Wirtschaftsraum Bodensee-Oberschwaben
IHK-Region in Zahlen
Die Region Bodensee-Oberschwaben liegt im Südosten Baden-Württembergs und grenzt direkt an den Freistaat Bayern. Gemeinsame Grenzen besitzt sie auch mit der Schweiz und Österreich; allerdings nur indirekt, das heißt über den Bodensee hinweg. Sie umfasst die drei Landkreise Bodenseekreis, Ravensburg und Sigmaringen.
Die Region zählt fast 648.000 Einwohner auf einer Fläche von 3.500 Quadratkilometern. Zwischen 2015 und 2023 hat die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 13 Prozent auf 273.835 Personen zugenommen. Trotz der aktuellen konjunkturellen Herausforderungen und der anhaltenden Unsicherheiten im globalen Marktumfeld bleibt die Arbeitslosenquote mit leicht über 3 Prozent stabil. Eine hohe Beschäftigungsquote bedeutet auch steigende Teilhabe und mehr Wohlstand: Das sogenannte verfügbare Einkommen liegt in Bodensee-Oberschwaben mit rund 26.000 Euro pro Einwohner gleichauf mit dem Landesniveau sowie deutlich über dem Bundesdurchschnitt in Höhe von 24.000 Euro. Schlüsselfaktor und Rückgrat der Region ist nach wie vor die Industrie, die rund 42 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Auf die übrigen Branchen (Dienstleistung, Handel, Tourismus und Landwirtschaft) entfallen zusammen 58 Prozent.
Die Wirtschaft braucht Raum zum Wachsen und dieser wird immer mehr zum Engpassfaktor. Die sogenannte Siedlungsfläche in Bodensee-Oberschwaben hat mit 7,6 Prozent allerdings den geringsten Anteil an der Regionsfläche im Vergleich aller 12 Regionen in Baden-Württemberg und liegt deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 9,4 Prozent. Dennoch entfallen nur 1,5 Prozent der Gesamtfläche auf Gewerbe und Industrie sowie 3,2 Prozent auf Wohnbebauung. Die Region punktet weiterhin als herausragender Natur- und Landschaftsraum.
Aussagen zur Wirtschaftslage der regionalen Unternehmen finden Sie im Bereich Konjunktur. Die Daten kommen vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. Weitere Fakten bekommen Sie gerne auf Anfrage bei Bettina Wolf, wolf@weingarten.ihk.de, Telefon 0751 409 119.
Zukunftsregion Bodensee-Oberschwaben
Die Region Bodensee-Oberschwaben bietet eine hohe Lebensqualität, attraktive Arbeitsplätze in der Industrie, bei unternehmensnahen Dienstleistern oder im Gesundheitsbereich, ein gutes Bildungs- und Hochschulangebot sowie vielfältige Freizeitmöglichkeiten.
Attraktive Arbeitsplätze
Die Wirtschaft in der Region Bodensee-Oberschwaben ist geprägt vom typischen Mittelstand, also von Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten, sowie einigen Großbetrieben. Die Industrie bildet den wirtschaftlichen Kern der Region und ist Zugpferd für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Maschinen und Fahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrttechnik bilden den Schwerpunkt der Industrie. Über die Region hinaus bekannt sind insbesondere die Großunternehmen wie beispielsweise ZF Friedrichshafen, die Ravensburger AG, die Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG, die Rolls-Royce Power Systems AG, die Airbus Defence and Space GmbH, die Diehl Aerospace GmbH, die Geberit Vertriebs GmbH, die Winterhalter Deutschland GmbH, die ifm electronic GmbH, oder die Zollern GmbH & Co. KG. Die Exportquote der Industrie von über 50 Prozent zeigt die internationale Ausrichtung und Verflechtung der Region.
Bei der konkreten Betrachtung nach Branchen gibt es über die Kreise hinweg Unterschiede, allerdings teilen sich in den drei Kreisen die Branchen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie das Gesundheits- und Sozialwesen die ersten beiden Plätze. Eine große Rolle spielen daneben die unternehmensnahen Dienstleister, wie zum Beispiel Konstruktionsbüros. Kreisspezifische Schwerpunkte liegen in den Bereichen Einzelhandel, Baugewerbe, Automotive oder auf der Herstellung von Metall- oder chemischen Erzeugnissen.
Gutes Bildungsangebot
Auch als Bildungsstandort empfiehlt sich die Region Bodensee-Oberschwaben. Mit der Dualen Hochschule Ravensburg-Friedrichshafen, den Hochschulen Ravensburg-Weingarten, Albstadt-Sigmaringen und Isny, der privaten Zeppelin University in Friedrichshafen sowie der Pädagogischen Hochschule Weingarten bietet die Region den Unternehmen gut ausgebildete Fachkräfte und den jungen Leuten gute Zukunftsaussichten.
