Afrika

Der afrikanische Kontinent umfasst 54 Länder und bietet erhebliches Geschäftspotenzial. Die baden-württembergische Wirtschaft hat die Bedeutung Afrikas erkannt. 2.000 hiesige Unternehmen sind dort aktiv, vor allem in Südafrika, Ägypten, Marokko, Tunesien und Algerien. Länder wie Nigeria, Ghana, Tansania und die Elfenbeinküste ziehen nach.

Aktuelle Wirtschaftsdaten zu Afrika

Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg betrugen die gesamten baden-württembergischen Exporte 2023 rund 252 Milliarden Euro. Rund 3,1 Milliarden Euro davon gingen nach Afrika. Importiert wurden Waren im Wert von rund 5,6 Milliarden Euro.
Geschäftschancen ergeben sich dank einer wachsenden Mittelschicht mit steigender Konsumneigung, der zunehmenden Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes und des Aufbaus lokaler Produktionskapazitäten sowie mit Blick auf die Beschaffung von Rohstoffen und Agrarprodukten.
Im Artikel Afrika – Markt der Zukunft? des IHK-Magazins Außenwirtschaft Aktuell gehen wir auf die Faktoren ein, die Afrika attraktiv machen.
Der Handel zwischen den afrikanischen Ländern gewinnt durch die im Januar 2021 gestartete Freihandelszone AfCFTA (African Continental Free Trade Area) allmählich an Dynamik. Das Abkommen strebt neben dem Abbau von Zöllen und nichttarifären Handelsbarrieren auch Regelungen zu Investitionen, geistigen Eigentumsrechten und E-Commerce an und verleiht dem Ausbau der afrikanischen Infrastruktur neuen Schwung, schafft Arbeitsplätze und erhöht die lokale Wertschöpfung.
Marktanalysen, Wirtschaftsdaten und Branchenberichte zu einzelnen Ländern finden Sie im Africa Business Guide. Die Plattform wird von Germany Trade & Invest (GTAI) betreut und ist Teil des Wirtschaftsnetzwerkes Afrika, eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Im Africa Business Guide finden Sie neben Erfahrungsberichten von Unternehmen auch Hinweise auf Förderprojekte zur Markterschließung.

IHK-Tipp: Abonnieren Sie den Afrika-Newsletter der GTAI zu Branchentrends und Geschäftschancen auf dem afrikanischen Kontinent.

Beratungsgutscheine Afrika / Förderinstrumente

Unternehmen, die afrikanische Länder erschließen möchten, können Beratungen durch die Auslandshandelskammern (AHK) in Afrika sowie weitere Beratungsinstitutionen bezuschussen lassen. Das Programm ist Teil des Wirtschaftsnetzwerks Afrika der Bundesregierung. Mehr Informationen zu den Förderkonditionen sind auf der Webseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hinterlegt. Dort erfolgt auch die Antragstellung.
Eine Übersicht über weitere Förder- und Finanzierungprogramme, die Unternehmen für ihre Aktivitäten in Schwellen- und Entwicklungsländern nutzen können sind auf der IHK-Webseite zu finden sowie in der Förderdatenbank des BMWi und der Förderdatenbank Enwicklungsländer der Agentur für Wirtschaft (AWE)

IHK Arbeitskreis Afrika

Egal ob als Beschaffungs- oder Absatzmarkt, die Geschäftsbeziehungen zwischen Firmen aus der Region Stuttgart und Afrika nehmen zu. Im Herbst 2023 hat die IHK Region Stuttgart deshalb den Arbeitskreis Afrika ins Leben gerufen.
Bei den Treffen, die einmal im Quartal stattfinden, können Unternehmen ihre Erfahrungen rund um das Afrika-Engagement teilen und erhalten durch Expertenbeiträge neue Impulse. Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ein Projekt planen und dafür Feedback möchten, oder Kooperationspartner suchen, können in diesem Kreis ihre Vorhaben vorstellen.
Sie wollen sich vernetzen und im IHK-Arbeitskreis Afrika mitwirken? Dann melden Sie sich direkt für das nächste Treffen an! Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite.

