3 min
Lesezeit
Weltweit engagiert: Ein starkes Ehrenamt
Der Außenwirtschaftsausschuss der IHK Region Stuttgart erörtert Fragen des Import- und Exportgeschäftes der regionalen Wirtschaft und gibt wichtige Impulse für praktikable Lösungen bei Herausforderungen im Außenhandel. Im Oktober 2022 wurden zwei neue Mitglieder in den Ausschuss berufen. Wir stellen sie Ihnen vor.
Michael Maurer, Leiter des Bereichs Global Trade & Export Finance, Landesbank Baden-Württemberg, und Joachim Burandt, Bereichsleiter Verkauf, ANDREAS STIHL AG & Co. KG wurden im Oktober 2022 von der Vollversammlung in den Außenwirtschaftsausschuss der IHK Region Stuttgart berufen. Krieg, Pandemie, instabile Lieferketten, Klimakrise und strategische Rivalitäten. Wir möchten Ihnen die beiden neuen Mitglieder vorstellen und haben sie gefragt, wie in diesen herausfordernden Zeiten Zukunft regional und international gestaltet werden kann.
Was sind aus Ihrer Sicht international die wichtigsten Stellschrauben für die Zukunft?
Joachim Burandt: Zu einer der wichtigsten internationalen Stellschrauben zählt für mich aus wirtschaftlicher Sicht die enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik mit dem Ziel, den Wandel in der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit verträglich zu gestalten und den freien Handel mit fairen internationalen Wettbewerbsbedingungen zu fördern.
Michael Maurer: Dem stimme ich zu. Weiterhin wesentlich bleibt ein kontinuierliches, aber besonnenes Investment in die Globalisierung. Deutschland wird auch künftig die Rolle eines wichtigen Industriestandorts mit starker Außenhandelsorientierung behalten. Die Marktpotenziale bleiben insbesondere im asiatischen Raum sehr hoch. Dass China wichtig bleibt, steht für mich außer Frage. Dennoch ist es im ureigenen Interesse unserer Volkswirtschaft und jedes einzelnen Unternehmens, die in vielen Teilen entstandenen Abhängigkeiten zu einzelnen Partnern zu reduzieren. Dies kann nur über die Knüpfung
grenzübergreifender strategischer Partnerschaften in Schlüsselindustrien, den Aufbau profunder Handelsbeziehungen zu neuen Märkten und die Verabschiedung weiterer Freihandelsabkommen gelingen.
Wie behalten Sie in einer Welt voller Herausforderungen den Durchblick?
Maurer: Beruflich wie privat verfolge ich das Weltgeschehen sehr interessiert. Der tägliche Austausch mit Kunden und Geschäftspartnern hilft mir persönlich sehr, eigene Eindrücke und Wahrnehmungen zu schärfen – oder auch zu korrigieren. In besonderer Weise schätze ich den Blick von „außen“, aus anderen Regionen und Ländern. Dabei bleiben die Herausforderungen zwar die gleichen, bekommen aber häufig einen stärkeren Akzent
hin zu Chancen und Möglichkeiten. Und nicht selten empfinde ich aus diesen Perspektivwechseln auch ein gewisses Maß an Demut, die in einer heimischen Perspektive oft keinen Platz findet.
Burandt: Als Leiter des Vertriebs weltweit bin ich in der glücklichen Lage, mir von den Weltmärkten vor Ort einen persönlichen Eindruck verschaffen und auf ein großes Netzwerk an Kollegen und Geschäftspartnern zum Erfahrungsaustausch zurückgreifen zu können.
Als beratendes Organ der Vollversammlung der IHK Region Stuttgart setzt der Außenwirtschaftsausschuss auf vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Was hat Sie persönlich von dieser Arbeit überzeugt?
Burandt: Ich freue mich auf den Austausch mit Vertretern der Wirtschaft in unserer Region zu aktuellen wirtschaftlichen Themenstellungen, das Einbringen der STIHL-Erfahrung aus der Marktbearbeitung von ca. 160 Ländern und auf die Arbeit an pragmatischen Entscheidungshilfen für die Politikberatung der IHK und des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK).
Maurer: Der Außenwirtschaftsausschuss der IHK der Region Stuttgart ist hochkarätig besetzt und besitzt aufgrund der hohen Dichte an international orientierten Industrieunternehmen in der Region ein ganz besonderes Gewicht. Somit trägt die Arbeit im Außenwirtschaftsausschuss wesentlich zum Ziel des oben beschriebenen Durchblicks bei.
Das Interview führte Silke Helmholz, Rechtsanwältin (Syndikusrechtsanwältin), IHK Region Stuttgart
Kontakt
Silke Helmholz