Suchmaschinenoptimierung mit dem Google Keyword Planer
Mit Hilfe des Keyword-Planers in Google Ads können nicht nur Schlagworte in Zusammenhang mit bezahlten Anzeigen in den Suchergebnissen ermittelt werden. Dieses und weitere Tools bieten gleichzeitig wertvolle Informationen zur Auswahl von Keywords für eine bessere Suchmaschinenplatzierung Ihrer Website. In diesem Artikel erhalten Sie nach einer kurzen Einführung in die Funktionsweise von Suchmaschinen Tipps zur Nutzung verschiedener Keyword Tools und erfahren anhand vereinfachter Beispiele, wie diese für die Suchmaschinenoptimierung genutzt werden können.
- Funktionsweise von Suchmaschinen
- Keywords identifizieren
- Analyse der Keywords
- Von den Keywords zum Text
- Umsetzung des Internetauftritts
- Offpage Optimierung
- Suchmaschinenwerbung
- Laufende Optimierung und Anpassung
- Einsatz generativer künstlicher Intelligenz (KI) im SEO Prozess
- Unterstützung Ihrer IHK
- Sonstiges
Hinweis: Die folgenden Informationen beziehen sich primär auf das Thema Keywords und setzen die ebenfalls notwendige technische Optimierung voraus. Informationen hierzu bietet beispielsweise der von Google bereitgestellte Startleitfaden zur Suchmaschinenoptimierung. Nutzen Sie bei Bedarf auch die Unterstützung spezialisierter Agenturen beziehungsweise Dienstleister.
Funktionsweise von Suchmaschinen
Vor der Einleitung erster Schritte zur Suchmaschinenoptimierung ist ein zumindest grobes Verständnis der Funktionsweise von Suchmaschinen erforderlich. Stark vereinfacht zusammengefasst basieren Suchmaschinen auf folgenden Elementen:
- Eine Software ("Bot") besucht automatisiert zahlreiche Webseiten
- Auf den Webseiten werden Links zu Unterseiten gesucht und besucht, ebenso erfolgt eine Erfassung von Links zu anderen (externen) Seiten
- Alle Webseiten werden ausgelesen. Ein Element ist hierbei beispielsweise die Interpretation des html-Quellcodes der Website. Vereinfacht ausgedrückt speichert die Software Texte, Bilder und viele weitere – für Besucher der Seite nicht sichtbare – Informationen.
- Gefundene Begriffe werden in einer Art Index gespeichert
- Aus der Summe der (noch deutlich zahlreicheren) Informationen wird die “Wichtigkeit beziehungsweise Relevanz” der Website berechnet, zum Beispiel anhand der Anzahl und Bedeutung externer Seiten, die auf die analysierte Seite verweisen.
- Sucht ein Nutzer dann mittels Suchmaschine nach bestimmten Begriffen, werden in erster Linie Webseiten angezeigt, welche diese Begriffe enthalten. Anhand der “Relevanz” werden einige Seiten weiter vorne, andere weitere hinten im Suchergebnis angezeigt.
Wenngleich die Technologien und Algorithmen in Wirklichkeit deutlich komplexer sind, lassen sich aus diesen Überlegungen bereits erste Basis-Anforderungen ableiten:
- Um gefunden zu werden, muss die Website die gesuchten Begriffe enthalten
- Diese Begriffe müssen in der Regel im Text beziehungsweise im html-Quellcode enthalten sein
Die Berechnung der “Relevanz” einer Seite lässt sich anhand eines Beispiels verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, Sie wären auf der Suche nach einer bestimmten Information aus einem Lexikon, welches sich in einer klassischen Bibliothek befindet. Im entsprechenden Regal finden Sie allerdings mehrere hundert Lexika vor und können nicht einschätzen, welches davon möglichst viele der von Ihnen gewünschten Informationen enthält. Es wäre in dieser Situation sicher hilfreich, wenn mehrere andere Personen Ihnen mitteilen könnten, welches Lexikon für eine bestimmte Recherche besser und welches eher für einen anders gelagerten Informationsbedarf geeignet war. Dadurch könnten Sie sich auf die Recherche in wenigen Büchern beschränken.
