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Nr. 3440096
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Umfrage zur Liberalisierung der Sonntagsöffnungszeiten

Immer wieder gibt es Diskussionen zu den Sonntagsöffnungszeiten in NRW - auch mit Blick auf die Öffnungszeiten in den Niederlanden und Belgien.
Die Industrie- und Handelskammer Aachen erfasst daher ein Stimmungsbild der Einzelhändler in der Region Aachen, um auf dieser Basis passgenaue Forderungen zur Liberalisierung der Sonntagsöffnung für den Einzelhandel in NRW zu entwickeln.
Vielen Dank, dass Sie uns mit der Beantwortung der folgenden Fragen unterstützen. Hier geht es zur Umfrage.
Die Beantwortung der Fragen dauert etwa 2 bis 3 Minuten. Die Antworten werden dabei selbstverständlich anonymisiert. Rückschlüsse auf Sie oder Ihr Unternehmen sind nur möglich, wenn Sie entsprechende Angaben bei der letzten Frage machen.
Bitte antworten Sie bis Freitag, 6. Dezember 2024.

Wenn Sie in der letzten Frage der Umfrage personenbezogene Daten angeben, erteilen Sie uns Ihre Einwilligung zur Verarbeitung dieser Daten. Diese Einwilligung ist freiwillig und kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden. Die Verantwortlichkeit richtet sich nach der Datenschutzerklärung der Industrie- und Handelskammer Aachen.

Resolution

IHK NRW fordert ein Sofortprogramm für wettbewerbsfähige Wirtschaft

Damit Unternehmen wieder mehr Vertrauen in den Standort und die Politik gewinnen, ist eine handlungsfähige Bundesregierung erforderlich. IHK NRW, die Landesarbeitsgemeinschaft der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen, hat daher in ihrer Mitgliederversammlung ein gemeinsames Forderungspapier verabschiedet, um den Strukturwandel voranzubringen.
"Die NRW-Wirtschaft tritt seit über zwei Jahren auf der Stelle: kein Aufschwung, keine Bewegung. Unser Land verliert national und international den Anschluss. Nach dem Koalitions-Aus im Bund droht Stillstand und damit ein weiterer Rückschlag für NRW und unsere Unternehmen", mahnt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
Die Mitgliederversammlung von IHK NRW appelliert an die Politik, das kommende Jahr nicht zu einem Jahr der Stagnation werden zu lassen und fordert ein Sofortprogramm zur Schaffung wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen. Es bedarf klarer Maßnahmen:

1. Es ist Zeit für einen Neustart.

Die EU-Kommission fokussiert in ihrer strategischen Neuausrichtung auf Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Sicherheit. Diese Neuausrichtung sollte rasch in konkrete Maßnahmen überführt werden, insbesondere durch ein Belastungsmoratorium. Übermäßige bürokratische Anforderungen aus Berichtspflichten zu Nachhaltigkeit, Lieferketten und CO2-Außenhandel müssen reduziert werden.

2. Es ist Zeit, zusammenzuarbeiten.

Nordrhein-Westfalen verliert jährlich etwa 100.000 ältere Arbeitskräfte mehr als junge nachkommen. Der Wohlstand ist bedroht, wenn Fachkräfte für Digitalisierung, Klimaschutz und den sozialen Sektor fehlen. Unternehmen brauchen flexible Arbeitsangebote und gezielte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte.

3. Es ist Zeit für mehr Geschwindigkeit.

Widersprüchliche Regelungen verhindern Investitionen in Unternehmen, Infrastruktur und Bildung. Der Strukturwandel wird mit den derzeitigen Regulierungen nicht gelingen. Statt punktueller Anpassungen sollten Verfahren umfassend neu konzipiert und digitalisiert werden.

