IHK Berlin
Bildung, Fachkräfte und Arbeitsmarkt
- Beschäftigungsfähigkeit für den ersten Arbeitsmarkt
- Wichtiger Schritt zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte
- Fachkräftepotenziale für die Zukunft erschließen
- Fachkräftebindung durch erfolgreiche Mitarbeiterführung
- MINT-Bildung in Schule und Kita gestärkt
- Ausbildungsreife Schulabgänger eingefordert
- IHK-Elterncoaching – nur das Beste für mein Kind
- Matching mit neuem Format verbessert
- Neues Berufsbildungsgesetz stärkt Berufliche Bildung
- Die Ausbildungsfrüchte der Digitalisierung ernten
- Gewerbefreiheit mit Sach- und Fachkundeprüfung
Trotz konjunkturell schwierigem Fahrwasser ging der Berliner Beschäftigungsboom auch 2019 ungetrübt weiter. Gleichzeitig wurden qualifizierte Mitarbeiter immer stärker zur Mangelware. Laut IHK-Fachkräftemonitor fehlten der Berliner Wirtschaft 2019 rund 141.000 Fachkräfte. In zahlreichen Gesprächen mit Politik und Verwaltung setzte sich die IHK Berlin für optimale arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen ein – von der Kita über die Schule bis zur Arbeitsmarktintegration. Zudem baute die IHK Berlin auch 2019 ihr zeitgemäßes Angebot für Unternehmen, Auszubildende und Weiterbildungsteilnehmer weiter aus.
Beschäftigungsfähigkeit für den ersten Arbeitsmarkt
2019 war wesentlich geprägt von zwei neuen Initiativen zur Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt: Bundesweit wurde das Teilhabechancengesetz eingeführt und in Berlin zusätzlich das Pilotprojekt zum „Solidarischen Grundeinkommen“ gestartet. Durch die aktive Mitarbeit in den Beiräten der 12 Berliner Jobcenter war die IHK Berlin operativ eng eingebunden, um zur Umsetzung der beiden Instrumente und den dazugehörigen Maßnahmen aus Sicht der Berliner Wirtschaft zu beraten. Insbesondere das Teilhabechancengesetz zeigte statistisch erste Erfolge: Im Verlauf des Jahres sank die Anzahl der Langzeitarbeitslosen deutlich von über 40.400 auf rund 37.100. Der Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung setzte sich wie auch in den letzten Jahren ungebremst fort.
Wichtiger Schritt zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte
Die IHK Berlin hat sich 2019 aktiv an der Diskussion um das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz eingebracht. Damit wird endlich auch beruflich Qualifizierten die Einwanderung nach Deutschland erleichtert. Damit Fachkräfteeinwanderung gelingt, setzt sich die IHK Berlin bei der Umsetzung des Gesetzes für ein schlankes Verfahren ein, das Entbürokratisierung und Rechtssicherheit bringt. Um Unternehmer in diesem Prozess ideal zu unterstützen, berät die IHK Berlin zusammen mit den gemeinsamen Partnern des Business Immigration Service (BIS) zum neuen beschleunigten Fachkräfteeinwanderungsverfahren.
Ausführliche Informationen zum einstellen von ausländischen Fachkräften finden Sie auf unserer Webseite.
Fachkräftepotenziale für die Zukunft erschließen
Die Digitalisierung schreitet stetig voran und die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag sind enorm. Arbeitnehmer in Jobs, die in Zukunft weniger gefragt sind, werden als Fachkräfte an anderer Stelle dringend gebraucht. Zusammen mit dem WifoR-Institut hat die IHK Berlin im vergangenen Jahr die Kompetenzanforderungen unterschiedlicher Jobs verglichen, um Übergänge von einem Job in den anderen Job zu analysieren. Es wird deutlich, dass das Thema Weiterbildung zukünftig einen größeren Stellenwert einnehmen wird als bisher. Die IHK Berlin hat hierzu bereits mit einer Stellungnahme zum geplanten Erwachsenbildungsgesetz gegenüber der Bildungsverwaltung Einfluss genommen. Die Rahmenbedingungen müssen so gestaltet sein, dass die Berufliche Qualifizierung im Mittelpunkt aller Weiterbildungsakteure steht und Parallelstrukturen zu vermeiden sind.
