Jahrhundert
Religiöse Umwälzungen, der Wunsch nach politischen Reformen, dazu Streitigkeiten um Hab und Gut – im Bremen des Jahres 1530 gärte es. Die brisante Mischung entlud sich mit dem „Aufstand der 104 Männer”, die eine Beteiligung an der Stadtregierung durchsetzen und die Position des Rates und der Elterleute in Frage stellten. Dabei allein sollte es nicht bleiben: Bald entzündete sich ein heftiger Streit um das Eigentum der Kaufleute-Vereinigung. Die 104 argwöhnten einen Missbrauch der Tonnen- und Bakengelder für den Kauf des Schütting oder kostspielige Feste – und machten kurzen Prozess: Anfang 1532 enteigneten sie den Schütting samt Inventar und nahmen die Verwaltung der Tonnengelder in die eigene Hand.
Das Regiment der Aufrührer war jedoch nicht von langer Dauer. Im September wurde ihr Aufstand niedergeschlagen, die Anführer wurden hingerichtet. Und am 1. Februar 1533 erhielten die Kaufleute ihren Schütting feierlich zurück.