Pressemitteilung vom 5. April 2024

IHK-Kampagne: 27 Prozent von uns – #KeineWirtschaftOhneWir

Susanne Herre: Ausgrenzung hat bei uns nichts zu suchen!

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Die IHK Region Stuttgart setzt ein Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen und gestaltet ihr Logo vorübergehend um. Damit beteiligt sie sich an der Kampagne der Deutschen Industrie- und Handelskammer unter dem Motto 27 Prozent von uns – #KeineWirtschaftOhneWir. „Uns ist es ernst, wir stellen uns gegen jede Form von Ausgrenzung. Das wollen wir mit unserer Kampagne auch nach außen deutlich machen“, betont Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart. „Denn WIR, das sind wir alle, egal welcher Herkunft oder welcher Nationalität.“
„Die Region Stuttgart profitiert als exportstarker Wirtschaftsstandort von offenen Märkten ebenso wie von hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland, die zu uns kommen. Sie gehören zu uns und tragen mit zur Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsstärke unseres Standorts bei“, sagt Herre. Deutschlandweit haben 27 Prozent aller Erwerbstätigen – mehr als zwölf Millionen Menschen - einen Migrationshintergrund. In der Region Stuttgart sind es sogar 41 Prozent.
Knapp eine Million Menschen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland selbstständig tätig. Besonders bei Unternehmensgründungen sticht der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte hervor. In den vergangenen zehn Jahren lag die Gründungsquote unter Migranten mit etwa zehn Prozent fast doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Migrationshintergrund (knapp sechs Prozent).
Dementsprechend setzt die IHK ein Signal und ruft auch andere Verbände und Unternehmen auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Sie startet am 8. April und soll mindestens sechs Wochen laufen. Bei der Kampagne wird bewusst das eigene Logo verändert, um die Thematik zu visualisieren. Bildlich wird verdeutlicht, dass ohne die 27 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund eine große Lücke entsteht.
Neben dem klaren Signal gegen Extremismus müssten Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auch die Ursachen für Frust und Verunsicherung angehen, meint Herre: „Es darf sich niemand abgehängt fühlen, egal ob Einzelpersonen oder ganze Regionen. Dafür brauchen wir konkrete Lösungen. Dabei spielen eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Wirtschaftspolitik eine genauso wichtige Rolle wie der Ausbau der Infrastruktur und das Treffen schnellerer Entscheidungen.“