Stellungnahme

IHKs fordern: Wirtschafts- und Strukturprogramm anpassen

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen fordert gemeinsam mit der IHK zu Köln und der IHK Mittlerer Niederrhein, das Wirtschafts- und Strukturprogramm (WSP) der Zukunftsagentur Rheinisches Revier in grundlegenden Punkten anzupassen.
Grundsätzlich begrüßen die drei rheinländischen IHKs den aktuellen Entwurf zur Bewältigung des Strukturwandels. Damit die für das Rheinische Revier in Aussicht gestellten Fördermittel jedoch bestmöglich eingesetzt werden, sind Optimierungen notwendig – zum Beispiel bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen, der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, dem Umbau zu einer CO2-neutralen Wirtschaft oder der Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen.

Gemeinsame Stellungnahme

Die drei IHKs haben der Zukunftsagentur in einer gemeinsamen Stellungnahme zentrale Anregungen zum Gelingen des Strukturwandels im Rheinischen Reviers vorgelegt. “Wir wollen die herausragenden Kompetenzen in unserer Region künftig noch besser nutzen, etwa indem Unternehmen und Start-ups enger mit Wissenschaft und Forschung verzahnt werden”, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. “Der Strukturwandel bietet die Chance, unsere Wirtschaft zu stärken und mehr regionale Wertschöpfung zu erzeugen – sofern wir die Weichen jetzt richtig stellen. Deshalb sollten Unternehmen direkt in die Innovationsprojekte miteinbezogen werden.”

Die Forderungen

Die drei IHKs im Rheinland fordern im Wesentlichen:

Mehr Planungssicherheit:

Energie muss bezahlbar bleiben. Der notwendige Umbau zu einer CO2-neutralen Ökonomie muss auch für energieintensive Betriebe möglich sein, um bestehende Arbeitsplätze zu erhalten.

Mehr Wertschöpfung:

Anwendungsnahe Forschungsprojekte sollen verstärkt zu nachhaltigen Geschäftsmodellen für Gründer und Unternehmer vor Ort führen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Mehr Gewerbeflächen:

Die Kommunen im Rheinischen Revier benötigen mehr Freiräume, um dringend benötigte Flächen für künftige wirtschaftliche Entwicklungen bereitzustellen und somit Neuansiedlungen und Erweiterungen zu fördern.

Weniger Bürokratie:

Die Planung und Realisierung zusätzlicher Gewerbeflächen muss deutlich beschleunigt werden.

Schnellere Digitalisierung:

Der Ausbau leistungsfähiger Datennetze (Glasfaserleitungen, 5G) muss weiter forciert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu gewährleisten.

Nachhaltigere Mobilitätskonzepte:

Eine bessere Infrastruktur und zeitgemäße Mobilitätsangebote sind zwingend erforderlich, um die ökonomische und ökologische Modernisierung des Rheinischen Reviers voranzutreiben.

Mehr Aus- und Weiterbildungen:

Die weitere Förderung des akademischen Nachwuchses, zusätzliche Angebote im gewerblichen und kaufmännischen Bereich sowie bedarfsgerechte Zusatzqualifikationen für Mitarbeiter sind notwendig, um den künftigen Fachkräftebedarf der Unternehmen vor Ort zu sichern.
IHK-Presseinformation vom 11. September 2020