Stark vereinfacht zusammengefasst kommt beim Ranking in Suchmaschinen ein ähnliches Konzept zur Anwendung. Wenn beispielsweise hunderte anderes Websites auf eine bestimmte Website verlinken, schätzen offenbar zahlreiche Personen diese Informationsquelle als besonders geeignet oder hochwertig ein. In Kombination mit weiteren Faktoren (zum Beispiel die im Linktext verwendeten Begriffe sowie mehr als 200 weitere Aspekte) wird zudem berechnet, ob die Informationsquelle auch zur formulierten Suchanfrage passt. Sie können dieses Konzept anhand zweier Suchanfragen leicht nachvollziehen:
- Suchen Sie über eine Suchmaschine nach einem beliebigen (jedoch weitverbreiteten) Verbraucherprodukt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden auf den vorderen Plätzen im angezeigten Ergebnis Hersteller-Websites, große Onlineshop-Portale sowie gegebenenfalls Vergleichs- beziehungsweise Test-Portale angezeigt. Diese profitieren davon, dass unzählige Anbieter auf das Portal verweisen und erlangen im Kontext Onlineshopping dadurch eine sehr hohe Relevanz für Suchmaschinen.
- Suchen Sie nun über eine Suchmaschine nach dem Begriff “hier”. Auf einem der vorderen Plätze wird Ihnen ein bekannter pdf-Reader angezeigt. Dies liegt insbesondere daran, dass Website-Betreiber millionenfach auf diesen Reader verweisen, damit bereitgestellte pdf-Dateien auch betrachtet werden können. Infolge von Hinweisen der Art “… steht hier zum Download bereit” schlussfolgern Suchmaschinen, dass der pdf-Reader und der Begriff “hier” in enger Beziehung zueinander stehen.
Dieses Beispiel macht deutlich, dass Suchmaschinenoptimierung sowohl auf der eigenen Website (onpage) als auch außerhalb der eigenen Website (offpage) erfolgt. Während technische Einstellungen sowie die Verwendung von Begriffen auf der eigenen Website leicht beeinflussbar sind, ist die Verlinkung der eigenen Website durch Dritte keineswegs leicht zu beeinflussen.
Anhand dieser Vorüberlegungen erfahren Sie in den folgenden Kapiteln, wie ein zielgerichteter Einstieg in die Suchmaschinenoptimierung möglich ist.
Keywords identifizieren
Bei der Identifikation und Verwendung von Keywords ist folgende Unterscheidung von Begrifflichkeiten von größter Bedeutung:
- Viele Content Management Systeme bieten die Möglichkeit, Keywords in einem bestimmten Feld (zum Beispiel “keyword tag”) zu hinterlegen. Diese Einträge können beispielsweise für seiteninterne Suchfunktionen oder für sehr einfache Suchmaschinen von Bedeutung sein und sollten daher gepflegt werden. Für Suchmaschinen wie Google sind diese Einträge jedoch nahezu bedeutungslos.
- Der Begriff Keywords ist daher so zu verstehen, dass Schlüsselbegriffe für einen natürlich aufgebauten und für Nutzer beziehungsweise Kunden hilfreichen Text identifiziert und in diesem verwendet werden. Alle folgenden Aussagen beziehen sich auf diese Bedeutung von Keywords.
Zum Einstieg ein einfaches Beispiel: Sie verkaufen LED-Feuchtraumleuchten und möchten Ihren Vertriebserfolg durch Onlinemarketing steigern. Vermutlich bieten sich neben vielen weiteren Maßnahmen ansprechende Bilder an, die nicht nur Ihr Produkt positiv darstellen, sondern auch typische Bedarfssituationen oder Lebenslagen Ihrer Kunden ansprechen: Beispielsweise den Wellness-Faktor eines stimmungsvoll beleuchteten Badezimmers oder die ausreichend helle Beleuchtung im Heimwerker-Keller. Genau diese Analogie lässt sich auf das Thema Suchmaschinenoptimierung anwenden. Überlegen Sie, aus welchen Bedarfssituationen heraus ein möglicher Kunde mittels Suchmaschinen nach Ihrem Produkt suchen könnte.
