Neue Nutzungskonzepte für Innenstädte in Baden-Württemberg

Neue Studie der baden-württembergischen IHKs (BWIHK)

Innenstädte sind ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Sie haben darüber hinaus großen Einfluss auf die Attraktivität des Landes für den Tourismus und auf die Chancen der Wirtschaft, Arbeitskräfte an ihren jeweiligen Standorten zu gewinnen. Die bekannten Fragestellungen unserer Innenstädte werden durch neue Herausforderungen (wie die nötige Anpassung an den Klimawandel) noch komplexer. Hitze und Starkregenereignisse beschränken schon heute die Zahl besucherstarker Einkaufstage.
Neue Ansätze und Kooperationen sind daher erforderlich. Die vollständige BWIHK-Studie “Neue Nutzungskonzepte für die Innenstädte in Baden-Württemberg entwickeln und umsetzen” steht zum Herunterladen bereit.
Die IHK Bodensee-Oberschwaben fordert darauf aufbauend eine pragmatische Orientierung an guten Beispielen (good practices) und an den Möglichkeiten vor Ort (an Stelle nicht realisierbarer Maximallösungen).
  • Die Innenstadtentwicklung soll sich an tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer orientieren (Einwohner in der Stadt und im Einzugsgebiet, Beschäftigte, Touristen).
    • Dabei liegt es in der gemeinsamen Verantwortung von Kommunen und Immobilieneigentümern, bei der gegebenenfalls notwendigen Umnutzung von Handelsflächen keine (neuen) Monostrukturen zu schaffen.
    • Vielmehr soll Vielfalt durch Integration von beispielsweise Wohnen, Büros, Freizeitnutzungen, Gastronomie, Bildungseinrichtungen gestärkt werden.
  • In begründeten Ausnahmefällen sollen Kommunen
    • strategisch wichtige Immobilien erwerben,
    • bis zur Umnutzung eine Zwischenverwendung ermöglichen und
    • dabei bürokratische Hürden möglichst abbauen.
  • Die Landesregierung soll angesichts der Dimension der Aufgabe und deren Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie das Heimatgefühl der Bürgerinnen und Bürger ausreichend Fördermittel bereitstellen (zum Beispiel in Form der Städtebauförderung), um die Profilierung von Städten und Quartieren zu unterstützen.
  • Die Kommunen sind aufgerufen
    • regelmäßig den Entwicklungsstand der Zentren zu analysieren und
    • ressortübergreifend und fokussiert die wichtigsten Maßnahmen zur weiteren Stärkung von Widerstandskraft und Attraktivität dieser Räume zu treffen.

Innenstadtentwicklung muss Chefsache bleiben und Priorität genießen

Die Stelle eines Zentrenverantwortlichen in der Wirtschaftsförderung ist daher bei Stelleneinsparungen auszuklammern. Im Gegenteil muss diese Stelle mit den notwendigen Mitteln ausgestattet sein.