BW 05/2022 - Schwerpunkt
© THOMAS PLASSMANN
JETZT HABEN SIE DEN WAL!
Start-Upper trifft auf etablierten Unternehmer und Urne auf Urne: bärenstark und tierisch komisch, wie Künstlerinnen und Künstler die IHK-Vollversammlung sehen. Wäre doch gelacht, wenn diese Wahl kein voller Erfolg wird
In den vergangenen Tagen haben 310.008 Menschen Post von der IHK Berlin bekommen: 310.000 Unternehmerinnen und Unternehmer. Und acht aus Berliner Zeitungen und Zeitschriften bekannte Karikaturistinnen und Karikaturisten. Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben wir gebeten – okay, nachdrücklich aufgefordert –, ihre Stimme für die Wahlen zur Vollversammlung abzugeben.
Und die Zeichnerinnen und Zeichner haben wir gebeten zu zeichnen.
Der Auftrag lautete in aller Kürze: „Was fällt Ihnen ein, wenn Sie hören: Die (Berliner) Wirtschaft wählt ihr Parlament?“ Und irgendwie zum Schmunzeln sollte es natürlich auch sein. Sie könnten jetzt, frei nach Herbert Grönemeyer, fragen: Und was soll das?
Nun, da sind wir ganz offen und ehrlich: Wir wollen Aufmerksamkeit. Für die Wahlen. Damit noch mehr Wahlberechtigte, also Sie, Ihre Stimme abgeben. Und mehr Aufmerksamkeit dafür, wie wichtig Wahlen sind. Ja, auch die zur Vollversammlung der Berliner IHK. Denn hier beraten und entscheiden die Mitglieder der Vollversammlung demokratisch, transparent und gleichberechtigt über die Arbeit und inhaltliche Schwerpunkte der Kammer für die nächsten fünf Jahre.
Wahl im Web Alle Informationen zur Wahl der IHK-Vollversammlung im Überblick:
ihk-wahl.berlin
ihk-wahl.berlin
Wenn wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Spezialausgabe nicht nur zum Lachen – oder wenigstens Schmunzeln –, sondern auch zum Wählen animieren können, haben wir unser Ziel erreicht.
Viel Spaß mit den folgenden Seiten!
17 Arbeiten von acht Zeichnerinnen und Zeichnern wurden aus den eingesandten Arbeiten zur IHK-Wahl ausgewählt, zu sehen auf dem Cover und den folgenden Seiten.
© THOMAS PLASSMANN
<b>Thomas Plaßmann</b> In der Hauptstadt ist der aus Essen stammende Plaßmann vor allem den Lesern der „Berliner Zeitung“ mit seinen politischen Karikaturen vertraut. Der Zeichner, der ein Studium in Geschichte und Germanistik sowie eine Tischlerausbildung absolviert hat, erscheint mit seinen Arbeiten auch in anderen Tageszeitungen und bei „Spiegel online“. Als Cartoonist und Illustrator war er zudem an zahlreichen Buchprojekten beteiligt (siehe auch Zeichnung Seite 20).
© FRANK LOTHAR LANGE
<b>Lo Graf von Blickensdorf</b> Der falsche Graf ist ein echtes Berliner Original. Der gelernte Schriften- und Plakatmaler mit Ausbildung in Malerei, Film und Fotografie arbeitete lange als Gag-Schreiber und Drehbuchautor fürs Fernsehen. Heute erscheinen seine Cartoons unter anderem in der Satirezeitschrift „Eulenspiegel“. 2009 veröffentlichte er den heiteren Ratgeber „Werden Sie doch einfach Graf! Biste was, kriegste was“.
© GILBERTO GIARDINI PHOTOVISIONS
© LO GRAF VON BLICKENSDORF
© LO GRAF VON BLICKENSDORF
<b>Katharina Greve</b> Die gebürtige Hamburgerin lebt und arbeitet in Berlin. Nach einem Architekturstudium an der TU tauschte sie die Profession gegen Cartoons und Comics ein. Ihre Zeichnungen erscheinen unter anderem in der „taz“, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ und im Satiremagazin „Titanic“. Zudem veröffentlichte sie einen Cartoon-Band und sechs Comic-Bücher. Für ihre Arbeiten wurde Greve vielfach ausgezeichnet.
© MARCUS MÜLLER
© KATHARINA GREVE
© KATHARINA GREVE
<b>Mario Lars</b> Nach zwei Jahrzehnten als Tageszeitungsredakteur wechselte Lars, der eigentlich ganz anders heißt, 2014 in die Freiberuflichkeit. Zuvor bereits als Ressortleiter Grafik und Foto mit dem Metier vertraut, beliefert er seither Zeitungen wie die „Berliner Morgenpost“ und die „taz“ mit politischen Karikaturen und zeichnet zudem Cartoons, die in Magazinen, auf Web-Portalen und in Büchern erscheinen (siehe auch Zeichnung auf dem Cover).
© Privat
© Mario Lars
© Mario Lars
<b>Uli Döring</b> Der Gewinn des „Deutschen Cartoonpreises“ adelte im Jahr 2020 die zeichnerische Arbeit des gebürtigen Bonners mit Wohnsitz in Köln. Die Auszeichnung, verliehen von der Frankfurter Buchmesse und dem Lappan Verlag, gilt als renommiertester Preis des Genres. Döring, von Haus aus Versicherungskaufmann, veröffentlicht seit 2015 unter anderem regelmäßig in der Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ aus Berlin.
© privat
© Uli Döring
© Uli Döring
<b>Thomas Kuhlenbeck</b> Der freischaffende Illustrator stammt aus Osnabrück und lebt heute in Münster. Mit seinen Cartoons ist er unter anderem in den Satiretiteln „Eulenspiegel“ und „Titanic“ vertreten. Einem noch breiteren Publikum begegnet Kuhlenbeck regelmäßig mit seinen oft beinahe fotorealistischen Arbeiten für eine Vielzahl von Magazinen wie „Stern“ und „Spiegel“ sowie die Wochenzeitung „Die Zeit“.
© privat
© Thomas Kuhlenbeck
© Thomas Kuhlenbeck
<b>Heiko Sakurai</b> Schon während des Studiums in Germanistik, Geschichte und Politik zeichnete der gebürtige Recklinghausener Karikaturen für Lokalzeitungen in Westfalen. Seit 2005 erscheinen seine politischen Spitzen in der „Berliner Zeitung“. In diesem Jahr gewann Sakurai, der in Köln lebt, den „Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen“, der vom Zeitungsverlegerverband BDZV ausgelobt wird.
© privat
© Heiko Sakurai
© Heiko Sakurai
<b>Stephan Rürup</b> Der Münsteraner, der in Gütersloh geboren wurde, veröffentlicht seit 1989 Cartoons, unter anderem im Satiremagazin „Titanic“, dessen Redaktion in Frankfurt er lange angehörte, sowie im Berliner Pendant „Eulenspiegel“. In der auch in Berlin erscheinenden Wochenzeitung „Welt am Sonntag“ sind seine Arbeiten ebenfalls zu sehen. 2018 gewann er den „Deutschen Cartoonpreis“. Rürup zeichnete zudem Kinderbücher.
© TOM HINTNER
© Stephan Rürup
© Stephan Rürup
von Claudia Engfeld