Thailand ist für viele ausländische Investoren ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Neben seiner geografischen Lage im Zentrum Südostasiens sind die Infrastruktur, die gut etablierten Industrie- und Servicesektoren Gründe, wieso das Land heute oft als Türe zur Mekong-Region angesehen wird.
Thailand ist seit 1967 ASEAN-Mitglied und gehört zu den Gründungsmitgliedern des heutigen Verband Südostasiatischer Nationen. Innerhalb der Vereinigung südostasiatischer Länder (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN) gehört Thailand zu den wirtschaftsstärkeren Nationen. Das Land ist reich an natürlichen Ressourcen und bietet eine gut ausgebaute unternehmerische Infrastruktur. Zudem hat die Implementierung der ASEAN Economic Community (AEC) im Jahr 2015 zur positiven Wirtschaftsentwicklung Thailands beigetragen. Die AEC ermöglicht einfachere Investment- und Handelsströme zwischen den ASEAN Mitgliedstaaten. Mit der wirtschaftlichen Differenzierung stufte die Weltbank Thailand als Land mit „gehobenem mittleren Einkommen“ ein.
Ähnlich wie in Deutschland wird die thailändische Wirtschaft von kleinen und mittleren Unternehmen getragen. Über 99 Prozent der thailändischen Unternehmen sind Kleinunternehmen. Heute ist Thailand die zweitgrößte Wirtschaft in Südostasien, die stark durch den Industrie- und Dienstleistungssektor geprägt und vom Export abhängig ist. Tragende Branchen der thailändischen Wirtschaft sind vor allem der Maschinenbau, der Automobilbereich, die Bau- und Chemieindustrie, Elektronik, Nahrungsmittel sowie der Tourismus.
Die Wirtschaftsentwicklung Thailands erholt sich langsam von den pandemiebehafteten Jahren. Das Land kämpft weiterhin mit den wirtschaftlichen Folgen, die die Covid-Pandemie mit sich bringt. Besonders die Einnahmen aus dem Tourismus fehlen nun zwei Jahre in Folge. Vor allem das Hotel- und Gastgewerbe musste 2020 den größten Einbruch hinnehmen. Laut GTAI ist dessen Wertschöpfung real um 37 Prozent gesunken. Damit der lokale Tourismus nicht komplett einbricht, kurbelte die thailändische Regierung den inländischen Tourismus und den Binnenkonsum an.
Die ambitionierten Ziele des Staats und der Wirtschaft, Thailand beim Sprung zu einem innovativen Technologiestandort zu unterstützen (Thailand 4.0) sind aufgrund vielfältiger Gründe im Jahr 2017 auf Eis gelegt worden. Aktueller Augenmerkt liegt auf den Zielbranchen Automobile der nächsten Generation, smarte Elektronik, Lebensmittel der Zukunft, Biotechnologie sowie Medizin- und Wellnesstourismus. Wachstumschancen sollen auch in der Digitalisierung, Automatisierung, Luftfahrt, Logistik sowie bei Biokraftstoffen und -chemikalien geboten werden. Ebenso wird die Biokreislaufwirtschaft stark gefördert. Das Bio-Circular-Green Economy Model wurde 2021 als Ziel definiert.
Wer in Thailand Geschäftsbeziehungen aufbauen will, sollte wissen, dass der Großraum Bangkok als Wirtschaftszentrum Thailands gilt. Die Metropole Bangkok und ihre umliegenden Provinzen bilden das wirtschaftliche Herz des Landes. In den Nachbargebieten haben sich wichtige Industriecluster angesiedelt. Ähnlich wie in Baden-Württemberg findet man in Thailand eine Clusterisierung der Wirtschaftszweige.
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