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Afrikagipfel zeigt Chancen auf
Mit 1,5 Milliarden Menschen in 54 Ländern birgt der afrikanische Kontinent ein großes wirtschaftliches Potenzial. Der vierte Wirtschaftsgipfel Afrika bei der IHK Region Stuttgart bot eine Plattform, das Interesse der baden-württembergischen Unternehmen auf diese riesige Chance zu lenken. Und die Botschaft kommt immer mehr an: IHK-Präsident Claus Paal freute sich über die 250 Anmeldungen und stellte fest: „von Gipfel zu Gipfel haben wir mehr Teilnehmer.“
Das Potenzial sei aber noch viel größer: „600 000 Mitgliedsunternehmen haben die baden-württembergischen IHKs. Ihnen gilt es, die Chancen aufzuzeigen, die der afrikanische Markt bietet.“ Die Bereitschaft, jetzt zu handeln, sei von beiden Seiten aus gegeben.
KI als Chance für den Handel mit Afrika
Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fügte hinzu: „Wir wissen, wie schwierig es für unsere Unternehmen ist, auf anderen Kontinenten Fuß zu fassen.“ Daher sei es notwendig, vieles neu zu denken. Gerade in Sachen kulturelles Zusammenwachsen und Verständnis füreinander, sei der Nachholbedarf groß. Die Zeichen für eine stärkere Zusammenarbeit seien aber positiv. „Es gibt viele Bereiche, in denen es matched, wie beispielsweise in der KI“, so der Staatssekretär.
Paal: “…keine Chancen verpassen”
Paal sieht die Aufgabe der IHK darin, mit den Mitgliedsunterunternehmen zu sprechen: „Es muss Überzeugungsarbeit geleistet werden, keine Chance zu verpassen“, sagte er. Freihandelsabkommen mit Afrika seien dabei unerlässlich. Aber nicht nur Handelsbedingungen seien entscheidend, ergänzte Rapp, auch auf anderer Ebene gelte es, „Partnerschaften und eine Begegnung auf Augenhöhe zu pflegen“. Der Staatsminister plädiert für einen ganzheitlichen Ansatz. Das sei auch das, was Baden-Württemberg im wirtschaftlichen Handeln ausmache.
In der anschließenden Key-Note lieferte Sabine Dall’Omo, Vorsitzende des Afrikavereins und CEO von Sub-Sahara Afrika der Siemens AG, weiter Argumente für die Zusammenarbeit mit unserem Nachbarkontinent: „30 Prozent der Mineralien, die für Energie- und Transformationswende benötigt werden, stammen aus Afrika.“ Die Herausforderungen verschwieg sie aber nicht: „Zinsraten von 25 Prozent wie in Namibia sind nicht erschwinglich“, so ein Beispiel. Zum Abschluss ihrer Key-Note lobte sie die Lösungsorientierung der Afrikaner: „Der Staat stellt dort nicht immer alles und es werden trotzdem Lösungen gefunden.“
Interessen der Unternehmer auf die afrikanischen Märkte lenken
Ziel der inzwischen vier Wirtschaftsgipfel Afrikas ist es, das außenwirtschaftliche Interesse der baden-württembergischen Unternehmen auf die dortigen aufstrebenden Märkte zu lenken. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung standen die Chancen für Handel und Investitionen auf dem Kontinent anhand ausgesuchter Bereiche wie Digitalisierung, Green Tech und Erneuerbare Energien. Experten aus Deutschland und aus Afrika standen für einen Informations- und Erfahrungsaustausch zur Verfügung.
Die Inhalte und Themen wurden in Zusammenarbeit mit dem Baden-Württem-bergischen Industrie- und Handelskammertag, dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft, den Auslandshandelskammern, German Trade and Invest, Baden-Württemberg International und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg konzipiert.
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Barbara Effenberger