Wirtschaftspolitische Position der IHK Region Stuttgart
Hinweis auf Minderheitenmeinung in der Vollversammlung der IHK Region Stuttgart: Am 13. Juli 2017 hat die Vollversammlung der IHK Region Stuttgart mehrheitlich diese wirtschaftspolitische Position beschlossen. Eine Minderheit der Vollversammlungsmitglieder hat dagegen gestimmt.
Unternehmergeist stärken, Zukunft des Mittelstands sichern
Positionen:
- Für einen auch künftig wettbewerbsstarken Mittelstand brauchen wir neben verlässlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch eine Kultur der Selbstständigkeit. Ein stärkerer Dialog zwischen Unternehmern einerseits sowie Schulen, Hochschulen, Regierungen und Parlamenten andererseits kann das Verständnis für unternehmerisches Handeln verbessern. In Verwaltungen müssen Unternehmen kompetente Ansprechpartner finden. Das stärkt Gründer und mittelständische Unternehmen als Impulsgeber für Innovation und Wachstum. Geringere Belastungen von Einkommen und Vermögen insbesondere für Gründer sind anzustreben.
- Jede Gründung inklusive aller Genehmigungen sollte schneller möglich sein, idealerweise binnen eines Monats. Bei den von der Bundesregierung angekündigten One-Stop-Agenturen sollte der Aufbau von Doppelstrukturen vermieden werden. Kleine Unternehmen sollten ihren Gewinn statt mit dem komplizierten Formular „Einnahmen-Überschussrechnung" wieder formlos ermitteln dürfen. Gründern sollte, wie anderen Unternehmen auch, eine vierteljährliche – statt monatliche – Umsatzsteuervoranmeldung erlaubt werden.
- Neben besseren Finanzierungsbedingungen und einem größeren Angebot potenzieller Nachfolger brauchen Unternehmen Planungssicherheit.
Hintergrund:
Das rohstoffarme Deutschland, und damit auch die Region Stuttgart, ist besonders auf Unternehmertum und Innovationsgeist angewiesen. Doch gerade einmal fünf Prozent der erwerbsfähigen Deutschen wollen in den nächsten drei Jahren ein Unternehmen gründen. Dabei gibt in Deutschland stärker als in anderen Ländern Erwerbslosigkeit den Ausschlag zur Gründung.
Aufwändige Genehmigungsverfahren und viele unterschiedliche Anlaufstellen verzögern häufig den Start von Unternehmen. Das nur schwer verständliche Steuer- und Sozialversicherungsrecht belastet gerade Gründer. Immer mehr Unternehmer erreichen das „Rentenalter“. Die nächste Generation sieht die Nachfolge dabei immer seltener als „familiären Automatismus“ an. Folglich wird die Nachfolgersuche schwieriger.
Hinweis auf Minderheitenmeinung in der Vollversammlung der IHK Region Stuttgart: Am 13. Juli 2017 hat die Vollversammlung der IHK Region Stuttgart mehrheitlich diese wirtschaftspolitische Position beschlossen. Eine Minderheit der Vollversammlungsmitglieder hat dagegen gestimmt.