Mögliche Beispiele sind neben LED-Feuchtraumleuchte beispielsweise auch
- LED Deckenleuchte
- Beleuchtung LED
- LED-Badleuchte
oder allgemeinere Begriffe wie
- Badlampe
- Deckenlampe
- Badbeleuchtung
- Keller Beleuchtung
- Stimmungslicht
Fassen Sie zunächst Ihre aus verschiedenen Perspektiven abgeleiteten Ideen für Keywords beziehungsweise Schlagworte zusammen (zum Beispiel auf Papier oder in einer einfachen Textdatei). Beziehen Sie nach Möglichkeit auch weitere Personen in diese Sammlung ein. Häufig existieren für Produkte, Dienstleistungen oder Bedarfslagen ganz unterschiedliche Begriffe, die sich teilweise auch noch je nach Herkunft oder allgemeinem Sprachgebrauch unterscheiden.
Analyse der Keywords
Sie können sich bei den nächsten folgenden Schritten mit gutem Gewissen auf Google konzentrieren, denn diese Suchmaschine wird in Deutschland mit Abstand am häufigsten genutzt. Ihre im vorausgegangenen Kapitel gesammelten Ideen für Schlagworte und Umschreibungen können Sie nun mit geringem Aufwand erheblich erweitern. Hier stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- Tippen Sie im Suchfeld einen der Begriffe ein. Ihnen werden nun zahlreiche weitere Vorschläge angezeigt, um die Suchanfrage zu ergänzen. Sie könnten nun beispielsweise nach Eingabe des Suchbegriffs und eines Leerzeichens nacheinander alle Anfangsbuchstaben von a bis z eingeben und die angezeigten Vorschläge betrachten. Hierbei erhält man in der Regel unzählige zusätzliche Ideen für Beschreibungen oder Bedarfssituationen möglicher Kunden.
- Dieser Vorgang kann auch deutlich beschleunigt werden, indem man auf eines der frei zugänglichen Keyword Tools zurückgreift (Suche zum Beispiel nach “free keyword tool”). Viele dieser kostenfreien Tools automatisieren die im ersten Punkt beschriebene Recherche und zeigen Ihnen zu einem bestimmten Suchbegriff zahlreiche Vorschläge aus der automatischen Vervollständigung von Suchanfragen an.
- Unter diesen zahlreichen Vorschläge und eigenen Ideen können Sie nun beispielsweise die zehn aus Ihrer Sicht am besten geeigneten Schlagwörter und Umschreibungen auswählen.
Alleine diese Recherche führt in der Regel bereits zu einer relativ guten Auswahl von Begriffen, die im weiteren Verlauf “nur noch” in geeigneter Weise auf der Website beziehungsweise in einer Produktbeschreibung oder einem Online-Artikel verwendet werden müssen (siehe unten). Allerdings ist zu berücksichtigen, dass bis zu diesem Punkt keinerlei quantitative Analyse erfolgt ist, wie häufig ein bestimmter Begriff überhaupt gesucht wird oder welche Endgeräte (zum Beispiele Smartphone oder stationärer PC) hierfür genutzt werden.
Hierfür kann beispielsweise der Google Ads Keyword-Planer genutzt werden. Für die Nutzung aller Funktionen ist das Anlegen einer kostenpflichtigen Kampagne erforderlich. Informationen zu Vorgehensweise und Kosten finden Sie in den zahlreichen Anleitungen von Google. In der Regel genügt für einen ersten Überblick ein Einstieg mit einem Umsatz von wenigen Euro. Je nach Nutzen kann das eingesetzte Budget dann gegebenenfalls erhöht werden.
Nach der Anmeldung können Sie über die entsprechende Funktion nach Keywords suchen. Am Beispiel der oben genannten Keywords stellt man fest, dass (Stand August 2018) im deutschsprachigen Raum monatlich rund 33.000 mal nach LED Deckenleuchten gesucht wird, etwa 4.400 mal nach Badlampe, 900 mal nach Stimmungslicht und nur etwa 300 mal nach Kellerbeleuchtung. Für die exakte Bewertung wären noch weitere Analysen und Know-how erforderlich, bereits diese Statistik bietet jedoch einen guten Einstieg in die weitere Optimierung.