Fachkräftebindung durch erfolgreiche Mitarbeiterführung
Auch für Führungskräfte werden Weiterbildungsmaßnahmen zunehmend attraktiver. Dies zeigt die gestiegene Nachfrage nach IHK Weiterbildungen im Bereich Führung für Nachwuchsführungskräfte, aber auch für etablierte Führungspersönlichkeiten. Der Ausbau von Kompetenzen in der Mitarbeiterführung ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein wichtiger Baustein. Gute Führung hilft, Mitarbeiter langfristig an das eigene Unternehmen zu binden. Selbstverständlich können sich die Teilnehmer zu allen Weiterbildungsangeboten der IHK Berlin online anmelden.
MINT-Bildung in Schule und Kita gestärkt
Mit dem DigitalPakt steht Berlin rund eine viertel Milliarde Euro für eine moderne technische Ausrüstung der Schulen zur Verfügung. Gute ausgestattete Schulen sind erforderlich, um eine gute MINT-Ausbildung der Schüler zu gewährleisten. Mit der Unterstützung aus Hochschulen, EdTech-Unternehmen und -Projekten hat die IHK Berlin Handlungsfelder identifiziert, die für eine erfolgreiche Umsetzung des DigitalPakts notwendig sind. Die IHK engagiert sich bereits seit Jahren für die frühe MINT-Bildung, um so die Fachkräfte von übermorgen zu sichern. Mit dem Projekt „Haus der kleinen Forscher“ wurden 2019 rund 500 PädagogInnen geschult und 17 Einrichtungen zertifiziert. Seit dem Start der Zusammenarbeit mit der IHK Berlin wurden über 1300 Kitas und Grundschulen als aktive Partner gewonnen.
Sie wollen sich als Einrichtung zertifizieren? Dann erfahren Sie hier mehr zu den Voraussetzungen: Zertifizierung_Voraussetzungen_Uebersicht
Ausbildungsreife Schulabgänger eingefordert
Berlin muss in Sachen Schule besser werden! Fachkräftesicherung benötigt kompetente, teamfähige Mitarbeiter, die mit dem digitalen Wandel Schritt halten können. Gute Bildung ist hier der wichtigste Rohstoff. Die Unternehmen in unserer Umfrage zur Ausbildungsreife 2019 aber insbesondere Mängel im Sozialverhalten und bei den mathematischen Kompetenzen fest. Im Rahmen eines parlamentarischen Frühstücks hat die IHK Berlin deshalb Unternehmen und Berliner Abgeordnete miteinander ins Gespräch gebracht, um zu erörtern, welche Auswirkungen die mangelnde Ausbildungsreife Berliner Schüler auf die berufliche Bildung hat.
IHK-Elterncoaching – nur das Beste für mein Kind
Auch im digitalen Zeitalter sind die Eltern immer noch die wichtigsten Berufsberater ihrer Kinder. Diese raten oft zum Studium oder Abitur. Damit die hervorragenden Karrieremöglichkeiten der über 300 Ausbildungsberufe in der Beratung nicht fehlen, etablierte die IHK Berlin das IHK-Elterncoaching: Im Februar und Mai 2019 hat die IHK Berlin mithilfe von Unternehmensvertretern und externen Experten Eltern aufgezeigt, dass die Duale Berufsausbildung oft der ideale Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben mit nachhaltigen Aufstiegschancen ist.
Matching mit neuem Format verbessert
Das Matching zwischen Unternehmen und Bewerbern stellte die IHK Berlin auch in 2019 in den Fokus. Neben den etablierten Ausbildungsmessen JOBSNAP, Studienaussteigermesse und der LastMinuteBörse gelangen mit dem neuen Speed Dating „Match me now“ zahlreiche Vermittlungserfolge. Für das Speed Dating wurden Berufe ausgewählt, bei denen es kurz vor den Sommerferien noch besondere Besetzungsschwierigkeiten, aber dennoch eine gute Auswahl an Bewerben gab. Mehr als ein Viertel der teilnehmenden Unternehmen konnten ihre Ausbildungsplätze im Anschluss der Veranstaltung besetzen. Aus Sicht der Bewerber hat ein Drittel ab Sommer eine Ausbildung begonnen.
Neues Berufsbildungsgesetz stärkt Berufliche Bildung
Ab dem 1.1.2020 in Kraft, bringt das neue Berufsbildungsgesetz (BBiG) nicht nur die Mindestausbildungsvergütung, sondern macht mit den neuen Abschlussbezeichnungen in der Fortbildung „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ endlich auch sprachlich deutlich, dass berufliche und akademische Bildung gleichwertig ist. Damit wurde eine langjährige Forderung der Wirtschaft erfolgreich umgesetzt. Das stärkt die Attraktivität der beruflichen Bildung als gute Alternative zum Studium – und hilft so den Unternehmen ihren Fachkräftebedarf zu decken.
Gemeinsam mit dem DIHK hat die IHK Berlin sich im BBiG-Novellierungsprozess 2019 auch für eine Entlastung des Prüferehrenamtes stark gemacht. Künftig wird ein Teil der Prüfungen von zwei statt drei Prüfern abgenommen werden können und somit ein flexiblerer Prüfereinsatz ermöglicht.
Gemeinsam mit dem DIHK hat die IHK Berlin sich im BBiG-Novellierungsprozess 2019 auch für eine Entlastung des Prüferehrenamtes stark gemacht. Künftig wird ein Teil der Prüfungen von zwei statt drei Prüfern abgenommen werden können und somit ein flexiblerer Prüfereinsatz ermöglicht.
Die Ausbildungsfrüchte der Digitalisierung ernten
Die IHK Berlin legt in der Digitalisierung den Fokus auf den konkreten Nutzen für Ausbildungsbetriebe und Auszubildende. Entsprechende Zusatzqualifikationen wurden gemeinsam mit Partnern nach Bedarf branchenübergreifend oder branchenspezifisch erarbeitet. 2019 hat die IHK Berlin nun das erste Mal bei Azubis verschiedener Berufe diese Qualifikationen abgeprüft.
Zudem hat die IHK Berlin das neue bundesweite Projekt „Digi-Scouts“ unterstützt. Dabei analysieren Azubis „Digitalisierungspotenziale“ in ihrem Unternehmen und entwickeln eigenständig Lösungen. Video-Tutorials für interne Schulungen digitalisierte Rezeptsammlung für einen Cateringservice sind nur einige der Berliner Ergebnisse.
Aber auch die IHK Berlin passt sich dem Wandel in den Unternehmen an und digitalisiert ihre Strukturen: Mit dem neuen Online-Ausbildungsvertrag können Unternehmen ihre Verträge jederzeit vollständig digital einreichen. Neben den Verträgen wurden 2019 auch die Anmeldungen für die Ausbildungsprüfungen für 20.000 Auszubildende und 5.500 Ausbildungsbetriebe im Portal online ermöglicht. Ein großer Schritt Richtung Zukunft.
Zudem hat die IHK Berlin das neue bundesweite Projekt „Digi-Scouts“ unterstützt. Dabei analysieren Azubis „Digitalisierungspotenziale“ in ihrem Unternehmen und entwickeln eigenständig Lösungen. Video-Tutorials für interne Schulungen digitalisierte Rezeptsammlung für einen Cateringservice sind nur einige der Berliner Ergebnisse.
Aber auch die IHK Berlin passt sich dem Wandel in den Unternehmen an und digitalisiert ihre Strukturen: Mit dem neuen Online-Ausbildungsvertrag können Unternehmen ihre Verträge jederzeit vollständig digital einreichen. Neben den Verträgen wurden 2019 auch die Anmeldungen für die Ausbildungsprüfungen für 20.000 Auszubildende und 5.500 Ausbildungsbetriebe im Portal online ermöglicht. Ein großer Schritt Richtung Zukunft.
Gewerbefreiheit mit Sach- und Fachkundeprüfung
Rund 7.700 Teilnehmer haben mit ihrer Anmeldung für eine Sach- und Fachkundeprüfung den ersten Schritt in Richtung Unternehmertum gewagt. Über 50 % mussten hierfür auch digital fit sein, um sich für die Prüfung anzumelden und über 10 % die schriftliche Prüfung digital absolvieren. Weitere 320 Personen haben auch den zweiten Schritt folgen lassen, mit der Registrierung im Rahmen von Erlaubnisverfahren für gewerbliche Tätigkeit. Alles in allem beste Voraussetzungen für unternehmerische Handlungsfähigkeit und Gewerbefreiheit.