Entwicklungen der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie - September 2025

Forschung

DIW-Analyse: Wasserbedarf bei der Elektrolyse

Das DIW-Papier untersucht, ob die Wasserverfügbarkeit die geplante Wasserstoffproduktion in Deutschland bis 2030 einschränken könnte. Die Analyse des DIW zeigt, dass der geplante Ausbau der Elektrolysekapazitäten in Deutschland bis 2030 nur einen sehr geringen Anteil am gesamten Wasserbedarf ausmachen würde und Wasser grundsätzlich ausreichend verfügbar wäre. Zwar können regionale und saisonale Unterschiede zu Wasserstress führen und damit die Standortwahl beeinflussen, ein grundsätzliches Hindernis für den Ausbau besteht jedoch nicht. Auch die Kosten für Wasser spielen dabei kaum eine Rolle, da ihr Anteil an den Gesamtkosten der Elektrolyse vernachlässigbar ist. Entscheidend für die Verteilung der Elektrolyseanlagen ist vielmehr der Ausbau des Wasserstoffnetzes, das bei guter Infrastruktur auf windstarke Küstenregionen verweist, während ein eingeschränktes Netz eher produktionsnahe Standorte erzwingt, selbst in Gebieten mit höherem Wasserstress.

IRENA-Studie: Analysis of the potential for green hydrogen and related commodities trade

Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) hat im Juli 2025 eine umfassende Studie zum Potenzial des globalen Handels mit grünem Wasserstoff und seinen Derivaten vorgelegt. Dabei wurde untersucht, welche Regionen sich bis 2050 als Export- und Importzentren etablieren könnten und welche Infrastrukturmaßnahmen erforderlich wären. Die Studie unterstreicht die Bedeutung international einheitlicher
Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf Zertifizierung, Förderung und Investitionssicherheit. Länder mit hohem Potenzial – etwa in Afrika oder Lateinamerika – benötigen gezielten Zugang zu Kapital, um
wettbewerbsfähig zu bleiben. Für Importregionen wie Europa und Japan bietet grüner Wasserstoff Chancen zur Dekarbonisierung und Diversifizierung der Energieversorgung.

News

Ein Netz für das Klimagas – wie CO2 in Zukunft durch Deutschland fließen soll

Auch in Zukunft werden große Mengen CO₂ in der Industrie anfallen, weshalb ein flächendeckendes, sicheres und wirtschaftliches Transportnetz notwendig sein wird. Zwei Fraunhofer-Institute entwickeln dafür Szenarien: Das
Fraunhofer ISI ermittelt Emissionsquellen und Nutzungsorte, während das Fraunhofer SCAI mit Simulationen die technische Machbarkeit prüft. Die Ergebnisse liefern Politik und Industrie eine belastbare Grundlage, um ein effizientes CO₂-Pipelinenetz aufzubauen und die industrielle Dekarbonisierung voranzubringen.

Heizen mit Wasserstoff statt Wärmepumpe? Branche sieht Potenziale

Nach Einschätzung von Vertretern der Gaswirtschaft kann Wasserstoff für die Wärmeversorgung von Gebäuden eine mögliche Alternative zur Wärmepumpe darstellen. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) ordnet Wasserstoff und andere klimafreundliche Gase als wichtige Bestandteile der zukünftigen Energieversorgung ein und verweist auf die grundsätzliche Eignung der bestehenden Gasnetze für den Transport von Wasserstoff.

Bayern will ab 2026 weitere Wasserstoffzüge testen

Trotz bestehender Vorbehalte gegenüber der Wasserstofftechnik plant Bayern, den Einsatz solcher Züge weiter auszubauen. Nach Angaben des Verkehrsministeriums sollen ab Dezember 2026 drei Wasserstoffzüge im oberbayerischen Regionalverkehr zwischen Mühldorf und Burghausen verkehren. Bereits seit Ende 2024 ist im Raum Augsburg ein erster Zug dieser Art im Testbetrieb unterwegs. Mit der neuen Technik sucht der Freistaat nach klimafreundlichen Lösungen für Bahnstrecken ohne Oberleitungen. Ziel der Staatsregierung ist es, den Betrieb von Dieselzügen auf nicht elektrifizierten Strecken spätestens bis 2040 vollständig einzustellen.

Events

Treffen der Wasserstoff-WG in Berlin (09. September 2025)

Die Wasserstoff-WG ist eine Veranstaltungsreihe in Berlin, die sich mit den wichtigsten Fragen rund um eine erfolgreiche Energiewende mit Wasserstoff beschäftigt. Mehrmals im Jahr öffnet sie ihre Türen und lädt zu einem energiegeladenen Austausch in entspannter Runde ein.

B2B Meetings of the Enterprise Europe Network (07. Oktober - 08. Oktober 2025)

Die B2B Meetings des Enterprise Europe Network finden am 7. und 8. Oktober 2025 auf der Messe Stuttgart im Rahmen der hyfcell statt. Ob Wissensaustausch, Projektvorstellung oder neue internationale Partnerschaften – bei gezielten 1:1-Gesprächen können Sie wertvolle Kontakte knüpfen und konkrete Geschäftsansätze verfolgen. Die Teilnahme am Matchmaking sowie der Besuch der Ausstellung und des Programms der hy-fcell sind kostenfrei. Alle 1:1-Meetings finden vor Ort in Halle 4 | Matchmaking Area 4D17 statt.

dena Energiewende-Kongress (03. November - 04. November 2025)

Auf dem dena Energiewende-Kongress am 3. und 4. November 2025 treffen sich unter dem Motto „Sicher vorangehen" mehr als 1.200 zentrale Akteure aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft in Berlin. In vielfältigen Veranstaltungsformaten werden aktuelle Themen der Branche, etwa die Sicherstellung eines physisch und digital geschützten Energiesystems, die Förderung von Innovationen für smarte Netze und eine klimaneutrale Bauwirtschaft sowie die Entwicklung neuer Märkte und Geschäftsmodelle beleuchtet.
Quelle: BWIHK