Wirtschaftspolitische Position der IHK Region Stuttgart

Neue Dienstleistungen sind Wachstumsmotoren

Positionen:
  • Die Wirtschaft setzt sich dafür ein, die praktische Umsetzung von Forschungsergebnissen für kleine uns mittlere Unternehmen (KMU) zu unterstützen. Die Industrie und Handelskammern in Baden-Württemberg haben in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IAO, der Handwerksorganisation und dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg praxiserprobte Tools zur systematischen (Weiter-)Entwicklung von Dienstleistungen erarbeitet. Diese viel versprechende Zusammenarbeit sollte fortgesetzt und ausgebaut werden.

  • Kontakte zwischen Hochschulen und kleinen und mittleren innovativen Dienstleistern sollten gefördert werden.

  • Die Wirtschaft spricht sich mit Nachdruck gegen ein weiteres Zurückdrängen der Gewerbefreiheit aus. Bürokratische Vorgaben werden letztlich von den Mandanten aus der Wirtschaft bezahlt. Qualifikations- und branchenbezogene Barrieren hindern Gründer am Marktzutritt oder bestehende Unternehmen an der Besetzung neuer Geschäftsfelder und Ideen. Der Gesetzgeber sollte auf unnötige Regelungen verzichten. Bei den bereits gesetzlich reglementierten für die Unternehmen besonders wichtigen Dienstleistungen wie bspw. Steuerberatung/ Rechtsberatung/Wirtschaftsprüfung/Finanz- und Versicherungsvermittlung sollte im Interesse der Wirtschaft die bereits erreichte hohe Qualität erhalten bleiben.


Hintergrund:

Der technologische Wandel – insbesondere die Digitalisierung – verändert die Dienstleistungsbranchen nachhaltig. In vielen Branchen treten Wettbewerber mit komplett neuen digitalen Geschäftsmodellen am Markt auf. Die zumeist kleinen und mittelständischen Dienstleister in der Region müssen auf die veränderten Wettbewerbsbedingungen reagieren, indem sie neue Dienstleistungen entwickeln, ihre Kundenbeziehungen neu gestalten oder ihre Vertriebskanäle optimieren.
Neu entwickelte Dienstleistungen machen bei kleinen und mittleren Unternehmen in Baden-Württemberg bereits einen erheblichen Teil ihres Umsatzes aus. Mehr als jeder dritte baden-württembergische Mittelständler will mit neuen Dienstleistungen wachsen. Bei der systematischen Entwicklung neuer Services sind diese Unternehmen auf einen guten Kontakt zu Forschung und Entwicklung angewiesen. Das noch junge Gebiet der Dienstleistungsforschung ist jedoch oftmals in der Anwendung für die in der Dienstleistung vorherrschenden KMU ungeeignet und im Bewusstsein dieser Unternehmen zu wenig verankert.