4. Es ist Zeit, den Wandel ernst zu nehmen.

Die Transformation betrifft alle Lebensbereiche, von Energie bis Kinderbetreuung. Die Finanzierung dieser Aufgaben und der Fachkräftemangel überfordern viele Verwaltungen. Politik und Verwaltung müssen realistische Umsetzungschecks durchführen und die Ziele an die Ressourcen anpassen.
"NRW bleibt ein starker und weltweit anerkannter Wirtschaftsstandort. Unsere Unternehmen wissen um die Herausforderungen, die der Wandel mit sich bringt", sagt Michael F. Bayer und fordert: "Sie brauchen jedoch faire, zukunftsfähige Rahmenbedingungen und politische Unterstützung, um den Wandel mutig und erfolgreich gestalten zu können."
IHK-Presseinformation vom 20. November 2024
Aktuelle Wirtschaftsthemen

Versäumnisse angehen - entschlossen modernisieren

Das Bruttoinlandsprodukt ist in den vergangenen fünf Jahren real insgesamt lediglich um 0,1 Prozent gewachsen. Damit bleibt die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im internationalen Vergleich weiter zurück. "Die Schwäche der Industrie und die Dauer der Schwächephase legen nahe, dass die deutsche Wirtschaft neben konjunkturellen auch von strukturellen Problemen ausgebremst wird", erläutert Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft. "In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Versäumnisse in der Politik und in der Wirtschaft. Um so wichtiger ist es, die Modernisierung unseres Landes jetzt entschlossen voranzutreiben." Wie dies gelingen kann und wie insbesondere zukunftsorientierte öffentliche Ausgaben bei der Haushaltsaufstellung und Finanzplanung verbindlich erhöht, die Digitalisierung des Finanzsektors vorangetrieben und Knappheiten im Wohnungsmarkt behoben werden können, diskutiert der Sachverständigenrat Wirtschaft im Jahresgutachten 2024/25.
Der Sachverständigenrat erwartet, dass die deutsche Volkswirtschaft im Jahr 2024 stagnieren und sich erst im Verlauf des Jahres 2025 leicht erholen wird. Im laufenden Jahr sind Produktion und Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe zurückgegangen. Die Investitionen sind ebenfalls rückläufig. Gleichzeitig führt die Erholung der Weltwirtschaft nicht im bisher üblichen Maße zu einer Steigerung der Exporte. Die privaten Haushalte haben trotz deutlicher Reallohnzuwächse in den Jahren 2023 und 2024 ihren Konsum bisher nur wenig erhöht. Daher rechnet der Sachverständigenrat Wirtschaft für das Jahr 2024 mit einem Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Deutschland um 0,1 Prozent. Pessimistische Erwartungen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung und eine Verlangsamung der Reallohnsteigerungen dürften dazu führen, dass die privaten Konsumausgaben auch im Jahr 2025 nur wenig steigen werden. Auch das BIP dürfte im kommenden Jahr mit 0,4 Prozent nur leicht wachsen. „Die deutsche Wirtschaftsleistung wird 2025 voraussichtlich auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Corona-Krise liegen. Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zeigt sich deutlich schwächer als in anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften", erklärt Martin Werding, Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft. In den USA liegt das BIP bereits heute um mehr als zwölf Prozent über dem Vor-Corona-Niveau, im Euro-Raum um gut vier Prozent.
Die Verbraucherpreisinflation geht deutlich zurück und nähert sich dem EZB-Ziel an. Die Inflationsrate dürfte im Jahr 2024 durchschnittlich 2,2 Prozent betragen, für das Jahr 2025 rechnet der Sachverständigenrat mit einer Rate von 2,1 Prozent.

