Hotels und Gaststätten, Herbst 2024

Gastgewerbe, Herbst 2024: Hohe Kosten belasten

Der Weg zur Normalität bleibt für Unternehmen im Gastgewerbe weiterhin steinig. Die wirtschaftliche Lage bleibt aufgrund des hohen Kostendrucks angespannt. Die größten Kostensteigerungen betreffen die Bereiche Personal und Energie. Obwohl sich die Energiepreise wieder auf das Vorkrisenniveau eingependelt haben, werden sie von mehr als drei Vierteln der Unternehmen als Geschäftsrisiko wahrgenommen. Sowohl für Hotels als auch für die Gastronomie sind Einsparungen kaum möglich oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das größte Risiko bleiben die Personalkosten. Acht von zehn Unternehmen im Gastgewerbe sehen hierin ein Risiko, das unter anderem durch die Erhöhung des Mindestlohns und den Mangel an Arbeitskräften verstärkt wird.
BW_Hoga_H24_L+E
Der Lageindikator bleibt wie im Frühsommer bei 7 Punkten. Eine gute Geschäftslage melden 27 Prozent der Unternehmen, eine schlechte 20 Prozent. Neben den oben genannten Kosten belasten auch gestiegene Lebensmittelpreise die Ertragslage. Jedes dritte Unternehmen verzeichnet derzeit einen schlechten Ertrag. Die gestiegenen Kosten lassen sich nicht einfach auf die Gäste übertragen, da das Konsumverhalten der Haushalte sehr zurückhaltend ist. Jedes zweite Unternehmen meldet, dass der Umsatz im Vergleich zu Vorjahresquartal gesunken ist und auch das Risiko Inlandsnachfrage wird von Umfrage zu Umfrage von den Unternehmen öfter genannt.
Eine Besserung der derzeitigen Lage wird in den kommenden 12 Monaten von vielen Unternehmen nicht erwartet. Der Erwartungsindikator sinkt deutlich von 0,2 Punkten im Frühsommer 2024 auf –35 Punkte. Erwarteten im Frühsommer nur 26 Prozent der Unternehmen schlechtere Geschäfte, sind es inzwischen 46 Prozent und damit fast die Hälfte. Nur noch jedes zehnte Unternehmen hofft auf bessere Geschäfte.
Auch die Investitions- und Beschäftigungspläne verschlechtern sich weiter. Jedes dritte Unternehmen erwartet eine sinkende Beschäftigtenzahl, und der Indikator der Investitionspläne sinkt von –11 Punkten auf –15 Punkte.