Tourismus- und Gesundheitsdestination
Die Region hat durch die oberschwäbischen Kur- und Bäderorte, den Naturpark Obere Donau, das württembergische Allgäu und den Bodensee national wie international einen guten Ruf als Tourismus- und Gesundheitsdestination. Kulturell bietet die Region eine bunte Vielfalt.
Kinderbetreuung
In den letzten Jahren haben die Kommunen ihr Betreuungsangebot für Kinder ab einem Jahr bis zum Ende der Grundschulzeit stark ausgebaut. Moderne Familien- und Arbeitsstrukturen sind auch in der Region Bodensee-Oberschwaben weit verbreitet.
Verkehrsinfrastruktur
Im Bereich Verkehrsinfrastruktur hat die Region Nachholbedarf. Der Ausbau insbesondere der Straßeninfrastruktur hinkt der wirtschaftlichen Bedeutung hinterher. Bundesstraßenneubauten an der B 30 oder B 31 haben in den letzten Jahren zur Beschleunigung des Verkehrs beigetragen. Auch auf der wichtigsten Schienenstrecke zwischen Ulm und Friedrichshafen, der Südbahn, konnten die Angebote des Zugverkehrs deutlich verbessert werden. Starkes Plus für die Region ist der Flughafen Friedrichshafen.
Landkreis Bodenseekreis
Landkreis:
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Bodenseekreis
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Lage:
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Angrenzung an die Landkreise Sigmaringen und Ravensburg (Norden), sowie der Landkreise Lindau (Osten) und Konstanz (Westen). Im Süden bildet der Bodensee eine natürliche Grenze zur Schweiz (Kantone Thurgau und St. Gallen) und Österreich (Vorarlberg).
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Fläche:
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664 Quadratkilometer
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Einwohner:
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222.712 (Jahr 2022) |
Bevölkerungsentwicklung:
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Verkehrliche Anbindung:
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Beschäftigung und Arbeitslosenquote:
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Im Bodenseekreis arbeiten 97.917 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon 44,8 Prozent im produzierenden Gewerbe. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,2 Prozent und damit auf einem Spitzenplatz bundesweit. |
Kreisgliederung:
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23 Städte und Gemeinden
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Im Landkreis Bodenseekreis leben in 23 Städten und Gemeinden 222.712 Personen, er umfasst 664 Quadratkilometer und ist mit 335 Einwohnern pro Quadratkilometer recht dicht besiedelt. Er erstreckt sich fast über die gesamte Länge des nördlichen Bodenseeufers. Friedrichshafen ist das Oberzentrum und stellt mit anderen Städten wie Tettnang oder Markdorf die wirtschaftlichen Schwerpunkte im Landkreis dar.
Die meisten Beschäftigten arbeiten im Bereich Herstellung von Kraftfahrzeugen und im Maschinenbau. Danach folgen das Gesundheitswesen und der Einzelhandel. Weltbekannte Unternehmen im Landkreis sind die ZF Friedrichshafen AG, die Rolls-Royce Power Systems AG, die ifm electronic GmbH, die Winterhalter Deutschland GmbH, die Zeppelin Systems GmbH und die Airbus Defence and Space GmbH. In der Landwirtschaft prägen Obst-, Wein- und Hopfenanbau das Bild. Dank des hohen Freizeitwertes und der landschaftlichen Schönheit ist auch der Tourismus für die Wirtschaftskraft der Region von großer Bedeutung.
Der Landkreis Bodenseekreis verfügt über zwei Hochschulen: Die Duale Hochschule-Ravensburg-Friedrichshafen und die private Zeppelin University in Friedrichshafen.
Die unmittelbare Nachbarschaft des Bodenseekreises zu anderen Landkreisen und den Ländern Schweiz und Österreich dokumentiert eine hohe Pendlerzahl und die dazugehörige wirtschaftliche und verkehrstechnische Verflechtung. Fähren über den Bodensee verbinden von Friedrichshafen nach Romanshorn (Schweiz) und von Meersburg nach Konstanz. Ein Katamaran verbindet zusätzlich Friedrichshafen mit Konstanz. Außerdem können über den Flughafen in Friedrichshafen zahlreiche Ziele im In- und Ausland bereist werden.
Landkreis Ravensburg
Landkreis:
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Ravensburg
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Lage:
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Angrenzung an die Landkreise Biberach (Norden), Unterallgäu (Osten) und an die kreisfreie Stadt Memmingen. Im Süden grenzen die beiden Landkreise Oberallgäu und Lindau an, im Westen der Landkreis Sigmaringen.
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Fläche:
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1.632 Quadratkilometer |
Einwohner:
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290.911 (Jahr 2022)
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Bevölkerungsentwicklung:
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Verkehrliche Anbindung:
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Beschäftigung und Arbeitslosenquote:
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Im Landkreis Ravensburg arbeiten 126.276 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon 36,8 Prozent im produzierenden Gewerbe. Die Arbeitslosenquote liegt regelmäßig unter 3 Prozent und damit bundesweit auf einem Spitzenplatz.
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Kreisgliederung:
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39 Städte und Gemeinden
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Im Landkreis Ravensburg leben in 39 Städten und Gemeinden 290.911 Menschen, er umfasst 1.632 Quadratkilometer, das heißt auf einen Quadratkilometer kommen 178 Einwohner. Er liegt im äußersten Südosten Baden-Württembergs. Seine Ost- und Südgrenze ist zugleich Landesgrenze zu Bayern. Ravensburg und Weingarten bilden das gemeinsame Oberzentrum und den wirtschaftlichen Schwerpunkt im Landkreis.
Die meisten Beschäftigten arbeiten im Bereich der Gesundheitswirtschaft. An der schwäbischen Bäderstraße liegen die Moorheilbäder und Kneipp-Kurorte Bad Waldsee, Bad Wurzach und Aulendorf, die sich zusammen mit den heilklimatischen Kurorten Isny und Wolfegg voll und ganz in den Dienst der medizinischen Rehabilitation und Gesundheitsvorsorge stellen. Nächst größte Wirtschaftsschwerpunkte bilden danach der Einzelhandel und der Maschinenbau. Weltbekannte Unternehmen im Landkreis sind die Ravensburger AG, die Hymer AG, die Dethleffs GmbH & Co. KG, die Schuler AG und die Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG.
Der Landkreis Ravensburg verfügt über vier Hochschulen: Duale Hochschule-Ravensburg-Friedrichshafen, Hochschule Ravensburg-Weingarten, Pädagogische Hochschule Weingarten sowie die Hochschule in Isny.
Der Landkreis Ravensburg wird auch die "Region der Zukunft" genannt und ist flächenmäßig der zweitgrößte Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zu den stärksten Wirtschaftsräumen in der Bundesrepublik.
Landkreis Sigmaringen
Landkreis:
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Sigmaringen
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Lage:
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Angrenzung an die Landkreise Reutlingen (Norden), Biberach und Ravensburg (Osten) und an den Bodenseekreis (Süden), sowie an den Landkreis Konstanz im Südwesten. Die Landkreise Tuttlingen und Zollernalbkreis grenzen im Westen an.
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Fläche:
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1.204 Quadratkilometer
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Einwohner:
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134.045 (Jahr 2022)
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Bevölkerungsentwicklung:
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Verkehrliche Anbindung:
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Beschäftigung und Arbeitslosenquote:
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Im Landkreis Sigmaringen arbeiten 49.642 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon 42,8 Prozent im produzierenden Gewerbe. Die Arbeitslosenquote liegt bei etwas über 3 Prozent und damit unter dem Landesschnitt.
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Kreisgliederung:
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25 Städte und Gemeinden
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Im Landkreis Sigmaringen leben in 25 Städten und Gemeinden 134.045 Personen, er umfasst 1.204 Quadratkilometer. Mit 111 Personen auf einen Quadratkilometer ist der Landkreis recht dünn besiedelt. Der Landkreis Sigmaringen liegt auf den Achsen zwischen Stuttgart-Bodensee sowie Freiburg-Ulm im Bereich der Oberen Donau. Die größten Städte im Landkreis sind Sigmaringen, Bad Saulgau und Pfullendorf, die die wirtschaftlichen Schwerpunkte im Landkreis bilden.
Die meisten Beschäftigten arbeiten im Bereich Maschinenbau und in der Metallerzeugung, danach folgen der Einzelhandel und das Gesundheitswesen. Der Landkreis Sigmaringen ist außerdem recht stark land- und forstwirtschaftlich geprägt. Weltbekannte Unternehmen im Landkreis sind zum Beispiel die Geberit Vertriebs GmbH, die Zollern GmbH & Co. KG, die Buck GmbH & Co. KG oder die CLAAS KGaA mbH.
Der Landkreis Sigmaringen hat eine Hochschule, die Hochschule Albstadt-Sigmaringen. In Bad Saulgau macht das Schülerforschungszentrum immer wieder auf sich aufmerksam.
Die Landschaft des Landkreises Sigmaringen ist abwechslungsreich: von den Felsen der Schwäbischen Alb und dem Tal der Oberen Donau bis zur Seenlandschaft der nördlichen Bodenseeregion und Oberschwaben. Zahlreiche Burgen, Schlösser, Ruinen und Museen locken jährlich viele Touristen. Außerdem gibt es die Möglichkeit durch Flugverkehr die Landeplätze Mengen-Hohentengen, Bad Saulgau, Pfullendorf und Leibertingen (Segelflugplätze) zu erreichen.