Verbindlichkeit bei zukunftsorientierten öffentliche Ausgaben erhöhen

Zukunftsorientierte öffentliche Ausgaben werden von der Politik zu wenig priorisiert und fallen daher in Deutschland seit Jahren gering aus. Diese Versäumnisse zeigen sich insbesondere bei den Ausgaben für Verkehrsinfrastruktur, Verteidigung und Schulbildung, deren gesellschaftlicher Nutzen größtenteils erst in der Zukunft eintritt. Diese werden gegenüber Ausgaben, die der derzeitigen Wählerschaft zugutekommen, von der Politik oft zurückgestellt. Daher sind institutionelle Vorkehrungen notwendig, die die Politik wirksam verpflichten, ausreichende Mittel für zukunftsorientierte Ausgaben einzusetzen. In seinem Jahresgutachten diskutiert der Sachverständigenrat systematisch mögliche Instrumente mit hoher Bindungswirkung für die Priorisierung zukunftsorientierter öffentlicher Ausgaben.
Geeignete institutionelle Vorkehrungen müssen auf die Anforderungen im jeweiligen Aufgabenbereich abgestimmt werden. „Für den Erhalt, die Modernisierung und den Ausbau des bundeseigenen Straßen- und Schienennetzes eignet sich ein Verkehrsinfrastrukturfonds mit dauerhaft eigenen Einnahmequellen, die aus dem Bundeshaushalt übertragen werden – wie beispielsweise Mauteinnahmen”, sagt Achim Truger, Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft. Der Nachholbedarf zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur könnte über begrenzte Kreditrahmen innerhalb einer reformierten Schuldenbremse finanziert werden. Für die Verteidigungsausgaben sowie für Bildungsausgaben, insbesondere für Schulbildung, sollten Mindestausgabenquoten definiert werden. Für Verteidigung bietet sich das Zwei-Prozent-Ziel der NATO an. Bei der Bildung könnte ein Indikator ausgehend von Mindestausgaben je Schülerin und Schüler festgesetzt werden. Diese Quoten sollten jedoch länderspezifisch festgelegt werden, da die Kosten für Bildung von den Ländern getragen werden.

Digitalen Wandel im Finanzmarkt zulassen

Bei der Digitalisierung des Finanzmarkts besteht ebenfalls Nachholbedarf. Deutschland liegt hier im europäischen Vergleich nur im unteren Mittelfeld und verschenkt dadurch Potenziale für Innovationen und Effizienzsteigerungen. "Digitale Innovationen dürften vor allem von neuen Finanzmarktakteuren wie FinTech- und BigTech-Unternehmen ausgehen", erläutert Ulrike Malmendier, Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft. Die Digitalisierung verspricht niedrigere Kosten, da sie Dienstleistungen effizienter macht. Gründe dafür sind die Automatisierung von Geschäftsprozessen, die bessere Verwendung digitaler Daten sowie ein intensiverer Wettbewerb, der die Marktmacht der Anbieter verringert. Gleichzeitig entstehen neue Produkte, die die Nutzerfreundlichkeit der Finanzdienstleistungen verbessern.
"Die zentrale wirtschaftspolitische Herausforderung besteht darin, digitale Innovation im Finanzsektor zu ermöglichen, ohne die Finanzstabilität zu gefährden", sagt Ulrike Malmendier. Insbesondere für FinTechs sollten regulatorische Experimentierräume für neue Produkte und Geschäftsmodelle eingerichtet werden. Darüber hinaus könnte auf Kundenwunsch eine einfachere Übertragung finanzieller Kundeninformationen zu alternativen Anbietern den Wettbewerb stärken. Der geplante digitale Euro könnte eine kostengünstige und sichere Alternative zu Kreditkarten sowie zu Internet-Bezahlverfahren bieten. Dadurch könnte er den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr in Europa fördern sowie die Unabhängigkeit gegenüber nicht-europäischen Anbietern stärken. Die EZB ist beim Datenschutz besonders glaubwürdig, da sie kein originäres Interesse daran hat, Zahlungsdaten kommerziell zu nutzen.

Knappheiten im Wohnungsmarkt beheben, Umzugshürden abbauen, Zugang erleichtern

In den vergangenen 15 Jahren sind die Preise im deutschen Wohnungsmarkt stark angestiegen. Gerade in Ballungsräumen und wirtschaftlich starken ländlichen Regionen hat die Wohnraumnachfrage stark angezogen. Gleichzeitig sind dort zu wenig zusätzliche Wohnungen geschaffen worden. Die Knappheit des Wohnraums ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein gesamtwirtschaftliches Problem, weil es den Zuzug von Arbeitskräften in produktive Regionen hemmt. "Der Wohnungsneubau kann durch die Mobilisierung von Baulandpotenzialen, stärkere Bauanreize und eine Senkung der Baukosten mittels harmonisierter Bauvorschriften erhöht werden", erläutert Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft.
Der Abstand zwischen Neu- und Bestandsmieten hat sich deutlich vergrößert und ist gerade in Ballungsräumen besonders groß. Dies reduziert die finanziellen Anreize für Umzüge. Daher sollten Kappungsgrenzen für zulässige Erhöhungen von Bestandsmieten in angespannten Wohnungsmärkten nicht mehr abgesenkt werden. Generell sollte eine restriktive Mietenregulierung nur temporär gelten und zwingend mit Maßnahmen zur Erweiterung des Wohnraumangebots einhergehen. Um die Anreize zu stärken, solche Maßnahmen zu ergreifen, sollte die Mietpreisbremse nach 2028 nicht mehr verlängert werden.
Einkommensschwache Haushalte werden beim Zugang zum Wohnungsmarkt zielgenau durch das Wohngeld (Subjektförderung) unterstützt. Für Personengruppen, die unabhängig von ihrer Einkommenssituation auf dem regulären Wohnungsmarkt benachteiligt sind, sichern Sozialwohnungen (Objektförderung) den Zugang zu angemessenem Wohnraum. Die soziale Wohnraumförderung sollte allerdings zielgenauer werden, indem Fehlbelegungen durch Fehlbelegungsabgaben reduziert werden. Dann können sich Subjekt- und Objektförderung sinnvoll ergänzen.
Preisentwicklung

Verbraucherpreisindex

Definition

Der Verbraucherpreisindex misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten für Konsumzwecke gekauft werden. Er liefert somit ein Gesamtbild der Teuerung in Deutschland, bei dem alle Haushaltstypen, alle Regionen von Deutschland und sämtliche dort nachgefragten Waren und Dienstleistungen einbezogen sind.
Die Verbraucherpreisindizes für Deutschland und NRW älterer Jahrgänge stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur Verfügung.

Verbraucherpreisindex 2024 für NRW

Seit dem Berichtsmonat Januar 2023 wurde der Verbraucherpreisindex für Nordrhein-Westfalen auf das neue Basisjahr 2020 = 100 umgestellt. Ein unmittelbarer Vergleich mit den bis Dezember 2022 auf alter Basis (2015 = 100) veröffentlichten Ergebnissen ist nicht möglich. Der Landesbetrieb IT.NRW bietet auf seiner Webseite ein Berechnungstool an, mit dem Sie in sekundenschnelle Veränderungsraten des Verbraucherpreisindex NRW zu beliebigen Anfangs- und Endzeitpunkten berechnen können (siehe "Rechenhilfe Verbraucherpreisindex" unter "Weitere Informationen") oder unter der Telefonnummer 0211 9449-3275 oder per E-Mail preise@it.nrw.de.
2024
2020 = 100
Januar 117,6
Februar 118,3
März 118,7
April 119,2
Mai 119,2
Juni 119,3
Juli 119,6
August 119,5
September 119,5
Oktober 119,9
November
Dezember
Jahresmittel
Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW)

Verbraucherpreisindex 2024 für Deutschland

Ab dem Berichtsmonat Januar 2023 wurde der Verbraucherpreisindex für Nordrhein-Westfalen auf das neue Basisjahr 2020 = 100 umgestellt. Bereits veröffentlichte Indexwerte früherer Basisjahre wurden ab Beginn des neuen Basisjahres (Januar 2020) unter Verwendung des aktualisierten Wägungsschemas neu berechnet.
2024
2020 = 100
Januar 117,6
Februar
118,1
März
118,6
April
119,2
Mai
119,3
Juni
119,4
Juli
119,8
August
119,7
September
119,7
Oktober
120,2
November
Dezember
Jahresmittel
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland
Donnerstag, 21. November 2024

Fachkräfteeinwanderungsgesetz: IHK Aachen informiert Unternehmen

Der Fachkräftemangel stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen und wird sich aufgrund des demografischen Wandels weiter verschärfen. Die Suche nach qualifiziertem Personal wird zunehmend anspruchsvoller. Um Unternehmen zu unterstützen, hat die Bundesregierung das Fachkräfteeinwanderungsgesetz umfassend modernisiert. Ziel der Reform ist es, die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte zu erleichtern und, dass diese schneller und unbürokratischer in Deutschland arbeiten können. Für viele Unternehmen, besonders in Branchen mit akutem Fachkräftebedarf wie Industrie, Informationstechnologie, Handel, Verkehr und Logistik sowie Gastronomie bedeutet das Gesetz eine größere Chance, offene Stellen mit geeignetem Personal zu besetzen.
Die IHK Aachen informiert am Donnerstag, 21. November, von 16 bis 19 Uhr über das modernisierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz. In den Räumlichkeiten der IHK Aachen, Theaterstraße 6–10, erhalten die Teilnehmenden einen Überblick über die neuen Regelungen und die damit verbundenen Möglichkeiten zur Gewinnung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland.
Neben Fachvorträgen bietet die Veranstaltung Gelegenheit zum Austausch mit Expertinnen und Experten. Unternehmer aus der Region berichten zudem aus erster Hand über ihre bisherigen Erfahrungen mit der Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten.
Fragen zur Veranstaltung beantwortet IHK-Mitarbeiterin Kerstin Faßbender telefonisch unter 0241 4460-208 oder per E-Mail an kerstin.fassbender@aachen.ihk.de.
IHK-Presseinformation vom 12. November 2024
Konjunkturbarometer Rheinland, Herbst 2024

Die Politik hemmt das Wachstum

Die Lage der Wirtschaft im Rheinland ist im Herbst 2024 schlecht und für die kommenden Monate sind keine Wachstumsimpulse zu erwarten. Erstmals seit Anfang 2021 melden mehr Unternehmen eine schlechte als eine gute Geschäftslage. Zwar sind die Erwartungen nicht mehr so pessimistisch wie zu Jahresbeginn. Doch das negative Gesamtbild deutet darauf hin, dass die Talsohle insgesamt noch nicht erreicht ist. Das sind wesentliche Ergebnisse des IHK-Konjunkturbarometers Rheinland für den Herbst 2024. An der Befragung haben sich rund 2.300 Betriebe beteiligt. Die Industrie- und Handelskammern Aachen, Düsseldorf, Bonn/Rhein-Sieg, Mittlerer Niederrhein sowie die Bergische IHK und die Niederrheinische IHK Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg erarbeiten diese Analyse regelmäßig.
Im Hinblick auf die Umfrageergebnisse und das vorzeitige Aus der Ampelkoalition sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen: "Die Mehrzahl der Unternehmerinnen und Unternehmer stellen der Regierung Scholz ein schlechtes Zeugnis aus. Die große Unzufriedenheit der Unternehmen mit der Wirtschaftspolitik zeigt, dass wir in diesem Politikfeld dringend einen Neuanfang benötigen." 56,4 Prozent der Unternehmen im Rheinland sehen in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein erhebliches Konjunkturrisiko. "Die Politik stellt für unsere Unternehmen ein so großes Wachstumshemmnis dar, wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Die Betriebe leiden zunehmend unter der maroden Infrastruktur, den hohen Energiekosten und der wachsenden Bürokratielast", macht Bayer deutlich. "Die Bürokratieabbaugesetze, die für Entlastung der Betriebe sorgen sollen, werden häufig sogleich durch neue EU-Vorgaben, wie die Nachhaltigkeitsberichterstattung, konterkariert. Das untergräbt das Vertrauen in die Politik", warnt Bayer.
Der IHK-Hauptgeschäftsführer weist darauf hin, dass sich die scheidende Regierung insbesondere in Wirtschaftsfragen häufig uneins war. Die Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz, die Vertrauensfrage zu stellen und damit den Weg für vorgezogene Neuwahlen freizumachen, begrüßt er: "Wir brauchen jetzt schnell Handlungsfähigkeit in wirtschaftspolitischen Fragestellungen, damit wir endlich das Problem der sich verschlechternden internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft angehen können", fordert Bayer.
"Die schlechte Lage bei wenig Aussicht auf Aufschwung betrifft viele Branchen im Rheinland", sagt Michael F. Bayer. Die energieintensive Industrie leidet weiterhin unter den hohen Energiepreisen im internationalen Vergleich. Die Hersteller von Investitionsgütern spüren die schwache Investitionsbereitschaft und damit die geringe Nachfrage nach Maschinen und Anlagen. Der Wohnungsbau wird durch hohe Kreditzinsen ausgebremst, während die geringe Kaufneigung der Konsumenten für schlechte Stimmung im Einzelhandel sorgt."
Lediglich 22,5 Prozent der Unternehmen berichten von einer guten Lage, während 29,5 Prozent die Situation als schlecht einstufen. Der Geschäftslageindikator liegt somit bei -7,0 Punkten und damit deutlich unter dem Wert von +1,1 Punkten zu Jahresbeginn. Auch für das kommende Jahr erwarten die Unternehmen keine Erholung: Nur 17,2 Prozent rechnen mit einer Verbesserung, während 27,3 Prozent eine weitere Verschlechterung erwarten.
"Die kritische Lage derzeit ist auch darauf zurückzuführen, dass unsere Wirtschaft international teilweise nicht mehr wettbewerbsfähig ist, was immer deutlicher auch die Exportfähigkeit deutscher Produkte und Dienste beeinträchtigt“, erläutert Bayer. "In vergangenen Krisen war der Export oft der erste Impulsgeber, der die Konjunktur wieder in Gang brachte." Diesmal scheint dieser Effekt vorerst auszubleiben: Die Weltwirtschaft wächst nur mäßig, deutsche Produkte sind vergleichsweise teuer und andere Industrieländer haben technologisch aufgeholt. Nur 19 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Exportgeschäfte, während 27 Prozent mit einem weiteren Rückgang rechnen. Zwei Jahre in Folge negative Exporterwartungen – das gab es im Konjunkturbarometer Rheinland bisher noch nicht. Entsprechend sehen 37,7 Prozent der Industriebetriebe die Entwicklung der Auslandsnachfrage als wesentliches Geschäftsrisiko an.
Zum Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA sagt Bayer: "Der Sieg Donalds Trumps bereitet vielen Unternehmen Sorgen. Wir können davon ausgehen, dass er den Protektionismus fördern und seine America-First-Politik weiter vorantreiben wird." Wenn Trump seinen angekündigten Zollgrundtarif von mindestens 10 Prozent auf Importe in die Vereinigten Staaten tatsächlich einführt, würde dies deutsche Exportgüter vor Ort verteuern und das Außengeschäft weiter trüben. Bayer: "Unsere Betriebe müssten sich dann auf sinkende Nachfrage und geringere Margen einstellen, sofern sie nicht in den USA produzieren."
Schwer wiegt auch die schwache Inlandsnachfrage. Fast 59 Prozent der Unternehmen betrachten sie als großes Risiko für ihre Geschäftsentwicklung. Neben den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen kommt hinzu, dass die Arbeitskosten – durch hohe Tarifsteigerungen und drohende Anhebungen der Beitragsätze zu den Sozialversicherungen – die Unternehmen immer stärker belasten. "Besonders in der Metallindustrie betrachten mehr als zwei Drittel der Unternehmen die hohen Arbeitskosten als ernsthaftes Geschäftsrisiko", sagt Bayer.
Als Folge der angespannten Lage kürzen die Unternehmen Investitionspläne, und auch auf dem Arbeitsmarkt wird die Krise spürbar: Nur 13,5 Prozent der Betriebe möchten ihre Mitarbeiterzahl erhöhen, aber 21,2 Prozent senken. "Das führt noch nicht zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit, obwohl wir unter dem Strich mit Personalabbau rechnen müssen", sagt Bayer. "Trotz der geringeren Personalnachfrage bleibt der Fachkräftemangel weiterhin hoch. Viele Betriebe können ihre offenen Stellen teils monatelang nicht passend besetzen."
In der Metall- und die Elektroindustrie, im Maschinen- und Fahrzeugbau, im produktionsorientierten Großhandel und in der Medien- und Kommunikationsbranche ist die Geschäftslage der Unternehmen besonders schlecht. In diesen Branchen lag der Geschäftslageindikator bei knapp minus 20 Punkten und schlechter. Doch es gibt bei der Branchenbetrachtung auch Positives. Im Kredit- und Versicherungsgewerbe ist die Geschäftslage dank positiver Zinsen so gut wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Daneben meldet mit der IT-Wirtschaft eine weitere Branche sowohl eine positive Lage als auch positive Erwartungen.
Die Lage der Bauwirtschaft ist aufgrund der vielen Aufträge im Bereich des Tiefbaus in Summe noch positiv. Auch die Ernährungsindustrie und die Beratungsbranche haben noch eine positive Lagebeurteilung. Alle drei Branchen gehen aber davon aus, dass sich die Situation künftig verschlechtern wird.