29.05.2024

IHK bringt Europa ins Klassenzimmer

EU: IHK-Vizepräsident Hans Rebhan diskutiert mit Schülerinnen und Schülern

2024 werden mit der Europawahl am 9. Juni entscheidende Weichen für die Zukunft der Europäischen Union gestellt. Damit Europa und seine Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Oberfranken auch für die jüngere Generation ein Stück greifbarer wird, hat die IHK für Oberfranken Bayreuth in Kronach, Hof, Münchberg, Rehau, Kulmbach und Forchheim eine EU-Projektwoche mit Berufsschülerinnen und ‑schülern organisiert.

Das Ziel der IHK-Projektwoche: Unternehmerinnen und Unternehmer sollen mit jungen Menschen ins Gespräch über Europa und europäische Wirtschaftspolitik kommen und auch zeigen, wie wichtig es ist, sich an der Europawahl 2024 zu beteiligen.

Rebhan: "Ohne EU, ohne Euro stünde Oberfranken nicht dort, wo es steht"

"Ich bin überzeugter Europäer", macht Hans Rebhan in zwei Diskussionsrunden mit Schülerinnen und Schülern in der Lorenz-Kaim-Schule (Berufliches Schulzentrum) deutlich. "Die EU hat gerade Deutschland so viel positives gebracht. Ohne EU wären wir keine führende Exportnation. Ohne Euro wären wir nicht da, wo wir heute sind." In der Diskussion zeigt sich, dass die EU sicher nicht perfekt ist, "…aber das beste Europa, in dem wir jemals gelebt haben", so Rebhan. „Viele vergessen den eigentlichen Kern der EU: Die Sehnsucht unserer Eltern und Großeltern nach Frieden.“

Gerade die Bürokratie, aber auch der Ablauf von Entscheidungsprozessen stünden zu Recht in der Kritik. Das seien aber keine Fehler in der Idee eines gemeinsamen und freien Europas, sondern Fehler bei der Umsetzung, wie die Diskussion deutlich macht. Rebhan: "Fehler, die mit entsprechendem Willen spürbar korrigiert werden können und korrigiert werden müssen."

Dexit hätte fatale Auswirkungen

Er distanziert sich deutlich von allen Parteien, die einen Dexit fordern, also einen Austritt Deutschlands aus der EU. Für ein Exportland wie Deutschland wäre das ein fataler Schritt mit fatalen Auswirkungen auf Beschäftigung und Wohlstand.

In den Schulstunden wird anhand konkreter Beispiele darüber diskutiert, was die EU ganz allgemein, für Unternehmen aber auch für „Otto Normalverbraucher“ bedeutet und verändert hat. So könne sich jeder EU-weit niederlassen, arbeiten, wirtschaftlich tätig sein oder eine Ausbildung machen. Beim grenzüberschreitenden Handel gebe es keine Zölle und weniger Hürden. Rebhan: "Die Briten können ein Lied davon singen, was sich für sie nach dem Brexit alles zum Negativen verändert hat." Er erinnerte die Auszubildenden auch daran, wie aufwändig Reisen früher war. Man musste Geld tauschen, es gab Ausweiskontrollen und für eine Einreise in die benachbarte Tschechoslowakei wurde sogar ein Visum benötigt. "Das wird gern vergessen", so Rebhan.

EU oft ganz nah dran am Leben

In der Diskussion stellt sich aber oft auch heraus, dass die EU sehr oft ganz nah dran ist am Leben. Etwa bei den Roaming-Gebühren, seit der Abschaffung fallen beim Telefonieren und Surfen innerhalb der EU keine Zusatzkosten an. Oder – ganz aktuell –die Vorgaben für ein einheitlichen Ladekabel für Handy, Tablets und ab 2026 auch Laptops.

"Oberfranken und Bayern sind meine Heimat, Deutschland ist mein Vaterland, Europa ist meine Zukunft" outet sich der IHK-Vizepräsident als überzeugter Europäer.