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Außenwirtschaft in der Bezirkskammer Ludwigsburg
Die Bezirkskammer Ludwigsburg hat eine bewegte Geschichte. Was von der Gründung bis heute gleich geblieben ist: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Mitgliedsunternehmen der Region da, auch wenn es schwierig wird. Herausforderungen begegnet man am besten mit Kreativität, berichtet Ute Minßen vom Team der Außenwirtschaft.
Liebe Frau Minßen, die Gründung Ihrer Bezirkskammer fällt in eine interessante Zeit. Warum?
Ute Minßen: Die IHK in Ludwigsburg wurde 1946 „gemäß Anordnung der US-Militärregierung“ gegründet. Am 5.7.1946 erschien ihr erstes gedrucktes Mitteilungsblatt, in dem es damals unter anderem um die Eisen- und Stahlbewirtschaftung, die Notversorgung der Bevölkerung mit Schuhen und Passierscheine für die britische Zone ging. 1967 ist die Bezirkskammer in ihr aktuelles Gebäude in der Ludwigsburger Kurfürstenstraße 4 umgezogen.
Wie viele Mitgliedsunternehmen hat Ihre Bezirkskammer?
Im Landkreis Ludwigsburg haben wir knapp 31.000 Mitgliedsunternehmen, darunter ca. 400, die regelmäßig exportieren.
Welche Dienstleistungen bieten Sie im Bereich Außenwirtschaft an?
Fast 25.000 Dokumente für den Außenhandel, insbesondere Ursprungszeugnisse und Handelsrechnungen, haben wir in Ludwigsburg in 2021 geprüft und bescheinigt. Über 90 Prozent davon werden bereits elektronisch eingereicht. Künftig wird das auch bei den Carnet A.T.A. möglich sein, von den wir im letzten Jahr trotz Pandemie 127 ausgestellt haben. Eng verzahnt mit dem Bescheinigungsgeschäft erfolgen im Jahr cirka 6.000 Auskünfte und Beratungen rund um die Export- und Importabwicklung, bei Bedarf auch vor Ort im Unternehmen.
Und wie lief das während der Coronapandemie?
In der Pandemie haben wir intensiv für die Nutzung elektronischer Exportdokumente wie elektronischer Ursprungszeugnisse (eUZ) geworben. Zu diesem Zweck haben wir sogar einen eUZ-Webtalk ins Leben gerufen. Mittlerweile werden bei uns über 90 Prozent der Außenwirtschaftsbescheinigungen elektronisch eingereicht. Bei Carnets ist das leider noch nicht möglich, daher hatten wir für die Carnets A.T.A. vorübergehend eine Art Außenstelle auf dem Hof einer Kollegin eingerichtet. Bei den Unternehmen kam das sehr gut an.
Mit welchen ausländischen Regionen sind Ihre Bezirkskammern besonders eng verbunden?
Der Landkreis Ludwigsburg hat Partnerschaften mit dem Oberen Galiläa in Israel, mit Yichang in Zentralchina, der Provinz Bergamo in Norditalien und dem Komitat Pest in Ungarn. Daraus ergeben sich für uns unregelmäßige Kontakte. Aus Yichang hatten wir schon einmal einen Praktikanten.
Was ist die Stärke der Bezirkskammern?
Unsere Stärke ist die Nähe zu unseren Mitgliedsunternehmen. In unsere tägliche Arbeit bringen wir auch unser Netzwerk ein – wir haben gute Kontakte zum Landkreis, den Kommunen und zu vielen weiteren Netzwerkpartnern.
Das Interview führten Juline Brodbeck und Thirza Albert, IHK Region Stuttgart
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