Von großer Bedeutung für das weitere Vorgehen ist folgende Funktion: Über die ursprünglich eingegebenen Begriffe hinaus werden Ihnen zahlreiche weitere Keywords angezeigt, die Google im Kontext Ihrer Eingaben ebenfalls als relevant betrachtet. Hier finden sich mit jeweils zahlreichen Suchanfragen pro Monat Begriffe wie
- Badezimmer Ideen
- Spiegelleuchten
- Badezimmerlampe
- günstige Lampen
- Badlampe mit Steckdose
- Badezimmerlampe Decke
- Badlampen Design
Im Gegensatz zur oben beschriebenen automatischen Vervollständigigung von Suchanfragen stecken hinter diesen Vorschlägen andere Algorithmen, die in der Regel auch Zusammenhänge zu ganz anders umschriebenenen oder bezeichneten Sachverhalten aufzeigen. Diese Übersicht kann somit nicht nur als Ideengeber für Schlagworte in der Produktbeschreibung dienen, Sie erhalten gleichzeitig ein konkreteres Bild hinsichtlich Bedarfslagen und -häufigkeiten möglicher Kunden. Notieren Sie sich wiederum die aus Ihrer Sicht relevanten Begriffe. Mittels der entsprechenden Funktionen im Keyword Planer können Sie auch ermitteln, wie häufig welche Art von Endgeräten für die Suche verwendet wird oder wie sich die Suchhäufigkeit im Zeitverlauf ändert. Beispielsweise aus der Geräteart können weitere Informationen abgeleitet werden: So könnten beispielsweise bei fast ausschließlicher Nutzung von stationären Endgeräten ohne Weiteres komplexere pdf-Dateien mit detaillierten Planungsvorlagen oder anderen Informationen bereitgestellt werden. Bei primärer Verwendung von Smartphones wäre die Bereitstellung mehrerer komplexer pdf-Dateien hingegen zu hinterfragen und eine leicht bedienbare Lösung zu prüfen.
Von den Keywords zum Text
Auf keinen Fall sollte nun versucht werden, sämtliche als relevant erachteten Begriffe in einem Text unterzubringen oder diese gar willkürlich aneinander zu reihen. Stattdessen ist es in der Regel ratsam, sich auf einige wenige Begriffe festzulegen und diese dann systematisch in Seitentitel, Text, URL, Dateinamen und Alt-Attributen von Bildern, Link-Titeln sowie weiteren Elementen der Website unterzubringen.
Zudem sollten Zusammenhänge sowie Wechselwirkungen zwischen einzelnen Begriffen analysiert beziehungsweise aus Sicht eines möglichen Kunden durchdacht werden. Naheliegend wären zum Beispiel Suchanfragen wie “Lampe online kaufen” oder “Lampe Onlineshop”. Je nach Umfang und Komplexität des Website-Textes können aber auch ganz andere Suchanfragen adressiert werden, beispielsweise “Deckenleuchte montieren” oder “Badbeleuchtung Tipps”, indem ein (sinnvoller und nicht zu langer) Text diese zusätzlichen Begriffe enthält. Die Begriffe müssen hierbei nicht zwingend nebeneinander stehen. Auch ein Text der Art “Hier finden Sie Tipps rund um Keller- und Badbeleuchtung sowie...” kann nach Eingabe von “Badbeleuchtung Tipps” gut gefunden werden.
Für den Website-Text wird eine relativ geringe "Keyword-Dichte" empfohlen. Eine ausufernde Keyword-Verwendung macht Artikel nicht nur schwer lesbar, sondern führt erfahrungsgemäß in der Regel auch nicht zu besserem Suchmaschinenranking. Dazu ein fiktives Beispiel: "Sie suchen eine Badlampe für die Decke oder den Spiegelschrank? Oder Sie möchten Ihr Badezimmer mit Stimmungslicht zu einer Wellness-Oase machen? In unserer großen Auswahl an LED-Badleuchten finden Sie zahlreiche Ideen für die Beleuchtung..."
