Baugewerbe, Jahresbeginn 2025
Aufschwung gestoppt
Ein kurzfristiger Nachfrageimpuls bei den Auftragseingängen im Straßen- und Tiefbau hat den Unternehmen der Bauwirtschaft einen kurzen Aufschwung beschert. Doch inzwischen hat sich die Lage im Vergleich zum Herbst erheblich verschlechtert. Der Lageindikator ist von 21 auf 2 Punkte gesunken. Mittlerweile berichten etwa 20 Prozent der Unternehmen von einer schlechten wirtschaftlichen Lage. Der Auftragsimpuls im Straßen- und Tiefbau ist wieder abgeflaut, und jedes dritte Unternehmen verzeichnet eine rückläufige Tendenz in diesem Bereich. Trotz sinkender Zinsen bleibt die Nachfrage im privaten Wohnbau, der den größten Anteil an der Bauproduktion ausmacht, auf einem niedrigen Niveau. Rund 46 Prozent der Unternehmen beobachten eine abnehmende Tendenz bei den Aufträgen im privaten Wohnbau, während 49 Prozent von einer gleichbleibenden Tendenz berichten.
© IHK Region Stuttgart
Angesichts der schlechten Auftragslage bleibt die Inlandsnachfrage das größte Risiko für die Bauwirtschaft. Etwa 78 Prozent der Unternehmen sehen hierin eine Gefahr für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Auch die hohen Energie- und Rohstoffpreise werden von jedem zweiten Bauunternehmen als Geschäftsrisiko wahrgenommen. Der hohe Kostendruck belastet zudem die Ertragslage: Nur 12 Prozent der Unternehmen bewerten ihre derzeitige Ertragslage als gut, etwa 26 Prozent als schlecht und 62 Prozent als befriedigend.
Seit der Energiekrise 2022, der gestiegenen Inflation und den damit verbundenen Zinserhöhungen der EZB haben sich die Finanzierungsbedingungen deutlich verschlechtert. Der Auftragseingang war zuletzt zu Jahresbeginn 2022 positiv. Die Aufträge wurden langsam abgearbeitet, und neue bleiben aus, was sich in der sinkenden Bauproduktion bemerkbar macht. Rund 42 Prozent der Unternehmen verzeichnen eine rückläufige Produktionsleistung.
Dementsprechend trüb sind die Aussichten für die zukünftige Geschäftstätigkeit. Nur 7 Prozent der Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte, etwa 68 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Situation und jedes vierte Unternehmen erwartet sogar eine Verschlechterung.
Die schwache Nachfrage beeinträchtigt auch die Beschäftigungsabsichten. Rund 5 Prozent der Unternehmen erwarten eine steigende Beschäftigtenzahl, 76 Prozent gehen von einer gleichbleibenden und 19 Prozent von einer sinkenden Beschäftigtenzahl aus.