IHK-Haushalt

Positives Beitragsentwicklung

2023 entwickelte sich beispiellos positiv, vor allem bei den Mitgliedsbeiträgen. Mit 16,1 Millionen Euro wurde ein Rekordergebnis erzielt. Geplant war ursprünglich ein Betrag 12,8 Millionen Euro, also ein Plus von 25,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Anstieg 3,3 Millionen beziehungsweise 25,7 Prozent. Plausible Erklärungen für diese Entwicklung sind schwierig, denn 2023 stand die Abrechnung für das erste Pandemiejahr 2020 an und allseits wurden “Corona-Einbrüche” erwartet. Das Gegenteil trat ein. Ein Grund ist, dass es in Einzelfällen Unternehmen gab, die von der Krise profitierten und deutlich höhere Beiträge als sonst entrichteten. Das hohe Beitragsaufkommen sorgte dafür, dass die Betriebserträge mit 20,9 Millionen Euro erstmals über 20 Millionen Euro lagen.

Ausgaben steigen, aber unterhalb der Inflationsrate

Mit einem Betriebsaufwand von 18,2 Millionen Euro wurde das vorjährige Ergebnis um 0,7 Millionen Euro beziehungsweise 3,8 Prozent überschritten. Die Mehrkosten hatten ihre Ursachen im allgemein gestiegenen Preisniveau, der Durchführung von Großveranstaltungen wie der Landesbestenehrung oder der Einholung von Gutachten im Auftrag des Bauausschusses. Zum Vergleich, die Inflation in Deutschland betrug im Jahresdurchschnitt 2023 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 5,9 Prozent. Die Ausgabenpolitik der IHK ist konservativ angelegt, sie achtet aber darauf, dass kein Substanzverlust eintritt.

Ausblick oder ein Blick in die Glaskugel

Zumindest aktuell ist im Haushalt keine strukturelle Unterdeckung mehr gegeben, die die IHK in den vergangenen Jahren vor Herausforderungen stellte und durch Rückgriffe auf das Eigenkapitel ausgeglichen wurde. Die Ist-Situation ist aber keine Garantie für die Folgejahre, wobei Prognosen gegenwärtig mehr und mehr einem Blick in die Glaskugel gleichen. Fakt ist, die deutsche Wirtschaft ist 2023 in eine Rezession gerutscht, dies müsste zwangsläufig Bremsspuren bei den IHK-Beiträgen hinterlassen, vermutlich ab 2026. Sollte es so kommen, stellen sich die alten Fragen neu, nämlich wie werden dann die Erträge stabilisiert und wie bremsen wir die Aufwendungen ein?

Das Wichtigste im Überblick:

  • Der Jahresüberschuss beträgt 2,9 Millionen Euro. Geplant war ein Defizit von 1,9 Millionen Euro.
  • Bei den IHK-Beiträgen wird mit 16,1 Millionen Euro und bei den Betriebserträgen mit 20,9 Millionen Euro jeweils ein Rekordwert erreicht.
  • Der Anstieg der Aufwendungen liegt deutlich unterhalb der durchschnittlichen Inflationsrate von 5,9 Prozent.
  • Die aktuelle Situation ist keine Blaupause für die kommenden Jahre. Ab 2026 könnte es aufgrund eines rezessionsbedingten Rückgangs der Beiträge zu neuen, alten Herausforderungen kommen.