IHK Berlin
Innovation, Technologie und Wissenschaft
Die Innovationskraft der Berliner Unternehmen stellt im Zusammenspiel mit der exzellenten Wissenschaftslandschaft die Weichen für einen wettbewerbs- und zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort. Dafür braucht es neben Erfolgen bei der Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung auch Fortschritte bei der mittelstandsrelevanten Weiterentwicklung des Wissens- und Technologietransfers sowie eine zukunftssichernde Förderung der Wissenschaftsinstitutionen.
Eine Digitaloffensive für Berlin gefordert
Mit der Digitaloffensive und dem Digitalpolitischen Endspurt ist es der IHK erstmalig gelungen, eine umfangreiche politische Position für dringende Digitalisierungsfortschritte im Land Berlin zu erarbeiten, um diese mit Entscheidern in Politik wie Verwaltung auf höchster Ebene in einer Vielzahl von Gesprächen zu diskutieren. Aus Sicht der Unternehmerschaft werden die Berliner Regierungsgeschäfte bereits zu lange ohne digitalpolitische Strategie geführt. Der politische Wille ist dafür noch nicht stark genug - Arbeitsplätze, Wachstum und die Sicherung der Lebensqualität erfordern aber diese politische Priorisierung. Innerhalb von fünf Handlungsfeldern wurden unter Federführung des IHK-Fachausschusses Innovation & Technologie damit nicht nur Lösungsvorschläge für einen zügigen Glasfaserausbau aufgezeigt, sondern auch Dringlichkeiten bei der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen sichtbar gemacht und Rückstände bei ungenutzten Chancen im Bildungsbereich aufgezeigt. In Ergänzung zur politischen Arbeit hat die IHK 2020 auch ihr Serviceangebot für Unternehmen ausgebaut und um neue Formate zum Thema Künstliche Intelligenz sowie zur Förderung von Digitalisierungsvorhaben erweitert.
Den Mittelstand im Blick behalten
Mit den Forderungen nach einem digitalen Bürgeramt, einer Berliner Data Governance und der Umsetzung des Digitalpakts für ein höheres Bildungsniveau in den Schulen hat das Kompetenzteam Mittelstand in seinem jährlichen Mittelstandscheck enge Bezüge zu drei Themen der Digitaloffensive für Berlin hergestellt. Das Land muss die Rahmenbedingungen für einen starken Innovationsstandort gestalten und dabei auch selbst Anwender neuer Lösungen sein. So muss die öffentliche Beschaffung als Hebel genutzt werden, um gemeinsam mit der Kompetenz aus der Wirtschaft digitale Technologien und smarte Prozesse in die Verwaltung und in das Stadtbild zu holen. Zu den insgesamt zehn Forderungen des Mittelstandschecks zählen darüber hinaus die strategische Stärkung der Transferaktivitäten der Berliner Hochschulen mit der mittelständischen Wirtschaft sowie die Entwicklung eines innovativen Mobilitätskonzeptes für die Stadt, das den Wirtschafts- und Lieferverkehr entsprechend seiner steigenden Bedeutung berücksichtigt. Das Kompetenzteam Mittelstand hat den Mittelstandscheck 2020 im Kreis der wirtschaftspolitischen Sprecher des Berliner Abgeordnetenhauses veröffentlicht und damit den Startschuss für eine weitere Diskussion im Wahljahr 2021 gegeben.
Im Stadtgespräch Mittelstand direkt diskutieren
Rund 100 Teilnehmer aus der Wirtschaft nahmen die Gelegenheit wahr, im Rahmen der Dialogreihe „Stadtgespräch Mittelstand“ in den direkten Austausch mit Vertretern aus Politik und Verwaltung zu treten. Es wurden praxisnahe Erfahrungen und darauf aufbauende Lösungsvorschläge für Beschleunigung und Optimierung mit den verantwortlichen Staatssekretären zu den Themen Digitalisierung, Verwaltungsmodernisierung/-digitalisierung sowie Wissenschaft und Forschung eingebracht. Dabei haben die Wirtschaftsvertreter wiederholt die frühzeitige aktive Einbeziehung der Wirtschaft in die Entwicklung der Innovations- und Digitalhauptstadt Berlin gefordert.
Praktiker treffen regelmäßig Forscher
Durch die neu etablierte Veranstaltungsreihe “Forschung trifft Praxis” konnten sich rund 100 Unternehmensvertreter und Hochschulexperten zu ausgewählten Projekten des Instituts für angewandte Forschung (IFAF Berlin) austauschen. Fachliche Kurzinformation, Diskussion und Netzwerken, z. B. zur Blockchain Technologie oder zum Edge Computing, bringen Ideen für neue Geschäftsmodelle und mögliche Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und zeigen, wo etwaige Potenziale für Unternehmen liegen können.
Die Hochschulen als Wirtschaftsmotor begreifen
Hochschulen sind Ideenschmieden mit kreativen Köpfen aus der ganzen Welt. Sie bringen zahlreiche Start Ups hervor und erzeugen ein Innovationsumfeld, das auch für etablierte Unternehmen sehr interessant ist. Sie sind wichtig für neue Arbeitsplätze und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Dass dem tatsächlich so ist, hat die mit Unterstützung der IHK durchgeführte dritte Gründungsumfrage an zehn Hochschulen der Metropolregion bestätigt. Die Ergebnisse mit einem gesamtwirtschaftlichen Impact 2019 von 62.600 Beschäftigten und einem Umsatz von 8,4 Mrd. EUR zeigen, dass jeder in Wissenschaft und Forschung investierte Euro gut für den Wirtschaftsstandort ist und dass wissensintensive Beratung, kreative sowie IKT-Dienstleistungen im Fokus der Hochschulgründungen stehen.
Für das richtige Sicherheitsbewusstsein sorgen
Für den Berliner Mittelstand bringt die Digitalisierung nicht nur unternehmerische Vorteile mit sich, sondern auch neue Angriffsflächen und Gefährdungspotentiale – hierauf müssen Antworten gefunden werden! Mit der Initiative “Wissen was schützt” unterstützt die IHK nach wie vor ihre Mitglieder mit konkreten Angeboten für ein Mehr an Sicherheit im Unternehmen. Formate wie die IT-Sicherheitssprechstunde, Sicherheit zum Frühstück und der Onlineauftritt konnten Sensibilisierung und Vernetzung nachhaltig anstoßen. Gleichzeitig gilt es diese Dynamik auch auf politischer Ebene aufrechtzuerhalten. Die Forderung nach einer Stärkung der Berliner Sicherheitsbehörden und dem Ausbau von Präventionsmaßnahmen gegenüber Gefahren aus dem Cyberraum wurden u.a. in der Berliner Sicherheitspartnerschaft mit dem Land Berlin priorisiert. Denn für ein Mehr an Sicherheit bedarf es mehrere Puzzleteile, die zusammengebracht werden müssen!