Innovation und Umwelt

GTIN/EAN-Nummernsysteme und Strichcodes

Moderne Formen des Daten- und Warenverkehrs zwischen Betrieben und Unternehmen stützen sich in zunehmendem Maße auf Nummernsysteme und Strichcodes zur Identifizierung von Adressen und Waren.

1. EAN wurde GTIN, ILN wurde GLN: Informationspaket zur Namensänderung

Das Prinzip hierbei ist stets das gleiche: In der zwischen- wie innerbetrieblichen Kommunikation erfolgt die Übermittlung von Adressen und Artikelbeschreibungen mit Hilfe von einheitlichen, weltweit gültigen und überschneidungsfreien Nummern.
Die diesen Nummern zu Grunde liegenden Informationen, dass heißt die Adressen und Artikelbeschreibungen, sind sowohl beim Sender als auch beim Empfänger in Datenbanken hinterlegt. Die Nummern selbst sind somit inhaltsfrei, ihre einzige Aufgabe ist die Identifikation der entsprechend abgespeicherten Informationen. Dieses System ermöglicht eine kurze, präzise, eindeutige und mit geringer Fehleranfälligkeit verbundene Informationsübermittlung, die zugleich technische Grundlage für eine ECR ist. Dieses ist ein Kürzel für Efficient Consumer Response, und steht als Sammelbegriff für zahlreiche Maßnahmen einer effizienten Reaktion auf Kundenverhalten. Hierbei ist von besonderer Bedeutung, dass alle Nummernsysteme auch in Form von Strichcodes darstellbar sind.
Der Wechsel auf die neuen international gültigen Begrifflichkeiten der GS1-Standards wurde von GS1 Germany seit 2009 in Wort und Schrift umgesetzt. Auch Unternehmen und Verbände sind von der Terminologieumstellung betroffen. Ein Umstieg auf die neuen Begriffe sollte für interne Prozesse, Systeme, Dokumentationen oder sonstige Arbeitsmaterialien erfolgen.
Mitarbeiter oder ausgewählte Geschäftspartner müssen bei Bedarf gezielt informiert werden. Zu diesem Zweck bietet GS1 Germany ein kostenloses Informationspaket an. Es werden unter anderem folgende Fragen beantwortet: Warum wurde die EAN in GTIN umbenannt? Was bedeutet der Namenswechsel für Unternehmen, Verbände oder Technologieanbieter in Deutschland? Welche Begriffe sind genau betroffen?

2. Welche Nummernsysteme sind zu unterscheiden?

GLN - Global Location Number (Typ 1 - früher ILN - Internationale Lokationsnummer)

Diese 13-stellige Lokationsnummer weist jedem interessierten Wirtschaftsteilnehmer eine spezifische Nummer zu. Diese dient beispielsweise der Identifikation bzw. Adressierung im Austausch von Daten zwischen Geschäftspartnern.

GLN - Global Location Number (Typ 2 - früher ILN - Internationale Lokationsnummer)

Diese ebenfalls 13-stellige Lokationsnummer besteht aus einer 7-, 8- oder 9-stelligen Basisnummer, welche den jeweiligen Wirtschaftsteilnehmer identifiziert, einer 5-, 4- oder 3-stelligen Nummer, die vom Wirtschaftsteilnehmer selbst generiert werden kann, sowie einer 1-stelligen Prüfziffer. Die selbst zu generierenden Ziffern ermöglichen Unternehmen beispielsweise für einzelne Filialen, Abteilungen oder auch einzelne Wareneingangsrampen unterschiedliche Lokationsnummern zu definieren. Die GLN kann auch in strichcodierter Form dargestellt werden.

GTIN - Global Trade Item Number (früher EAN - Internationale Artikelnummer)

Die GTIN ermöglicht eine eindeutige Identifizierung von Waren. Sie besteht ebenfalls aus 13 Stellen und ist vergleichbar mit der GLN Typ 2 zusammengesetzt. Die 7-, 8- oder 9-stellige Basisnummer dient der Identifizierung des Markenherstellers (Hersteller oder Lieferant), während die nächsten 5, 4 bzw. 3 Ziffern die handelsbetriebsinternen Artikelnummern sind, welche vom jeweiligen Handelsbetrieb generiert werden. Die letzte Ziffer ist erneut eine international abgestimmte Prüfziffer. Auch die GTIN kann in strichcodierter Form dargestellt werden. Dies ermöglicht beispielsweise ein Scannen des Preises an Warenkassen oder ein Erfassen der Artikel für Zwecke des Wareneingangs bzw. der Kommissionierung. Wenn zusätzliche Artikelinformationen (Charge, Haltbarkeit etc.) erfasst werden sollen, steht hierfür das System GTIN 128 zur Verfügung.

NVE - Nummer der Versandeinheit

Die NVE ermöglicht eine eindeutige Identifikation von Sendungen auf ihrem Weg vom Absender über das Transportunternehmen zum Empfänger. Die NVE setzt sich aus einem Verpackungskennzeichen, der 7- bis 9-stelligen Basisnummer, einem 9-, 8- oder 7-stelligen Nummernteil zur Identifizierung der Versandeinheit sowie einer Prüfziffer zusammen. Die Identifizierung von einzelnen Versandeinheiten ermöglicht beispielsweise die Verfolgung einer Sendung, das Routing, Rückrufaktionen oder die Einrichtung von Qualitätssicherungssystemen.

3. Wer weist die jeweiligen Nummern zu?

International verantwortliche Institution für diese Nummernsysteme ist die GTIN-Organisation mit über 70 nationalen Mitgliedern, welche auf Länderebene als autorisierte Vergabestellen entsprechender (Basis-)-Nummern fungieren. In Deutschland ist dies die GS1 Germany GmbH:
GS1 Germany GmbH
Maarweg 133, 50825 Köln
Postfach 30 02 51, 50772 Köln
Telefon: 0221/ 947 14-0
Fax: 0221/ 947 14-990
E-Mail: info@gs1-germany.de