Positiver Trend: Ausbildungszahlen in der Region Stuttgart steigen

Mehr junge Menschen entscheiden sich für eine duale Ausbildung. Zum 1. September starteten in der Region Stuttgart knapp 8.500 neue Auszubildende in den Betrieben der Industrie, des Handels, in Hotels und Gaststätten und Dienstleistungsunternehmen in eine Ausbildung. Mit einem Plus von 4,6 Prozent neu abgeschlossener Ausbildungsverträge in den IHK-Berufen (Handel, Industrie, Dienstleistungen) gegenüber dem Vorjahresstichtag hält der erfreuliche Aufwärtstrend nach dem coronabedingten Einbruch der Jahre 2020 und 2021 im dritten Jahr in Folge an.

Vor allem das durch Corona gebeutelte Gastro- und Hotelgewerbe verbucht ein Plus von 7,2 Prozent – von 458 Verträgen (2023) auf 491 Neuverträge (2024) – und liegt damit über dem Durchschnitt aller Berufsgruppen. Zum Zuwachs tragen auch die Metallberufe bei, in denen die meisten Ausbildungsverträge abgeschlossen wurden. Ihre Zahl steigt von 1.697 (31.08.2023) auf 1.779 (31.08.2024), was einem Plus von 4,8 Prozent entspricht. Auch der Handel entwickelt sich mit einem Anstieg von 1.458 (31.08.2023) auf 1.622 (31.08.2024) Neuverträge (Plus 11,2 Prozent) gut. Besonders positiv haben sich die Banken- und die Versicherungsbranche entwickelt. Die Banken legten von 340 Neuverträgen 2023 auf 473 neu abgeschlossene Verträge 2024 um 39,1 Prozent zu. Bei den Versicherungen stieg die Zahl von 173 Neuverträgen 2023 auf 228 Neuverträge (31.08.2024). Dies bedeutet einen Zuwachs von 31,8 Prozent.

Die steigenden Ausbildungszahlen zeigen, dass immer mehr junge Menschen die duale Ausbildung als attraktiven Karriereweg erkennen. „Der praxisorientierte Ansatz in einer dualen Ausbildung ermöglicht es den Auszubildenden, frühzeitig Berufserfahrung zu sammeln und sich auf dem Arbeitsmarkt zu etablieren,“ sagt Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart. Um noch besser über die vielfältigen Perspektiven einer dualen Ausbildung informiert zu sein, fordert die IHK, dass die Berufsorientierung in den Schulen und vor allem an den Gymnasien – bei Einführung des neunjährigen Gymnasiums - weiter gestärkt werden muss. „Ein zusätzliches verbindliches Wochenpraktikum in der elften Klasse in einem Ausbildungsberuf wäre ein Schritt in Richtung intensivere Berufsorientierung, denn nur durch ausreichend Praktika können Schülerinnen und Schüler Erfahrungen sammeln und ihre Interessen und Fähigkeiten entdecken.“ So könnten Schülerinnen und Schüler der Gymnasien frühzeitig Einblicke in verschiedene Berufsfelder erhalten und ihre Berufswahl besser treffen, die nicht zwangsläufig aufgrund des Abiturs, in ein Studium münden müsse.

Auch die Praktikumswochen Baden-Württemberg bieten eine gute Möglichkeit in die unterschiedlichsten Berufe und Branchen zu schnuppern und das sogar schon ab der achten Klasse. Die eintägigen Praktika sind in den Herbstferien und den zwei Wochen davor (14. bis 31. Oktober 2024) möglich. Aber nicht nur Schülerinnen und Schüler profitieren von den landesweiten Praktikumswochen – mitmachen kann jeder. So bietet sich auch für unentschlossene Schulabgängerinnen und -abgänger oder potenzielle Studienabbrecherinnen und -abbrecher eine niedrigschwellige Gelegenheit unterschiedliche Berufsfelder kennen zu lernen und sich kurzfristig für eine duale Ausbildung zu entscheiden. „Wer jetzt noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, muss nicht verzweifeln,“ sagt Susanne Herre. „Ein Start ist auch noch in den kommenden Wochen möglich.“ Unentschlossene und Ausbildungsplatzsuchende können sich an die Beraterinnen und Berater der IHK Region Stuttgart wenden. Diese informieren rund um die Ausbildung und unterstützen junge Menschen bei der Wahl und der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz.