Entwicklungen der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie - Juni 2024

Forschung

Deutsch-Französische Zusammenarbeit: Stärkung der technologischen Souveränität Europas bei Batterieforschung und Wasserstofftechnologien

Das französische Forschungsministerium (MESR) und das BMBF haben am 22. Mai 2024 zwei große Energiekooperationen angekündigt, die die europäische technologische Souveränität im Bereich der Energieforschung stärken werden. Der Parlamentarische Staatssekretär Mario Brandenburg erklärte auf der Veranstaltung in Paris: "Deutschland und Frankreich - zwei starke Partner, vereint durch die Vision eines technologisch souveränen Europas. Wir treffen uns heute nicht nur als Nationen, sondern auch als Wegbereiter für ein Europa, das in seiner Widerstandsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Technologieführerschaft neue Maßstäbe setzt."

Wasserstoff-Beirat diskutiert Förderinstrumente für grünen H2

Welche Instrumente zur Beschaffung und Finanzierung von emissionsarmem Wasserstoff vorhanden sind und wie diese aus Baden-Württembergischer Sicht zu bewerten sind, hat der Wasserstoff-Beirat Baden-Württemberg in Stuttgart analysiert. Gemeinsam mit Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker hob das Expertengremium die Bedeutung der Zusammenarbeit auf Bundesebene für die H2-Versorgung im Südwesten hervor.

News

Finanzieller Segen für spanische Wasserstoffprojekte

Im Rahmen der ersten Auktion der europäischen Wasserstoffbank wurden von der EU-Kommission knapp 720 Millionen Euro an sieben Wasserstoffprojekte vergeben. Davon befinden sich drei in Spanien. Damit hat das Land die meisten geförderten Projekte aus dieser ersten Auktionsrunde erhalten, die mit Einnahmen aus dem Emissionshandelssystem der EU finanziert werden. Da zurzeit die Herstellung von Wasserstoff auf Basis fossiler Brennstoffe noch deutlich günstiger ist als die grüne Variante, werden durch die europäische Wasserstoffbank Investitionen in die nachhaltige Produktion dieses Kraftstoffs angekurbelt. Der gesprochene Förderbeitrag ermöglicht somit einen Preisausgleich zwischen den momentanen Produktionskosten und dem Marktpreis für Wasserstoff, begrenzt auf zehn Jahre. Die Beihilfe ist also eine Verkaufspreissubvention, die je nach Projekt unterschiedlich hoch ausfällt. Die Mittel werden an den Hersteller ausbezahlt.

Grüner Wasserstoff durch das Mittelmeer

Europas Energieversorgung soll grüner werden. Ein entscheidender Baustein dabei wird Wasserstoff sein. Ein neues Pipelinenetz soll die europäischen Produktions- und Verbrauchszentren des Gases verbinden. Die Pläne dafür nehmen Gestalt an. Ein großer Treiber dahinter ist die European Hydrogen Backbone Initiative, eine Gruppe von europäischen Energieinfrastrukturbetreibern. Sie hat fünf Korridore ("A" bis "E") ausgearbeitet, über die der Wasserstoff transportiert werden soll.

Wie die Nordsee zum "grünen Kraftwerk Europas" werden kann

Die Nordsee spielt als zentrale Region für grüne Stromproduktion eine enorm wichtige Rolle für die Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele. Bei den Gipfeltreffen der Anrainerstaaten im belgischen Ostende (April 2023) und im dänischen Esbjerg (Mai 2022) hatten die beteiligten Regierungschefs ambitionierte Ziele vereinbart. Nach diesen Plänen sollen Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee bis 2030 insgesamt 120 Gigawatt und bis 2050 mindestens 300 Gigawatt Strom erzeugen. Wie das gelingen kann, beleuchtet die erste Nordsee-Konferenz, die die Deutschen Auslandshandelskammern in Norwegen, Dänemark und den Niederlanden mit Unterstützung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und weiterer AHKs am 7. Juni von 9 bis 16 Uhr in den Räumen der DIHK in Berlin organisieren.

Projekt Hy.Teck will Ökosystem für grünen Wasserstoff schaffen

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft unterstützt daher im Rahmen des Förderprogramms „Lade- und Wasserstofftankinfrastruktur für Langstrecken-Lkw (LWT)" den Bau von Wasserstofftankstellen im Land. Gefördert werden Tankstellen, die gasförmigen Wasserstoff anbieten. Die Ausschreibung wurde im April 2023 veröffentlicht. Eine Fachjury hat fünf Projekte ausgewählt, die bis 2026 vom Umweltministerium eine Förderung erhalten. In einer ersten Runde wurden zuvor bereits drei Tankstellen mit einer Fördersumme von insgesamt 7,2 Millionen Euro bewilligt. In einer weiteren Runde erhält nun das Projekt HY.TECK eine Unterstützung in Höhe von 4,13 Millionen Euro vom Umweltministerium für eine Wasserstofftankstelle im Gewerbegebiet Rosenloh in der Gemeinde Weilheim an der Teck im Landkreis Esslingen. Die neue Tankstelle wird künftig alle Fahrzeugklassen mit grünem Wasserstoff versorgen. Mit einer Entfernung von circa 2 Kilometern zur vielbefahrenen Autobahn A8 ist die Tankstelle gut erreichbar. „Wir tun in Baden-Württemberg vieles dafür, als führender Industriestandort die Wasserstoffinfrastruktur weiter voranzubringen. Dabei hilft jede Wasserstofftankstelle, das Netz auszubauen und die Nutzung von Brennstoffzellenfahrzeugen gerade auch im Nutzfahrzeugbereich attraktiver zu machen.

Events

Wasserstoff in der Praxis: Status Quo, Projekte, Finanzierung- 4.IHK-Wasserstoff-Forum (27. Juni 2024)

Bereits zum 4. Mal lädt die IHK Hochrhein-Bodensee zu einem ganztägigen Wasserstoff-Forum ins Konzil nach Konstanz ein. Wie auch in den vergangenen Jahren, beleuchten verschiedene Fachleute das Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Es wird praxisnah aufgezeigt, wie umweltfreundlich und nachhaltig Wasserstoff ist, insbesondere wenn er aus erneuerbaren Quellen oder aus Recyclingprodukten hergestellt wird. Auch in diesem Jahr werden des Weiteren die Themen Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit angesprochen und diskutiert.
Quelle: BWIHK