Konjunktur Herbst 2024
Baugewerbe, Herbst 2024: Es geht wieder bergauf
Die Talfahrt in der Bauwirtschaft hat vorerst ihr Ende gefunden. Während der Energiekrise waren die Unternehmen der Bauwirtschaft mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Die hohen Energiepreise haben die Herstellung von Baumaterialien erheblich verteuert. Zudem wurde der Leitzins aufgrund der anhaltenden Inflation deutlich erhöht, was die Finanzierung erschwerte. Der Auftragseingang im Wohnbau ist damals massiv eingebrochen. Inzwischen gibt es jedoch wieder erste positive Impulse, insbesondere aus dem Straßen- und Tiefbau. Der Lageindikator steigt von 5 Punkten auf 21 Punkte an. Etwa 30 Prozent der Unternehmen bewerten die derzeitige Lage als gut, nur noch 9 Prozent als schlecht, was eine Verbesserung von 12 Prozentpunkten bedeutet.
Der Straßen- und Tiefbau macht jedoch nur einen kleinen Teil der gesamten Bauproduktion aus. Die anderen Bereiche bleiben größtenteils im negativen Bereich, zeigen jedoch alle leicht positiven Tendenzen. Die Auftragslage im privaten Wohnbau zeigt eine leichte Verbesserung, der Indikator steigt von -75 auf -50 Punkte, bleibt aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.
Das größte Risiko in der Bauwirtschaft ist der Fachkräftemangel, den etwa 69 Prozent der Unternehmen als Geschäftsrisiko sehen. Dank der positiven Impulse aus dem Straßen- und Tiefbau gibt es auch optimistische Beschäftigungspläne. Rund 21 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Beschäftigtenzahlen, etwa 5 Prozentpunkte mehr als im Frühsommer.
Die aktuelle Wirtschaftspolitik wird von den Unternehmen zunehmend kritisch gesehen. Die unstete Politik der letzten Monate, insbesondere das Hin und Her bei Subventionen, führt zu Unsicherheit und erschwert die Planbarkeit, vor allem bei Investitionen. Jedes zweite Unternehmen sieht die politischen Rahmenbedingungen als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung.