Infrastruktur

IHKs fordern bessere Anbindung des Hafens Antwerpen

Die IHKs im Rheinland, die Metropolregion Rheinland und der “Port of Antwerp” machen sich gemeinsam für einen Ausbau des Hafens stark. Im Rahmen des “Hafentags Antwerpen” in Düsseldorf äußerten sie die Sorge, dass die Verkehrsinfrastruktur im Rheinland das prognostizierte Aufkommen bis 2030 nicht bewältigen könne.
“Die Verkehrsmenge, die zukünftig aus den ZARA-Häfen über die deutsche Grenze in das Rheinland kommen wird, wird von der Bundesregierung erheblich unterschätzt”, sagte Jacques Vandermeiren, CEO der “Antwerp Port Authority”. Eine Studie der sieben IHKs im Rheinland hatte bereits 2016 ergeben, dass die im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) angenommenen Werte zu gering sind. “Wir gehen für das Jahr 2030 von gut 50 Prozent mehr Transportvolumen aus, das nach Deutschland importiert wird”, erklärte Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. “Hinzu kommt, dass die ZARA-Häfen Erweiterungen planen, in Antwerpen etwa ein zusätzliches Hafenbecken und das Saeftinghedock”, ergänzte Vandermeiren.
“Laut Deutschem Verkehrsforum fehlen in der deutschen Statistik vielfach die von ausländischen Bahnen transportierten Mengen”, erläuterte Bayer: “Die Auswirkungen für die Infrastruktur im Rheinland sind erheblich, denn die für den BVWP zugrunde gelegten Nutzen-Kosten-Verhältnisse stimmen nicht. Die Projekte werden entsprechend falsch eingestuft und aufgrund begrenzter Mittel später oder gar nicht gebaut. Zusätzliche Infrastruktur ist für das Rheinland dringend notwendig, denn internationaler Schienengüterverkehr hat Vorrang vor dem Personenverkehr. Sonst wird dieser ausgebremst und es trifft am Ende wahrscheinlich auch die Pendler.”
Vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Rheinischen Revier fordern die IHKs daher gemeinsam mit dem Antwerpener Hafen die Finanzierung der Infrastrukturvorhaben mit grenzüberschreitender Bedeutung durch den Strukturfonds. “Konkret geht es uns um die Anbindung des Antwerpener Hafens an das Rheinland über die Schiene”, sagte Bayer. “Das umfasst Projekte für den Aachener Schienenkorridor, den Ausbau der Schiene von der niederländischen Grenze über Kaldenkirchen in Richtung Krefeld und die Ertüchtigung der relevanten Knoten etwa im Raum Mönchengladbach/Viersen.”
IHK-Pressemeldung vom 18. März 2019