Nach dieser Einleitung können Sie Ihre Produkte in Ihrer üblichen Sprache inklusive technischer Details beschreiben. Ungeachtet persönlicher Vorlieben beim Wording erkennen Sie an obigem Beispiel jedoch die Verwendung einer Reihe unterschiedlicher häufig gesuchter Schlagworte, welche im Kontext der Produktpalette plausibel sind.
Ein weiteres Beispiel zur Ableitung von Texten finden Sie in Form des gesamten Artikels, den Sie gerade lesen. In den ersten Absätzen werden unter anderem die Begriffe Suchmaschinenoptimierung, SEO Optimierung, Unterstützung und Dienstleister verwendet, ohne dass der Text wie eine Schlagwortsammlung wirkt. Aber auch die Online-Suche nach Kombinationen von an anderer Stelle verwendeten Begriffen (zum Beispiel “Internetauftritt keywords identifizieren”) führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Anzeige dieser Website auf den ersten Ergebnisseiten.
Leider gibt es kein Patentrezept für die Erstellung von Texten. Vereinfacht zusammengefasst ist es ratsam, einen für Kunden nützlichen und gut lesbaren Text zu erstellen, der einige häufig gesuchte Begriffe (inklusive geeigneter Synonyme) enthält und nach Möglichkeit auch passende Begriffe umfasst, um bei verschiedenen Kombinationen von Bezeichnungen, Umschreibungen beziehungsweise Bedarfslagen gefunden zu werden.
Umsetzung des Internetauftritts
Vergessen Sie bei der Suchmaschinenoptimierung nie den Nutzwert Ihres Internetauftritts für Kunden. Eine ausufernde Schlagwortsammlung oder zu umfangreicher Text würden eher abschrecken und das Ziel in der Regel verfehlen. Stattdessen sollte im ersten Schritt weniger das Ziel einer Top-Platzierung bei Google im Fokus stehen, sondern vielmehr die Überlegung, ob das später - im Idealfall weit vorne - angezeigte Google-Suchergebnis überhaupt der Bedarfslage des Kunden entspricht. Nur dann wird Ihre Seite im Suchergebnis auch angeklickt und anschließend nicht umgehend wieder verlassen. Hierzu ein Tipp: Beobachten Sie einmal Ihr eigenes Suchverhalten bei der Suchmaschinen-Recherche einer für Sie neuen Information. Mit hoher Wahrscheinlichkeit verbringen Sie jeweils nur wenige Sekunden mit dem Verfassen neuer Sucheingaben, dem Überfliegen der Suchergebnisse sowie dem Lesen von Websites, die Ihren Informationsbedarf nicht umgehend befriedigen.
In diesem Zusammenhang sind einige Details der alltäglichen Pflege von Onlineinhalten von besonderer Bedeutung. Formulieren Sie in Google eine beliebige Suchanfrage und betrachten Sie die Ergebnisseite:
- Im oberen Bereich werden bezahlte Anzeigen angezeigt. Darunter finden Sie die unbezahlten Suchergebnisse.
- Zunächst wird in den unbezahlten Suchergebnissen jeweils der Titel einer Website angezeigt und sticht beim schnellen Überfliegen der Suchergebnisse ins Auge. Dementsprechend sollte Ihr gewählter Titel nicht nur hinsichtlich SEO gewählt sein, sondern auch die Bedarfslage des Kunden gezielt und schnell greifbar ansprechen. Am Rande: Sonderzeichen und durchgängige Großschreibung eignen sich hierfür nicht unbedingt.
- In der nächsten Zeile wird die URL (Internetadresse) angezeigt. Eine Darstellung der Art XYZ.de/q?node=abc1234&c=xyz wird vermutlich den Gesamteindruck nicht positiv beeinflussen. Eine Darstellung der Art XYZ.de/badlampen/badleuchte-abc trägt nicht nur zur Suchmaschinenplatzierung bei, sondern gibt dem Kunden auch einen Hinweis, welchen Inhalt er zu erwarten hat - zum Beispiel eine ganze Übersichtsseite mit Badlampen anstelle eines einzelnen Produkts.
