IHK Berlin
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Die am häufigsten fokussierten Zielgruppen für das Diversitätsmanagement sind laut Umfrage Personen mit Migrationshintergrund (75 Prozent), Frauen (70 Prozent). Maßnahmen für mehr Vielfalt und Teilhabe am Arbeitsplatz richten sich zudem gezielt an Mütter bzw. werdende Mütter (55 Prozent), Personen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen (54 Prozent) sowie Menschen mit Behinderung (53 Prozent).
IHK-Umfrage: Mehr als die Hälfte der Unternehmen treibt Diversity-Management aktiv voran
Die Mehrheit der Berliner Unternehmen hat entweder eine Diversity-Strategie im Unternehmen implementiert, Projekte zum Diversity-Management umgesetzt oder plant derzeit die Umsetzung. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen Diversity-Umfrage der IHK Berlin unter mehr als 850 Unternehmen. Die meisten Unternehmen sehen in der strategischen Förderung von Vielfalt und Teilhabe ein wichtiges Instrument, um Fachkräfte zu finden und zu binden.
„Viele Unternehmen praktizieren bereits Vielfalt und Inklusion im Arbeitsalltag, ohne es aktiv zu kommunizieren. Unser Rat: Gutes tun und darüber sprechen. Denn Unternehmen, die Diversität leben, fördern nicht nur Akzeptanz und Wertschätzung in der Gesellschaft, sondern erhöhen auch ihre Attraktivität für die besten Talente. Vielfalt schafft Akzeptanz, stärkt Innovation und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit“, so IHK-Vizepräsidentin Nicole Korset-Ristic.
Die Diversity-Strategien der Unternehmen bestehen in der Regel aus einem Bündel an Maßnahmen. So bieten 92 Prozent der Unternehmen, die aktives Diversity-Management betreiben, flexible Arbeitszeiten an, die kurzfristige Arbeitsfreistellung für Eltern oder pflegende Angehörige ermöglichen fast 91 Prozent. Homeoffice ist bei etwa 80 Prozent der Unternehmen möglich. Wesentlicher Bestandteil sind ebenfalls Fortbildungsbildungsprogramme (85 Prozent), das Bereitstellen von Informationen für die Beschäftigten (78 Prozent) und diskriminierungssensibles Recruiting (70 Prozent).
Das Recruiting stellt viele Unternehmen, die ihr Team diverser aufstellen möchten, allerdings auch vor Herausforderungen. So beschäftigen über 80 Prozent der befragten Unternehmen beispielsweise Menschen über 55 Jahre, aber nur die Hälfte der Unternehmen hat in den vergangenen zwei Jahren Personen über 55 neu eingestellt. Wesentlicher Grund mit 65 Prozent war dabei, dass keine entsprechenden Bewerbungen eingegangen sind. Gleiches gilt für Neueinstellungen von Menschen mit Behinderungen. Auch hier gaben mehr als 60 Prozent der Befragten an, keine Bewerbungen von Menschen mit Behinderungen erhalten zu haben.
„Die Zahlen zeigen, dass hier noch Aufklärungs- und Unterstützungsbedarf besteht“, so Nicole Korset-Ristic. „Gerade kleinen und mittleren Unternehmen fehlen häufig Informationen darüber, wie sie Teilhabe für Menschen mit Behinderungen in ihrem Unternehmen organisieren können. Umso erfreulicher ist es, dass Berlin nun auch Einheitliche Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) eingerichtet hat. Dennoch ist zu erwarten, dass viele Menschen mit Behinderung zögern, dies gegenüber dem Arbeitgeber offenzulegen. Hier ist es entscheidend, dass Unternehmen deutlich machen, dass die Teilhabe von Menschen mit Behinderung fest in ihrer Strategie und Unternehmenskultur verankert ist.“
Fast alle Unternehmen, die beim Thema Diversität aktiv sind, tun dies zur Fachkräftebindung (96 Prozent) und, um genügend qualifizierte Fachkräfte zu finden (81 Prozent). 78 Prozent der Unternehmen geben an, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden zu wollen und 67 Prozent verfolgen mit ihrer Diversity-Strategie das Ziel, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Eine Verbesserung des Unternehmensimages versprechen sich 41 Prozent.
Die IHK Berlin hat für Unternehmen, die Diversity in ihrem Unternehmen (noch) mehr verankern wollen, eine Diversity-Toolbox mit Checklisten, Beratungsangeboten und praktischen Tipps zusammengestellt. Mehr dazu hier.