IHK – Sommerempfang

Gute Gespräche in sommerlicher, entspannter Atmosphäre

ASCHAFFENBURG. Neue Jahreszeit, neuer Ort und dennoch viele altbekannte und vertraute Gesichter – Die IHK Aschaffenburg hatte erstmals zum Sommerempfang im Freien auf dem IHK-Gelände in der Kerschensteiner Straße eingeladen. Knapp 200 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung, Kommunal-, Landes- und Bundespolitik genossen den Donnerstagabend in sommerlicher, entspannter Atmosphäre. IHK-Präsidentin Dr. Heike Wenzel nutzte die Begrüßung, um auch über die Sorgen und Herausforderungen der Wirtschaft zu sprechen.
„Wir spüren, dass es im Moment nicht rund läuft in Deutschland und leider gilt das auch zum Teil für unseren Wirtschaftsstandort am Bayerischen Untermain“, so die Präsidentin. Sie forderte wettbewerbsfähige, günstige Energie „sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag – im Sommer und Winter, mit und ohne Wind“. Beim Thema Fachkräfte bedarf es aus Sicht der Wirtschaft noch vieler Anstrengungen, unter anderem in Bezug auf die Einstellung von Arbeitskräften aus dem Ausland. Das scheitert in vielen Fällen noch an zu komplizierten und zu bürokratischen Zuwanderungsverfahren. Bürokratie hemmt die Unternehmen nicht nur bei dem Versuch Fachkräfte zu gewinnen, sondern zieht sich durch den gesamten Unternehmensalltag.
„Wir müssen eine Flut von Anträgen und Formularen bewältigen. Das geht zu Lasten der unternehmerischen Tätigkeit. Innovationen, Kreativität und Wirtschaftswachstum bleiben auf der Strecke“, kritisierte Dr. Wenzel. Ein Beispiel für überbordende Bürokratie ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. „Das wird für viele Kleine und Mittlere Unternehmen ein Monstrum“, warnte sie.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen am Bayerischen Untermain zu stabilisieren und weiter zu verbessern, ist eine zentrale Aufgabe der IHK Aschaffenburg. Die Präsidentin stellte IHK-Projekte zu den Themen „Fachkräfte“ und „lebendige Zentren“ vor. Die Kammer beteiligt sich unter anderem an der bundesweiten Ausbildungskampagne „Jetzt#Könnenlernen“. Ziel ist es, junge Menschen für die duale Berufsausbildung zu begeistern. Azubis berichten in den sozialen Medien über Erfahrungen bei der Ausbildungssuche und teilen Tipps und Tricks für den Berufseinstieg. Außerdem bietet sie im Rahmen der Berufsorientierung Bustouren für Schülerinnen und Schüler zu Unternehmen an und informiert Lehrer und Eltern über die Chancen und Möglichkeiten einer Berufsausbildung.
Erstmals geht das IHK-Projekt „Heimat shoppen“ Ende September am Bayerischen Untermain an den Start. In einem Dutzend Kommunen werben Händler, Gastronomen und Dienstleister mit zahlreichen Aktionen für Einkaufen und Genießen vor Ort.
Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz (KI) diskutierten die Leiterin des Digitalen Gründerzentrums Aschaffenburg, Dr. Marianne Hock – Döpgen und Sebastian Deuser, neQxt GmbH, Erlenbach. Moderiert wurde das Podiumsgespräch von Katrin Küx. „Man muss lernen, KI als Assistenten einzusetzen, dann steigt die Produktivität“, so Hock-Döpgen. Ihr Rat an den Mittelstand: jetzt reagieren, KI ausprobieren. „Der Zug ist schon losgefahren, noch kann man aufspringen“.
Im Anschluss an den offiziellen Teil des Abends nutzen die Gäste, die Gelegenheit für Gespräche, musikalisch begleitet von Klaus Appel & Band.