Next Level Auslandsgeschäft – Wege zwischen Protektionismus und Sanktionen

Geopolitische Verwerfungen, steigende Preise, die abgekühlte globale Industriekonjunktur und zunehmende Handelshemmnisse bestimmen das Geschäft der baden-württembergischen Unternehmen. Laut IHK-Konjunkturumfrage aus dem Herbst mangelt es an neuen Aufträgen aus dem Ausland – zum Ende des dritten Quartals sind die Südwestexporte im Vergleich zum Vorjahr um fast drei Prozentpunkte gesunken. Das trübt die Erwartungen der exportierenden Industrie. Strukturelle Herausforderungen wie Dekarbonisierung und Digitalisierung, aber auch wirtschaftspolitische Unsicherheiten erhöhen außerdem den Wettbewerbsdruck.

„In Baden-Württemberg wird mit einer Exportquote von rund 60 Prozent mehr als jeder zweite Euro der Industrie im Ausland verdient. Auch kleine und mittlere Unternehmen sind international aktiv. Bisher hat das Land von seiner Exportstärke profitiert – auch in den jüngsten Krisen“, sagt Tassilo Zywietz, Geschäftsführer Bereich International der IHK Region Stuttgart. „Unsere Firmen sind durchaus in der Lage, trotz zunehmender Komplexität und Regelungen gute Umsätze im Ausland zu machen.“ Dabei sind sie nicht auf sich allein gestellt. Das weltweite Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern berät und unterstützt bei der Erschließung neuer Märkte, dem Netzwerkknüpfen im Ausland und gibt Hinweise, wie Risiken minimiert werden können.

Die globalen Herausforderungen führen zu vielen Fragestellungen des grenzüberschreitenden Geschäfts, für Erfolg muss dieses gründlich vorbereitet werden. Die Außenwirtschaftsexperten der baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern richten zusammen mit den Kollegen aus rund 60 Ländern in Stuttgart den Internationalen Beratungstag mit den Auslandshandelskammern (AHK) aus. In vorterminierten Gesprächen können die teilnehmenden Firmen, Fragen zu den unterschiedlichsten Überlegungen und Projekten ihres Auslandsgeschäfts stellen. Sei es der Aufbau von Vertriebsstrukturen innerhalb Europas oder die Standortsuche in Asien beziehungsweise Fragen zu geschäftlichen Beziehungen in den USA – am Internationalen Beratungstag zeigen die AHK-Länderprofis, wie das Geschäft in der heutigen Zeit funktioniert.

Ergänzend dazu bietet die Infolandschaft im Stuttgarter IHK-Haus Einblicke in aktuelle Themen im Zoll und Warenverkehr, zum Beispiel dem Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Außenwirtschaft. Es geht außerdem um Fragen zum internationalen Wirtschaftsrecht, EU-Projekten wie das Enterprise Europe Network oder Nachhaltigkeit im Auslandsgeschäft.