- Danach wird entweder ein von Google als relevant identifizierter Textausschnitt oder der sogenannte Description-Tag angezeigt. Hier handelt es sich typischerweise um einen prägnanten Kurztext zum Inhalt der Website. Versetzen Sie sich auch bei dessen Formulierung in die Bedarfslage der Kunden. Ein Kurztext der Art “Mehr als 100 günstige Badlampen in ansprechendem Design finden Sie...” könnte zielführender sein als beispielsweise “Willkommen in unserem Online-Shop”.
Erstellen Sie anhand dieser Recherchen, Beispiele und Perspektiven einen griffigen Titel unter Verwendung häufig gesuchter Begriffe, verwenden Sie transparente URLs unter Verwendung entsprechender Begriffe und gestalten Sie die Kurzbeschreibung (Description) ansprechend und vor allem an der Bedarfslage Ihrer Kunden orientiert.
Im eigentlichen Text sollten dann wie oben beschrieben gezielt Schlagwörter untergebracht werden. Wichtig ist hierbei, dass die ersten Sätze im eigentlichen Text der Website (nicht unbedingt wortgleich) mit den Informationen übereinstimmen, die dem Nutzer im Suchergebnis angezeigt wurden. Häufig wird zudem - sofern im Kontext der Seite geeignet - eine Art “Handlungsaufforderung” in den einleitenden Sätzen empfohlen, beispielsweise “Lesen Sie hier...”, “Hier finden Sie Informationen...”, "Nutzen Sie...” und so weiter.
Offpage Optimierung
Nach Abschluss der Maßnahmen auf der eigenen Website stellt sich sehr bald die Frage nach Offpage Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung. Hierbei gilt in der Regel ein einfacher Grundsatz: Verzichten Sie auf Maßnahmen, die einen schnellen Erfolg unter minimalem Aufwand versprechen. Eine detaillierte Beschreibung unzulässiger beziehungsweise von Suchmaschinen sogar abgestrafter Maßnahmen finden Sie beispielsweise in den Google Qualitätsrichtlinien.
Dennoch kommen verschiedene Maßnahmen in Frage, die mit vertrembaren Aufwand entweder eigenständig umsetzbar oder beeinflussbar sind:
- Legen Sie ein Unternehmensprofil über Google My Business an
- Ermutigen Sie Kunden, Ihr Unternehmen über die entsprechenden Funktion in der Google My Business Anzeige zu bewerten beziehungsweise Rezensionen zu schreiben
- Tragen Sie Ihre Website in kostenfreie Datenbanken beispielsweise von Verbänden, Gewerbevereinen, Gemeinden und so weiter ein
- Nutzen Sie, sofern zutreffend auch Möglichkeiten zur Eintragung in Kompetenzdatenbanken beispielsweise von Ministerien, geförderten Initiativen, Unternehmensnetzwerken und so weiter
- Nutzen Sie, sofern zutreffend Möglichkeiten zum Eintrag in die für Ihre Branche relevanten Portale und Datenbanken. Achten Sie bei kostenpflichtigen Angeboten jedoch unbedingt darauf, dass regelmäßig unseriöse Angebote und Rechnungen für angebliche Firmendatenbanken verschickt werden. Daher sollte ein geeigneter Freigabeprozesses für Einträge und Rechnungen installiert werden.
