Studie
Nachfolgemonitor 2024
Die Unternehmensnachfolge bleibt eine der größten Herausforderungen für den deutschen Mittelstand. Dies belegt die 6. Ausgabe des Nachfolgemonitors, herausgegeben von der FOM Hochschule, dem Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) und der Creditreform Rating AG. Der Bericht bietet fundierte Erkenntnisse auf Basis realer Unternehmensübernahmen und liefert Einblicke in die wichtigsten Trends und Herausforderungen, die den Nachfolgeprozess prägen. Für den Nachfolgemonitor wurden insgesamt über 9.000 Unternehmensnachfolgen aus den Jahren 2014 bis 2023 untersucht.
„Die neue Auflage des Nachfolgemonitors schaut sozusagen rückblickend auf die Corona-Zeit“, erklärt Prof. Holger Wassermann, wissenschaftlicher Leiter am KompetenzCentrum für Entrepreneurship und Mittelstand an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management, und fügt hinzu: „Generell kann man festhalten, dass der überwiegende Teil der Nachfolger einen guten Job macht.“
Vier Erkenntnisse zu den beteiligten Personen:
- Alter: Das Durchschnittsalter der Übergebenden ist noch einmal deutlich von 61,5 Jahren auf 63 Jahre angestiegen. Das Alter der Übernehmenden ist mit 38 Jahren gleich geblieben.
- Geschlecht: Der Anteil der übernehmenden Frauen ist mit 21,2 % leicht zurückgegangen. Dies sind deutlich weniger im Vergleich zu Frauen in Führungspositionen oder Gründerinnen.
- Familienstand: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil verheirateter Übernehmender bei 58 % relativ gleich geblieben.
- Teams: Langfristig betrachtet werden ca. 80 % aller Unternehmen von Einzelpersonen übernommen, 20 % von Teams. Dieser Wert ist trotz geringer Schwankungen recht konstant.
Der Nachfolgemonitor zeigt zudem, dass der demografische Wandel die Unternehmensnachfolge weiterhin erschwert. Die wachsende Zahl von Unternehmerinnen und Unternehmern, die das 55. Lebensjahr überschritten haben und einen Nachfolger suchen, steht einer geringeren Anzahl potenzieller Übernehmer gegenüber, insbesondere in ländlichen Regionen. Die Mehrheit der Unternehmensübergaben findet in einem Alter von 60 bis 69 Jahren statt. Ein signifikanter Teil von 22 Prozent übergibt bereits im Alter von 50 bis 59 Jahren, 13 Prozent allerdings erst, wenn sie 70 Jahre oder älter sind. Insgesamt ist das Durchschnittsalter der Übergebenden noch einmal deutlich von 61,5 auf 63,0 Jahre gestiegen (Pressemitteilung vom 01.10.2024, Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V.).
Weitere Hinweise und Quellen finden Sie direkt auf der Website des Nachfolgemonitors www.nachfolgemonitor.de.