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Afrika – Markt der Zukunft?
Für deutsche Unternehmen bieten sich neue Investitionschancen auf dem afrikanischen Kontinent. Urbanisierung, Digitalisierung und Produktionsstandort spielen dafür eine zentrale Rolle.
Globale Krisen lehren umdenken
Weltweite Geschäftsbeziehungen haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Die COVID-19-Pandemie ließ Logistikkosten in die Höhe schnellen und Lieferketten platzen. Der Krieg in der Ukraine bringt das gesamte Osteuropageschäft ins Wanken und teilweise zum Erliegen. Viele Firmen fragen sich daher, wo „die Reise hingeht“ und welche Märkte zukünftig für den Absatz, aber auch für die Herstellung ihrer Produkte interessant sein können. Insbesondere in Baden-Württemberg ist die Exportorientierung der Unternehmen mit einer Exportquote von 57 Prozent besonders hoch. Angesichts all dieser Überlegungen stehen die Zeichen für den afrikanischen Kontinent auf Wachstum.
Was sind die Faktoren, die für Afrika sprechen?
- In Afrika gibt es einen immer größer werdenden Trend der Urbanisierung. Bis 2040 sagen Experten ein Bevölkerungswachstum in den Städten Afrikas auf eine Milliarde Menschen voraus. Damit ist die Urbanisierung laut Weltbank die wichtigste Transformationskraft für den afrikanischen Kontinent. Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen steigt damit enorm.
- Der zweite Faktor ist der Vormarsch der Digitalisierung auf dem afrikanischen Kontinent, der eine Vielzahl von Geschäftsmöglichkeiten und Geschäftsmodellen eröffnet.
- Die Mittelschicht in Afrika wächst rasant. Damit verbunden sind wachsende Einkommen, die wiederum einen gesteigerten Konsum initiieren.
- Dies bringt längerfristig Investitionen in Bildung und ein höheres Bildungsniveau mit sich, und damit auch eine größere Attraktivität als Produktionsstandort.
Die baden-württembergische Wirtschaft hat die Bedeutung Afrikas bereits erkannt. 2.000 hiesige Unternehmen sind dort aktiv, vor allem in Südafrika, Ägypten, Marokko, Tunesien und Algerien. Aber auch Länder wie Nigeria, Ghana, Tansania und die Elfenbeinküste ziehen nach.
Ausbaufähig sind die Geschäfte mit Afrika allemal, stehen sie in der Handelsbilanz doch erst bei circa zwei Prozent des gesamten Außenhandels. Eine der größten Herausforderungen bleibt der Devisenmangel vieler afrikanischer Länder und damit die Finanzierung der Transaktionen. Trotz aller Hindernisse liegt die wirtschaftliche Zukunft für viele Unternehmen in Afrika. Ein breites Spektrum an Veranstaltungen, Initiativen und Programmen auf Bundes- und Landesebene zielt darauf ab, Firmen bei ihrer Markterschließung in Afrika zu helfen. Hier sei als ein Beispiel der „Afrika-Gutschein“ genannt, den Firmen bei einer Beratung zu Afrika einlösen können. Die Antragstellung erfolgt über die Webseite des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Barbara Effenberger und Thomas Bittner, IHK Region Stuttgart
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