- Ermutigen Sie insbesondere im B2B-Bereich zufriedene Kunden zur Verlinkung Ihrer Website, beispielsweise im Rahmen von Projektberichten, Referenzen und so weiter
Im Idealfall übernehmen zudem Dritte für Sie die Verlinkung Ihrer Website. Hierzu ein idealisiertes Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie sind Hersteller eines bestimmten (neuartigen) Werkzeugs. Es liegt nahe, dass mögliche Kunden nicht nur am Kauf des Werkzeugs interessiert sind, sondern mit diesem auch verschiedenste Arbeiten verrichten. Somit könnte man beispielsweise Montage-Tipps per Video oder Grafiken bereitstellen und diese über verschiedene Kanäle bekannt machen (beispielsweise auch über einen Link oder QR-Code auf der Verpackung des Werkzeugs). Im Idealfall beteiligen sich frühere Kunden dann an Diskussionen in Heimwerkerforen und verlinken die entsprechenden Tipps auf Ihrer Website. Dadurch gelangen nicht nur unmittelbar weitere potenzielle Kunden auf Ihre Website, sondern Sie profitieren zusätzlich vom PageRank des entsprechenden Forums, indem Suchmaschinen Ihre Seite infolge der Verlinkung als relevanter einschätzen.
Obwohl dieses Beispiel nicht beliebig auf anderen Branchen oder Produkte und Dienstleistungen übertragbar ist, lassen sich leicht verschiedenste Analogien finden. Beispielsweise im Consulting-Bereich könnte man lange vor Bekanntwerden einer neuen gesetzlichen Anforderung einen Online-Leitfaden zu diesem Thema erstellen, der dann mit Einsetzen des breiten Informationsbedarfs bereits gut in Suchmaschinen positioniert ist und bei Diskussionen in Onlineforen oder auch auf anderen Informationsseiten zahlreich verlinkt wird.
Suchmaschinenwerbung
Die gängigen Anbieter von Suchmaschinen bieten umfangreiche Möglichkeiten zur Schaltung kostenpflichtiger Anzeigen. Nach Registrierung in den entsprechenden Portalen werden umfangreiche Anleitungen und Hilfe-Funktionen zur Verfügung gestellt, bis hin zu telefonischem Support.
An dieser Stelle soll daher lediglich auf ein wichtiges Detail hingewiesen werden: Die in den obigen Kapiteln skizzierten Überlegungen bei der Auswahl geeigneter Keywords sollten sinngemäß auf die Festlegung von Keywords beim Schalten kostenpflichtiger Anzeigen übertragen werden:
- Vereinfacht zusammengefasst legt man beim Schalten von Anzeigen fest, zu welchen Suchanfragen diese angezeigt werden sollen. In der Regel wird ein Pay per Click Verfahren genutzt: Die Anzeige wird zwar angezeigt, der Werbetreibende bezahlt jedoch nur dann, wenn ein Nutzer auf diese klickt.
- Hinzu kommen im Hintergrund noch unzählige weitere Parameter, anhand derer die Suchmaschinenbetreiber die Auslieferung von Anzeigen optimieren. Zudem kann ein Werbetreibender beispielsweise festlegen, dass Anzeigen nur in einer bestimmten Region (oder auch nur einer Stadt) angezeigt werden sollen.
- Wenn die Suchbegriffe, zu denen eine Anzeige ausgeliefert werden soll, jedoch zu allgemein gefasst sind, werden zwar viele Auslieferungen und möglicherweise auch Klicks erzeugt, es kommt jedoch zu keinem merklichen Kunden- oder Umsatzzuwachs. Beispiel: Die Suchanfragen “Blumenvase Übersetzung Englisch”, “Blumenvase selber machen” und “Blumenvase kaufen” entsprechen völlig unterschiedlichen Bedarfslagen. Das Schalten von Anzeigen zum Begriff “Blumenvase” kann ohne weitere Eingrenzung daher am Ziel vorbeiführen. In den entsprechenden Einstellungen beim Schalten von Anzeigen kann festgelegt werden, wie genau eine Suchanfrage mit Begriffen oder Begriffskombinationen übereinstimmen muss.
