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„Vertrauen und ein gemeinsames Ziel sind der Schlüssel zum Erfolg“
Kooperationen zwischen Start-ups und Mittelstand: Interview mit Carsten A. Lexa
Stellen Sie sich vor, Sie müssten einem Kind erklären, warum ein Mittelständler mit einem Start-up zusammenarbeiten sollte. Was würden Sie sagen?
Lexa: Ein Mittelständler hat Erfahrung, Geld und kennt Menschen, ein Start-up hat frische Ideen und ist schnell. Wenn sie zusammenarbeiten, können sie schneller und besser Neues erfinden.
Was sind die größten Chancen, die sich durch eine solche Zusammenarbeit für KMUs bieten?
KMUs können durch die Kooperation schneller innovativ werden, neue Märkte erschließen und digitale Geschäftsmodelle integrieren.
Wie profitieren Start-ups von dieser Zusammenarbeit?
Sie gewinnen Zugang zu Ressourcen, Marktkenntnissen und einem stabilen Netzwerk hinsichtlich Lieferanten oder Kundengruppen.
Wo liegen die größten Herausforderungen in der Praxis?
Die größten Herausforderungen sind regelmäßig unterschiedliche Mindsets, Strukturen und Umsetzungsgeschwindigkeiten.
Wie können solche Unterschiede überwunden werden?
Durch klare Regeln, offene Kommunikation und häufige Zwischenziele. Externe Moderatoren können ebenfalls helfen.
Was ist der Schlüssel zum Erfolg in solchen Kooperationen?
Vertrauen und ein gemeinsames, klar definiertes Ziel. Und: beide Seiten müssen offen für die Kultur und Arbeitsweise des anderen sein.
Wie starten und wie längerfristig zusammenarbeiten?
Einzelprojekte eignen sich als erste „Testballons“, während längerfristige Geschäftsbeziehungen und Beteiligungen eine intensivere Zusammenarbeit, vielleicht sogar eine neue Gesellschaft erfordern.
Welche Aspekte werden bei der Zusammenarbeit zwischen KMUs und Start-ups oft übersehen?
Die Bedeutung der zwischenmenschlichen „Chemie“. Die beste Strategie hilft nichts, wenn die Menschen und die Unternehmenskulturen nicht zueinander passen.
Was raten Sie KMUs, die skeptisch gegenüber Start-ups sind?
Starten Sie klein, mit Pilotprojekten, und sammeln Sie Erfahrung. Eine Zusammenarbeit lässt sich testen, ohne gleich große Risiken einzugehen. Aber immer die Ziele definieren und viel kommunizieren!
Welche Rollen können externe Dritte in solchen Kooperationen übernehmen?
Sie erleichtern den Einstieg, indem sie passende Start-ups finden, Technologien scouten und bei der Moderation helfen.
Gibt es eine Art „Geheimtipp“ für eine erfolgreiche Zusammenarbeit?
Ja, lassen Sie junge Führungskräfte im Unternehmen die Kooperation leiten. Sie bringen frische Perspektiven und helfen, Brücken zu bauen.
Viele KMUs haben begrenzte Ressourcen. Wie können sie trotzdem mit Startups erfolgreich zusammenarbeiten?
Fokus auf gezielte Kooperationen. Hinsichtlich des Ziels definierte Projekte, bei denen beide Seiten profitieren, sind effizient und oft kostengünstig.
Wie wichtig ist der Faktor „Schnelligkeit“ für den Erfolg einer solchen Partnerschaft?
Sehr wichtig. Entscheidungen müssen rasch getroffen werden, um auf Marktveränderungen reagieren zu können. Flexible Prozesse, die für beide Seiten funktionieren, sind hier der Schlüssel.
Zum Abschluss: was ist ein Beispiel aus Ihrer Praxis für eine Zusammenarbeit, die gut funktioniert hat?
Ein traditioneller Heizungsbauer hat mit einem IT-Start-up eine App für die Steuerung von Heizungsanlagen über das Smartphone entwickelt. Beide Seiten alleine hätten das wohl nie erfolgreich zu einem Produkt geschafft.
Zur Person: Rechtsanwalt Carsten A. Lexa, LL.M. ist Inhaber der „Wirtschaftskanzlei Lexa“ (Berlin/Würzburg), Europajurist und Master of Law (Westminster University, London). Seit fast 20 Jahren berät er Unternehmen an der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und Digitalisierung. Er ist Mehrfachgründer, Lehrbeauftragter, Vortragsredner und Fachbuchautor im Springer Gabler-Verlag; sein aktuelles Buch „An die Spitze“ befasst sich mit den Faktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Start-ups und KMUs.
Kontakt
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Tel.: 0921 886-0
E-Mail: info@bayreuth.ihk.de
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