Wie kommen wir in 2050 von A nach B?

Nach acht Stunden im Büro endlich der lang ersehnte Feierabend. Eigentlich möchte man so schnell es geht nach Hause, um den restlichen Tag mit der Familie zu verbringen. Wenn da nicht die vielen Staus wären. Wird sich daran künftig etwas ändern? Und wie können wir vielleicht schon heute dazu beitragen, die Mobilität der Zukunft zu verbessern? Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine von der IHK in Auftrag gegebene Studie.
Die IHK Mittleres Ruhrgebiet hat eine Mobilitätsstudie veröffentlicht, die untersucht, wie Menschen im Jahr 2050 mobil sein könnten. In Auftrag gegeben wurde die Studie vor etwa einem Jahr bei der Ruhr-Universität Bochum (RUB), projektverantwortlich ist Prof. Dr. Michael Roos, Lehrstuhlinhaber Makroökonomik. Die gegenwärtige Mobilität im Ruhrgebiet sei stark autozentriert, was erhebliche ökologische, gesundheitliche und soziale Kosten verursacht habe, heißt es in der Studie. Um die Mobilität vor Ort nachhaltig zu verbessern, müsse sie mit anderen Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Digitalisierung und der Alterung der Gesellschaft zusammengedacht werden.
„Im Rahmen der Studie wurden drei Szenarien entworfen, die zeigen, wie sich die Rahmenbedingungen für Mobilität bis 2050 verändern könnten: Technologische Revolution, Humanistische Revolution und Graduelle Evolution“, erklärt Jörn Kleinelümern, der das Projekt seitens der IHK betreut hat. Welches der Szenarien in Erscheinung tritt, hänge nicht zuletzt davon ab, ob Politik und Gesellschaft Veränderungen proaktiv gestalten oder sich reaktiv anpassen. „Um die Untersuchungen so greifbar wie möglich zu gestalten, haben wir vier Personas erdacht, die Teile der Gesellschaft repräsentieren. Für jedes Szenario wird anschaulich beschrieben, wie die Mobilitätsrealität für die jeweilige Persona aussehen könnte und worauf er oder sie sich einstellen muss.“
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Region auch im Jahr 2050 von ähnlichen Verkehrsproblemen geplagt sein wird wie heute, wenn es nicht zu einem Umdenken in Politik und Gesellschaft kommt. Für eine bessere zukünftige Mobilität sollten Entscheidungsträger und Bürger umgehend damit beginnen, eine gemeinsame Vision für eine attraktive Zukunft zu entwerfen und sich auf deren Realisierung verpflichten. „Die Mobilitätsstudie soll Politik und Verwaltung als Orientierung dienen und Anregungen geben. Mit ihr als Diskussionsgrundlage wollen wir das Gespräch aufnehmen, wie das mittlere Ruhrgebiet in Zukunft besser mobil sein kann“, resümiert Michael Bergmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet.