Wirtschaftspolitische Position der IHK Region Stuttgart
Position zum Rosensteinviertel
Positionen:
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Das Rosensteinareal sollte nicht als rein singuläres Projekt betrachtet werden, sondern im Kontext mit einer ganzheitlichen Flächenstrategie, die auch regionale wirtschaftliche Bezüge berücksichtigt. Soweit das Rosensteinareal überwiegend für wohnwirtschaftliche Zwecke genutzt werden soll, könnte an anderer Stelle in der Stadt bzw. der Region der Druck auf die Gewerbe- / Industriegebiete bezüglich konkurrierender Nutzungenzurückgehen.
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Leben und Arbeiten sollten in diesem Gebiet in Einklang gebracht werden können. Daher empfehlen sich die Berücksichtigung von Modellen urbaner Produktion sowie die Einrichtung von Existenzgründungszentren. Der Wohnraum sollte mit dem Ziel der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie entsprechend gestaltet und organisiert werden. Auch vor diesem Hintergrund sollten die wohnortnahe Gesundheits- und Altersversorgung sowie die Berücksichtigung der demographischen Entwicklung in diesem neuen Viertel richtungweisend sein.
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Das Areal böte sich als Testfeld für die Personen- und Gütermobilität der Zukunft an. So könnten im Rahmen der Erschließung adaptive Lichtsignalsteuerungen und die Installation von Ladeinfrastruktur für die induktive Ladung von Elektrofahrzeugen vorgesehen werden. Denkbar wäre auch der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur.
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Mobilitätspunkte sind ein geeigneter Beitrag zur räumlichen und funktionalen Vernetzung der Mobilitätsthemenfelder. Hier können die Verkehrsmittel des Umweltverbunds vernetzt werden.
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Das Rosensteinareal bietet die Chance, auch die logistische Innenerschließung eines Quartiers der Zukunft neu zu denken. Dabei sollten auch Ideen wie Rohrleitungssysteme für Sendungen oder andere innovative Systeme zur Verteilung von Paketen innerhalb von Gebäuden sowie die Integration von Paketstationen etc. an den Mobilitätspunkten berücksichtigt werden. Innovative Logistikkonzepte im Rosensteinviertel sollten auf andere Stadtbezirke adaptiert werden. Die Bearbeitung dieses Themas sollte durch den Wirtschaftsverkehrsbeauftragten der Stadt koordiniert werden. Der bislang von der IHK betreute Arbeitskreis Innenstadtlogistik könnte als beratendes Gremium einbezogen werden.
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Auch im Bereich der Infrastruktur sollten innovative Baustoffe - beispielsweise für Fahrbahnbeläge - zum Einsatz kommen. Selbstverständlich sollte das Gebiet aus Sicht der Wirtschaft an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Das Areal sollte unter energetischen und ökologischen Gesichtspunkten in eine weite Zukunft Vorreiter in der Nutzung regenerativer Energien sein, sowohl im Hinblick auf die Bausubstanz, Gebäudesteuerung und energetische Versorgung.
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Für das neu entstehende Areal sollte das städtische Zentren- und Einzelhandelskonzept Grundlage sein. Neben der Grundversorgung sollte hier an Betriebe gedacht werden, die in sinnvoller Weise den kurz- und mittelfristigen Bedarf decken. Berücksichtigung finden sollte auch der Trend zur Share-Economy. Für die ansässigen Händler könnte ein gemeinsames Liefersystem initiiert werden, das die Lieferung zum Kunden nach Hause für alle Händler übernimmt.
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Der Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume sollte besonderes Augenmerk geschenkt werden. Urbanität in Neubaugebieten muss gewährleistet sein; dazu sind nach Meinung der Wirtschaft neben Einzelhandel auch die anderen Nutzungen wie private und öffentliche Dienstleistungen, Gastronomie, Freizeitwirtschaft und Kultur ausreichend zu berücksichtigen, damit die öffentlichen Räume angenommen werden. Dies erhöht die Attraktivität für den Zuzug von Arbeitnehmern, was vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels besondere Aufmerksamkeit verdient. Aus dem selben Gründen sollten die bauplanungsrechtlichen Vorgaben so gestaltet werden, dass Vielfalt in der Nutzung und der baulichen Gestaltung möglich ist und das Ziel eines urbanen, belebten und lebenswerten Quartiers im Vordergrund steht.
Hintergrund:
Zur Bebauung der durch Stuttgart 21 freiwerdenden Flächen ist ein Beteiligungsverfahren von der Stadt Stuttgart eingeleitet worden. Unter dem Gesichtspunkt, dass das Projekt im Rahmen einer Internationalen Bauausstellung verwirklicht wird und somit über viele Jahre hinweg Modellcharakter besitzen soll, plädiert die IHK für Berücksichtigung der oben genannten Aspekte. Manche Unternehmen sprechen sich dafür aus, die bestehende Schieneninfrastruktur zu erhalten.