Laufende Optimierung und Anpassung
Etablieren Sie die Suchmaschinenoptimierung als regelmäßigen (pragmatisch handhabbaren) Prozess. Je nach Budget, Ressourcen und Professionalisierung sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Bei begrenzten Ressourcen bietet sich beispielsweise folgendes Schema an:
- Artikel suchmaschinenoptimiert online stellen, fokussierte Keywords in formloser Liste abspeichern
- Nach vier bis achte Wochen anhand verschiedener Sucheingaben die Platzierung bei Google prüfen
- Falls erforderlich (oder aufgrund der Art der Produkte sinnvoll) ergänzende Ads-Kampagnen schalten
- Falls erforderlich Meta-Tags (Titel, Beschreibung) optimieren und gegebenenfalls Keywords ergänzen/anpassen
- Jährlich die Häufigkeit der Suchanfragen durch Eingabe der gesicherten Keyword-Listen überprüfen. Veränderungen dokumentieren und gegebenenfalls durch Fokussierung anderer Keywords darauf reagieren
- Nach Möglichkeit fortlaufend Links auf die eigene Website generieren. Selbst eine geringe Anzahl oder sogar nur ein bis zwei Links pro Jahr sind hierbei wirksamer als gar keine Maßnahme.
Einsatz generativer künstlicher Intelligenz (KI) im SEO Prozess
Insbesondere in den Anfangsphasen der Suchmaschinenoptimierung können Textgeneratoren wie zum Beispiel ChatGPT ein weiteres nützliches Werkzeug darstellen, um Keyword-Recherchen durchzuführen.
Diese ermöglichen es, Listen mit verschiedenen Ideen oder Variationen von Begriffen zu erstellen.
Auch bei der Ideenfindung oder der Erstellung ganzer Texte können diese Generatoren hilfreich sein.
Die eingesparte Zeit kann im Anschluss in die Optimierung anderer Bereiche investiert werden.
Bitte beachten Sie bei dem Einsatz dieser Tools jedoch die bekannten Probleme der „KI-Technologie“.
Falschinformationen (Halluzinationen) oder fehlende Zusammenhänge innerhalb des Textes gilt es zu erkennen und zu beheben. Ferner muss auch das Urheberrecht beziehungsweise eine mögliche Kennzeichnungspflicht berücksichtigt werden.
KI-Tools können die SEO-Optimierung schneller, einfacher und effizienter machen, der menschliche Einfluss bleibt jedoch unerlässlich, um die Qualität und Relevanz der Inhalte sicherzustellen.
Diese ermöglichen es, Listen mit verschiedenen Ideen oder Variationen von Begriffen zu erstellen.
Auch bei der Ideenfindung oder der Erstellung ganzer Texte können diese Generatoren hilfreich sein.
Die eingesparte Zeit kann im Anschluss in die Optimierung anderer Bereiche investiert werden.
Bitte beachten Sie bei dem Einsatz dieser Tools jedoch die bekannten Probleme der „KI-Technologie“.
Falschinformationen (Halluzinationen) oder fehlende Zusammenhänge innerhalb des Textes gilt es zu erkennen und zu beheben. Ferner muss auch das Urheberrecht beziehungsweise eine mögliche Kennzeichnungspflicht berücksichtigt werden.
KI-Tools können die SEO-Optimierung schneller, einfacher und effizienter machen, der menschliche Einfluss bleibt jedoch unerlässlich, um die Qualität und Relevanz der Inhalte sicherzustellen.
Unterstützung Ihrer IHK
Im Bereich E-Commerce bieten wir Ihnen umfangreiche Informationen zu Webseitengestaltung, -optimierung, Online-Marketing und weiteren Themen. Bei Fragen zum Online-Recht bieten wir Ihnen gerne Erstauskunft vom Impressum bis zur Werbung im Internet. In regelmäßigen Veranstaltungen informieren wir über Möglichkeiten und Trends im Online-Marketing, Social Media Marketing und zu vielen weiteren Themen.
Sonstiges
Wie eingangs erwähnt, ist das Thema Suchmaschinenoptimierung nicht auf die Verwendung von Keywords beschränkt. Weiterführende Informationen finden Sie beispielsweise im Google-Leitfaden zum Thema SEO. Mit der Google Search Console steht zudem eine Reihe von Services zur weiteren Optimierung des Internetauftritts zur Verfügung. Nutzen Sie auch die zahlreichen Möglichkeiten zur Weiterbildung rund um dieses Thema sowie die Leistung erfahrener SEO- und Marketingagenturen.