Konjunktur Herbst 2024

Dienstleistungen Herbst 2024: Dienstleister mit Abwärtstrend

Die Unternehmen der Dienstleistungsbranche in der Region Stuttgart verzeichnen inzwischen ebenfalls einen deutlichen Abwärtstrend. Der Lageindikator sinkt im Vergleich zum Frühsommer von 30 auf 20 Punkte. Nur noch jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) bewertet die aktuelle Geschäftslage als gut; im Frühsommer waren es noch 44 Prozent. Besonders die aktuelle Nachfrage wird zunehmend schlechter eingeschätzt. Der Indikator der aktuellen Auftragstendenz fällt von 3 auf –8 Punkte. Von der schwachen Industriekonjunktur sind insbesondere die unternehmensnahen Dienstleister betroffen. Fast jeder dritte unternehmensnahe Dienstleister meldet eine rückläufige Tendenz im Auftragseingang; im Frühsommer waren es noch 22 Prozent. Sieben von zehn Unternehmen sehen in der Inlandsnachfrage derzeit das größte Geschäftsrisiko.
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Die schwache Nachfrage führt zu einem merklichen Einbruch bei Umsatz und Erträgen. Etwa 32 Prozent der Dienstleister melden einen Umsatzanstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal, während jedes dritte Unternehmen einen Umsatzrückgang verzeichnet. Auch der Indikator der Ertragslage sinkt von 21 auf 10 Punkte. Nur noch 31 Prozent der Unternehmen bewerten die Ertragslage als gut; im Frühsommer waren es noch 39 Prozent.
Der konjunkturelle Abschwung lässt das Problem des Fachkräftemangels in den Hintergrund treten. In früheren Konjunkturumfragen galt der Fachkräftemangel stets als größtes Risiko der Branche. Inzwischen wird dieses Problem nur noch von etwa 55 Prozent der Unternehmen genannt, was etwa 2 Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittel liegt. Angesichts der schwierigen Auftragslage planen weniger Unternehmen, künftig mehr Arbeitskräfte einzustellen. Nur noch 21 Prozent erwarten eine steigende Beschäftigung, während etwa 19 Prozent einen Rückgang der Beschäftigtenzahl prognostizieren. Der Indikator sinkt um 6 Punkte auf 2 Punkte.
Die Zukunftsaussichten der Dienstleister trüben sich deutlich ein. Der Indikator fällt von 7 auf –1 Punkt. Etwa 23 Prozent der Unternehmen erwarten bessere Geschäfte, während circa 24 Prozent eine Verschlechterung der Geschäftssituation befürchten.
Der Weg zur Normalität bleibt für Unternehmen im Gastgewerbe weiterhin steinig. Die wirtschaftliche Lage ist aufgrund des hohen Kostendrucks angespannt. Besonders die Lohnkosten, die durch die Anhebung des Mindestlohns und den Arbeitskräftemangel gestiegen sind, belasten die Unternehmen. 81 Prozent der Gastgewerbebetriebe sehen die hohen Arbeitskosten als Geschäftsrisiko. Auch die Energiekosten werden weiterhin von 77 Prozent der Unternehmen als Risiko wahrgenommen. Die hohen Kosten belasten zunehmend die Erträge und die Finanzlage der Unternehmen. Nur noch 35 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe bewerten ihre Finanzlage als unproblematisch – im Vergleich dazu liegt der durchschnittliche Wert aller Unternehmen bei etwa 60 Prozent. Zudem führt die geringe Kaufkraft der Gäste zu einem Rückgang der Nachfrage. Etwa 60 Prozent der Unternehmen sehen die Inlandsnachfrage als Geschäftsrisiko. Nur noch 19 Prozent der Unternehmen bewerten die Geschäftslage als gut; im Frühsommer waren es noch 27 Prozent.
Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen im Transport- und Verkehrsgewerbe ist von einer Erholung noch weit entfernt. Die schwache Industriekonjunktur wirkt sich negativ auf den Güterverkehr entlang der gesamten Wertschöpfungskette aus. Obwohl sich die Tendenz im Auftragseingang im Vergleich zum Frühsommer um etwa 33 Punkte verbessert hat, melden immer noch etwa 29 Prozent der Unternehmen eine rückläufige Tendenz im Auftragseingang. Das Fehlen neuer Aufträge stellt für viele Unternehmen nach wie vor das größte Risiko dar. Rund 67 Prozent der Unternehmen im Güterverkehr sehen in der Inlandsnachfrage eine Bedrohung für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Auch aus dem Ausland kommen kaum positive Impulse: Der Auftragseingang aus dem grenzüberschreitenden Verkehr liegt bei –3 Punkten. Zudem ist der LKW-Fahrermangel weiterhin eine erhebliche Belastung für die Unternehmen. 67 Prozent der Unternehmen sehen hierin ein Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung.
Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungsgewerbe befinden sich in einer guten wirtschaftlichen Lage. Nach Jahren der Nullzinspolitik bringen Anlagen wie Tagesgelder durch die Zinserhöhungen weiterhin Erträge. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch die geringe Nachfrage nach Krediten. Bei den Firmenkunden bleibt der Indikator der Kreditnachfrage mit –18 Punkten weiterhin niedrig. Die schwache Konjunktur und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung führen dazu, dass Unternehmen weniger investieren, was wiederum die Vergabe von Investitionskrediten reduziert. Etwa 60 Prozent der Unternehmen des Kreditgewerbes meldet eine Senkung bei der Vergabe von Investitionskrediten. Bei den Privatkundengeschäften scheint sich das Blatt jedoch zu wenden. Die Nachfrage nach Krediten steigt bei jedem zweiten Unternehmen.
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