Branchentrends International
Förderung von Wasserstoffstrategien in Europa
Mit Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wird, lassen sich klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich senken. Die Entwicklung hin zum grünen und somit ressourcenschonenden Wasserstoff wird weltweit vorangetrieben. Mehr als 30 Staaten weltweit haben Wasserstoff-Strategien und Programme ins Leben gerufen. Die Entwicklung und Anwendung der Wasserstoff- Technologie werden durch politische Maßnahmen und Investitionen gefördert. Hot Spots des globalen Wasserstoffmarktes sind momentan: Japan, Südkorea, China, USA (insbesondere Kalifornien). Doch es gibt auch Anwärter, die zukünftig die grüne Wasserstoffproduktion anführen wollen. Zum Beispiel Chile, das unter anderem mit einer sehr guten Infrastruktur punktet und gute Voraussetzungen für die Erzeugung von erneuerbarem Strom bietet.
Die Industrie in Deutschland ist bei der Erzeugung und Weiterverarbeitung von Wasserstoff bereits sehr fortschrittlich aufgestellt. Allerdings gibt es noch deutlichen Entwicklungsbedarf bei der Herstellung von grünem Wasserstoff. Diese erfolgt bisher nicht wirtschaftlich und ist im nationalen Umfang auch nicht bedarfsdeckend. Deutschland ist daher sowohl auf inner- als auch auf außereuropäischer Ebene auf Partnerschaften im Energiebereich angewiesen.
Wasserstoff Produktion in Europa
Europa soll Vorreiter beim Einsatz von Wasserstoff als Energieträger werden. Mit dem Green Deal der EU Kommission, der das Ziel ausgerufen hat, die CO2-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent, bis 2030 um 40 Prozent und bis 2050 um 80 Prozent bis 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren, wird auch die Entwicklung der Wasserstoff Technologien geboostet, denn Wasserstoff gilt als einer der Schlüsseltechnologien bei der Erreichung der Klimaschutzziele. Der Einsatz von grünem Wasserstoff in industriellen Verfahren und Wirtschaftszweigen kann erheblich zur Dekarbonisierung beitragen. Bisher wird erneuerbarer Wasserstoff in Europa aber kaum eingesetzt, stattdessen erfolgt die Gewinnung vielfach noch aus fossilen Brennstoffen. Hier setzt die EU-Wasserstoffstrategie an. Durch verschiedene Fördermaßnahmen soll die Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft und somit auch der technologische Fortschritt zur Herstellung von grünem Wasserstoff verbessert werden. Langfristig wird damit die Sicherstellung einer vollständigen Lieferkette für die Wasserstoffversorgung in Europa verfolgt.
Neue Förderungen für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien
Angesichts der weltweit hohen Nachfrage nach dem Ausbau an Wasserstofftechnologien stellt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit neue Fördermöglichkeiten für grüne Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien zur dezentralen, netzfernen Stromversorgung zur Verfügung. Mit der „Exportinitiative Umwelttechnologien“ werden Umwelttechnologien und der Know-how-Transfer in Schwellen- und Entwicklungsländer gefördert. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sollen im Rahmen der Fördermöglichkeiten dabei unterstützt werden, ihre Leistungen im Bereich Umwelttechnologien weiter auszubauen und diese auch auf Auslandsmärkten anzubieten. Ab sofort können über die Exportinitiative nun auch Projekte zur Förderung von grünen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien eingereicht werden. Weitere Informationen zu den neuen Fördermöglichkeiten und zur Antragsstellung sind auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zu finden.
Ein aktueller Marktbericht im Auftrag der Unternehmensinitiative Hydrogen Council hat die Wirtschaftlichkeit von Grünem Wasserstoff untersucht und sieht einen wettbewerbsfähigen Preispfad bis 2030. Weltweit sind bereits 300 Mrd. USD an Investitionen in Wasserstoffprojekte angekündigt, 80 Mrd. USD davon in einem reifen Stadium. Damit könnten die Kosten für die Produktion Grünen Wasserstoffs schneller sinken als bisher erwartet. Lesen Sie mehr zur Preisentwicklung in globalen Regionen, zu Transport- und Importbedingungen und zu verschiedenen Anwendungsgebieten in der Studie „Hydrogen Insights. A perspective on hydrogen investment, market development and cost competitiveness.”
Übersicht zu Studien, Initiativen und Förderprogrammen für den Bereich Wasserstoff
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht an weiterführenden Links, um sich über verschiedene Studien, Initiativen und Förderprogramme zu informieren.
- Land Baden-Württemberg: Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie in Baden-Württemberg
- Nationale Wasserstoffstrategie auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
- Europäische Wasserstoffstrategie auf der Seite der Europäischen Kommission
- Studie „Grüner Wasserstoff: Weltweit große Kostenunterschiede und hohe Transportkosten“ Energiewirtschaftlichen Instituts (EWI) der Universität Köln.
- Exportinitiative Energie (Wassersoff) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie
- Hydrogen Europe (repräsentiert die europäische Industrie, nationale Verbände und Forschungseinrichtungen, die sich mit dem Thema Wasserstoff / Brennstoffzelle beschäftigen; enthält u.a. auch eine Projektliste)
- Förderprogramme (National) auf der Seite der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH)
- Fördermöglichkeiten der Important Projects of Common European Interest (IPCEI) für Wasserstofftechnologien und -systeme. IPCEIs leisten als gemeinsame Investitionsanstrengung kooperierender europäischer Unternehmen, flankiert auch durch staatliche Förderung, einen wichtigen Impuls im europäischen Binnenmarkt.
- Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung