Schülerinnen und Schüler erleben Berufe hautnah

„Raus aus dem Klassenzimmer – rein ins Berufsleben“ hieß es am 23. Oktober für Schülerinnen und Schüler der Realschule Feuerbach und der Gemeinschaftsschule Weilimdorf. Die Jugendlichen der neunten und zehnten Klassen haben ganz besondere Schulstunden erlebt. Möglich gemacht hat das der Berufsparcours der IHK Region Stuttgart. Acht in Stuttgart ansässige Unternehmen boten dabei Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, einen Beruf am Beispiel einer typischen Aufgabe aus ihrer Firma, kennenzulernen.

„Für die Betriebe ist dies eine neue Form des Azubimarketings,“ sagt Andrea Bosch, Leiterin der Abteilung Berufliche Bildung und Fachkräfte. „Die Unternehmen erleben Schülerinnen und Schüler hautnah bei für den Beruf typischen Arbeitsschritten und können talentierte Jugendliche direkt für ein Praktikum, eine Ausbildung oder ein Duales Studium anwerben.“

Die Betriebe stellen jeweils acht Arbeitsplätze pro Station und halten für die Jugendlichen unterschiedliche Aufgaben bereit. Die Bearbeitung einer Aufgabe dauert etwa zehn Minuten. Bernhard Pichlmaier, Ausbildungsleiter für angehende Mechatroniker bei der Coperion GmbH zeigt sich begeistert von dem Format. „Wir suchen dringend qualifizierte Auszubildende“, sagt er. Bewerbungen konnte er nicht mit nach Hause nehmen, wohl aber geeignete junge Leute ausmachen. „In einer Stunde haben wir 20 Golden Tickets ausgeben.“ Gemeint sind kleine Urkunden, die Jugendliche bekommen, die einen besonders guten Eindruck hinterlassen. Bei einer späteren Bewerbung können sie damit dann punkten.

Insgesamt halten sich die Schülerinnen und Schüler 75 Minuten im Berufsparcours auf. Dabei suchen sie sich selbstständig Aufgaben aus, die sie ansprechen. Es gibt drei Durchgänge mit wechselnden Klassen. Pro Durchgang sind 65 bis 80 Schülerinnen und Schüler der Vorabschluss- und Abschlussklassen anwesend. „Es ist toll, dass man einen Einblick in die Berufswelt bekommt“, sagt Valerio Di Cicco aus Klasse 10. „Im Vergleich zu einer Berufsmesse kann man einen viel besseren Einblick in die Berufsbilder bekommen“.

Da kann Andrea Bosch nur zustimmen. „Der Berufsparcours ist für die Jugendlichen eine gute und unkomplizierte Möglichkeit direkt mit unterschiedlichen Unternehmen in Kontakt zu kommen und sich über verschiedene Ausbildungsberufe zu informieren und auszutauschen.“