Trends zu Nachhaltigkeit
Emission Handling
Das Mauna Loa Observatory auf Hawaii veröffentlicht seit 1960 die Keeling-Kurve. Ihr zufolge ist die CO2-Konzentration in der Atmosphäre der Erde seit Ende des 18. Jahrhunderts ungefähr von 280ppm auf 420ppm gestiegen. Wenn man andere klimaschädliche Gase wie Methan und Lachgas in CO2-Äquivalente umrechnet, liegt sie sogar bei 485ppm.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Produkte und Services entstanden, die den Anstieg dieses kritischen Wertes stoppen sollen. Neben Technologien zur Abscheidung von Emissionen wachsen die Angebote zur Kompensation der, zum Beispiel durch Flugreisen, verursachten Emissionen.
Rohstoff statt Klimarisiko
Diese Geschäftsmodelle lohnen sich einerseits langfristig, da der Klimawandel immens großen wirtschaftlichen Schaden verursacht. Aber auch kurzfristig gibt es finanzielle Vorteile, weil die angefangenen Gase weiterverwendet werden können: Unter anderem für chemische Prozesse, die Begasung von Gewächshäusern oder auch die Herstellung vielfältiger Produkte wie Schmuck oder Spirituosen.
Treiber
- Klima-Kipppunkte
Laut Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gibt es 16 Kippelemente wie etwa das Schmelzen der Polkappen, die unumkehrbar sind und sich gegenseitig verstärken. Sie erhöhen die Dringlichkeit der Emissionsreduktion enorm.
- Dekarbonisierung
Bis 2030 könnten emissionsarme Lösungen in Sektoren wettbewerbsfähig sein, die 70 Prozent der globalen Emissionen ausmachen. Das gilt insbesondere für Transport, Energie und Gebäude, aber auch Landwirtschaft und Landnutzungsänderung.
Beispiele aus der Praxis
Klimaneutrale Medienkampagnen
Die GroupM-Agentur M Studio hat in Kooperation mit der Klimaschutzinitiative Myclimate eine Lösung namens “Admosfy” entwickelt, die Werbetreibende in der DACH-Region zu CO2-neutralen Medienkampagnen verhelfen soll. Dazu sollen von Myclimate die CO2-Emissionen eines Medienplans und deren Äquivalenzwert errechnet werden. Dieser kann sowohl analoge als auch digitale Werbung umfassen, die über verschiedene Kanäle ausgespielt wird. Für die entstehenden Treibhausgasemissionen werden dann Kompensationspläne entwickelt. Werbetreibende können dafür Projekte auswählen, die ihren Nachhaltigkeitszielen entsprechen. Weitere Informationen
Berechnung von CO2-Ausstoß bei Bauprojekten
Die britische Institution of Structural Engineers und Elliott Wood haben ein digitales Tool – das “Structural Carbon Tool” – entwickelt, mit dem der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß beim Bauen eines Gebäudes berechnet werden kann. Die Applikation basiert auf Excel. Sie gibt Architektinnen und Architekten sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren bereits vor Baubeginn eine Schätzung der anfallenden CO2-Emissionen, die durch Einsatz des Baumaterials, der Dämmung sowie Bauweise entstehen. Mit dem Tool können in wenigen Minuten Bereiche identifiziert werden, die einen großen Anteil der Emissionen ausmachen. Weitere Informationen
CO2-Fußabdruck im Möbelkatalog
Der norwegische Hersteller von Stadtmöbeln Vestre will künftig alle Produkte mit einem Umweltlabel versehen. Jedes Möbelstück bekommt eine Umweltproduktdeklaration (EPD), in der der CO2-Fußabdruck ausgewiesen wird. Diese Kennzeichnung soll ähnlich einer Nährwertangabe bei Lebensmitteln den Vergleich von Produkten ermöglichen. Kundinnen und Kunden sollen anhand der transparenten Darstellung von Umweltauswirkungen aller Produkte eine bessere Kaufentscheidung treffen können. Das Familienunternehmen will so als Vorreiter für mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in der Möbelindustrie sorgen. Weitere Informationen