Veranstaltungen

Am 2.10.2024 findet in der IHK Region Stuttgart der 4. Wirtschaftsgipfel Afrika statt.

Ihre Ansprechpartner vor Ort

Hinweise für das Afrika-Geschäft

Achtung: Betrugsversuche

Die Bandbreite an Betrugsversuchen reicht von den sogenannten „Nigeria - Briefen” über unseriöse Warenbestellungen für den Import bis hin zur Anbahnung von Geschäftskontakten zur Erschleichung eines Schengenvisums. Bei der Anbahnung von Geschäftskontakten mit Unternehmen wird grundsätzlich zur Vorsicht geraten. Länder, aus denen Betrugsversuche bekannt sind, sind zum Beispiel Benin, Kamerun, Togo und Uganda.
In jedem Fall ist die Prüfung der Existenz und Registrierung einer Firma durch eine lokale Kammer zu empfehlen. Ebenfalls bieten die deutschen Botschaften hilfreiche Informationen.

Scheckbetrüger aus Uganda

Immer wieder gibt es Hinweise darauf, dass exportierende Unternehmen in Deutschland vermehrt von Scheckbetrügern aus Uganda kontaktiert werden. Die Unternehmen erhalten von vermeintlich ugandischen Firmen eine Bestellung über das Internet, wobei der Warenwert in der Regel zwischen 5.000 und 20.000 Euro liegt. Dabei wird um Zahlung mittels Scheck und Lieferung nach Kampala oder Entebbe (Flughafen) gebeten. Der Scheck wird durch den „Agenten“ der ugandischen Firma übersandt – häufig aus England oder den USA. Dabei soll der Anschein erweckt werden, dass der Scheck von einer englischen oder US-amerikanischen Bank ausgestellt wurde. Die Schecks stellen sich entweder als Fälschung heraus oder sie sind nicht gedeckt. Oftmals übersteigt auch der Scheckbetrag den Warenwert um ein Vielfaches. In diesem Fall wird das deutsche Unternehmen später gebeten, den Differenzbetrag zurück zu überweisen.
Bei Bestellungen durch unbekannte ugandische Unternehmen wird zu besonderer Vorsicht geraten. Dies gilt insbesondere bei Scheckzahlungsvereinbarungen. In diesem Fall sollte unbedingt eine Nachfrage bei der scheckausgebenden Bank erfolgen.

Vorauszahlungsbetrugsfälle aus Togo

Der Vorauszahlungsbetrug wird in vielfältiger Weise entsprechend den „Nigeria - Briefen” auch von Togo aus betrieben. Daher ist auch bei Warenbestellungen aus Togo Vorsicht angebracht. Es besteht nicht nur das Risiko, dass Kaufpreiszahlungen ausbleiben, sondern es wird in der Regel auch versucht, vermeintlich notwendige Vorauszahlungen von den deutschen Unternehmen zu erwirken.
Auch hier gilt: Beantworten Sie solche Anfragen nicht und geben Sie auf keinen Fall persönliche Daten sowie Firmen- oder Bankdaten bekannt.

Internetanfragen aus Benin

Die Betrugsversuche aus Benin betreffen hauptsächlich Anfragen über das Internet in Form von Geschäftsanbahnungen, Erbfallsangelegenheiten oder mittels Kontaktbörsen. Eine häufige Betrugsvariante aus Benin besteht in der Anfrage einer – meist umfangreichen – Warenbestellung. Dabei wird in der Regel behauptet, dass aufgrund vermeintlicher Landesvorschriften der Import nur nach Bezahlung einer entsprechenden Gebühr möglich sei. Es wird darum gebeten, diesen Geldbetrag vorab zu überweisen. Bei Warenbestellungen aus Benin ist daher besondere Vorsicht geboten. Dies gilt auch für Anfragen mit der Bitte, größere Warenproben zu übersenden.
Anfragen, die den Verdacht auf einen Betrugsfall lenken, sollten nicht beantwortet werden und von einer weiteren Kontaktaufnahme sollte in jedem Fall abgesehen werden. Keinesfalls sollten (Voraus-)Zahlungen geleistet werden.
Stand: Dezember 2023