IHK Berlin
Anzahl der Mitgliedsunternehmen weiter konstant
Trotz einer pandemiebedingt schwierigen wirtschaftlichen Situation vieler Unternehmen, hat sich dies 2020 nicht auf die Mitgliederentwicklung ausgewirkt. Zum 31.12.2020 verzeichnete die IHK Berlin gut 307.000 Mitgliedsunternehmen, das sind sogar 3.000 mehr als noch 2019. Damit hält der jährliche Mitgliederzuwachs zwar weiter an, hat aber gegenüber den Vorjahren etwas an Dynamik verloren. Wie sich die Entwicklung für Berliner Unternehmen 2021 darstellt bleibt abzuwarten, hier könnte sich die anhaltend angespannte wirtschaftliche Gesamtsituation auch auf die Mitgliederstatistik der IHK auswirken. Gut ein Drittel der IHK-Mitgliedsunternehmen sind im Handelsregister eingetragene Firmen, knapp zwei Drittel sind Kleingewerbetreibende.
Geschäftsverlauf im Zeichen der Corona-Krise
Das Jahr 2020 war für die IHK Berlin – wie für ihre Mitgliedsunternehmen – maßgeblich durch die Auswirkungen der weltweit grassierenden Corona-Pandemie geprägt.
Als im Frühjahr die Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen werden mussten, richtete die IHK Berlin eine Hotline für ratsuchende Mitgliedsunternehmen ein und stellte ihr Service- und Beratungsangebot um. Die Mitgliedsunternehmen erhielten eine umfassende Beratung zu sämtlichen Fragen, die sich den Unternehmen in der Corona-Krise stellten, etwa zu Liquidität und Finanzierung, Ausbildung oder arbeitsrechtlichen Unklarheiten. Im Rahmen der Gesamtinteressenvertretung setzte sich die IHK Berlin insbesondere für bedarfsgerechte Zuschuss- und Kreditprogramme für die besonders von der Krise betroffenen Unternehmen ein. Ziel war es, die Liquiditätshilfen bürokratiearm und schnell an die Betriebe fließen zu lassen. Sie engagierte sich für einen klugen Dreiklang aus Förderung, Finanzierung und Investition ein und adressierte Handlungsvorschläge aus Sicht der Berliner Wirtschaft an die politischen Akteure.
In wirtschaftlicher Hinsicht war die IHK Berlin aber auch selbst betroffen. Zu verzeichnen war ein Rückgang sämtlicher Erträge. Bei den Beiträgen führten zur Jahresmitte insbesondere Anpassungen der Vorauszahlungen für das laufende Wirtschaftsjahr zu einem Rückgang um zunächst 10%. Der plötzliche Lockdown und die Kontaktbeschränkungen bedingten außerdem den Ausfall etwa von Zwischenprüfungen, Veranstaltungen und der Absage von Weiterbildungsangeboten. Auch die Nachfrage nach Außenwirtschaftsdokumenten sank mit dem Rückgang der Exporte und der Absage weltweiter Messen. Hierauf reagierte die IHK Berlin, indem sämtliche Ausgaben und Investitionen auf den Prüfstand gestellt und zugleich strategisch-strukturelle Maßnahmen für die Wirtschaftsplanung 2021 ergriffen wurden.
Langfristige Investitionen in die Zukunft der IHK Berlin wurden indes nicht verschoben. So erfolgte der Vollzug des bereits im Jahr 2019 beschlossenen Erwerbs des VBKI-Grundstücks. Anders als noch im Wirtschaftsplan 2020 vorgesehen, beschloss die Vollversammlung in ihrer Sitzung im September 2020 aber, zur Finanzierung des Erwerbs des VBKI-Grundstücks eine Fremdfinanzierung in Höhe von 21,075 Mio. Euro vorzunehmen und Darlehen zu einem Nominalwert von 21,075 Mio. Euro aufzunehmen. Ursächlich hierfür waren die erwarteten Auswirkungen der Corona-Krise auf die Liquidität der IHK Berlin.