Ecocockpit
Eine CO2-Bilanz betrachtet nur die Emissionen von Kohlendioxid (CO2), die durch die Aktivitäten eines Unternehmens entstehen. Im Gegensatz dazu erfasst eine Treibhausgasbilanz alle relevanten Treibhausgase, wie Methan (CH4), Lachgas (N2O) und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Diese verschiedenen Gase werden in CO2-Äquivalente umgerechnet, um ihre Gesamtauswirkungen auf das Klima darzustellen. Während die CO2-Bilanz also nur einen Teil der Emissionen abdeckt, bietet die Treibhausgasbilanz einen umfassenderen Überblick über alle klimawirksamen Emissionen eines Unternehmens.
Eine Treibhausgasbilanz ist für viele Unternehmen mittlerweile unumgänglich. Die Gründe sind vielfältig:
CO₂-neutral bedeutet, dass das eigene Handeln in Wirklichkeit oder rechnerisch (z.B. durch Kompensation) keinen Anstieg der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre verursacht. Dies kann durch Reduktion der eigenen Emissionen und/oder durch Kompensationsmaßnahmen wie Aufforstung erreicht werden.
Treibhausgasneutralität bedeutet, dass alle Treibhausgase berücksichtigt werden, nicht nur CO₂. Dies erfolgt gemäß dem Standard des Greenhouse Gas Protocols und wird oft mit dem Begriff „Netto-Null“ gleichgesetzt.
Scope 1 umfasst alle direkten Emissionen, die auf dem Unternehmensgelände und unternehmenseigenen Betriebsmitteln entstehen. Dazu gehören beispielsweise Emissionen aus Verbrennungsprozessen, wie die Nutzung von Erdgas für Heizung oder Produktionsprozesse, sowie das Entweichen von Treibhausgasen aus industriellen Prozessen. Außerdem sind auch eigene Verbrenner-Fahrzeuge hier zu bilanzieren. Diese Emissionen fallen unmittelbar in die Verantwortung des Unternehmens und können durch interne Maßnahmen direkt beeinflusst werden.
Scope 2 umfasst die indirekten energiebezogenen Emissionen, die außerhalb des Unternehmens entstehen, aber durch den Energieverbrauch des Unternehmens verursacht werden. Dazu zählen insbesondere Emissionen aus der Produktion von zugekauftem Strom und Fernwärme. Obwohl diese Emissionen nicht direkt auf dem Unternehmensgelände entstehen, sind sie durch den Energieverbrauch des Unternehmens bedingt und können durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und den Umstieg auf erneuerbare Energien reduziert werden.
Scope 3 umfasst alle weiteren indirekten Emissionen, die aus Vor- und nachgelagerten Prozessen resultieren. Diese Emissionen entstehen außerhalb des direkten Einflussbereichs des Unternehmens, sowohl in der Vorkette (Upstream) als auch in der Nachkette (Downstream). Beispiele für Scope 3 Emissionen sind Emissionen aus der Produktion der zugekauften Materialien, Transport und Logistik sowie die Nutzung und Entsorgung der Produkte durch den Endverbraucher. Die Berücksichtigung von Scope 3 Emissionen ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens.
Der Gate-to-Gate-Ansatz betrachtet ausschließlich die Emissionen, die auf dem Werksgelände eines Unternehmens entstehen. Diese Herangehensweise konzentriert sich auf die direkten und indirekten energiebezogenen Emissionen innerhalb der Unternehmensgrenzen, also Scope 1 und Scope 2. Dieser Ansatz ist nützlich für eine fokussierte Analyse der unternehmenseigenen Emissionen und bietet eine klare Basis für interne Optimierungsmaßnahmen.
Der Cradle-to-Gate-Ansatz erweitert die Betrachtung auf die gesamte Vorkette und das Unternehmen selbst. Dabei werden alle Emissionen berücksichtigt, die von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis zum Verlassen des Werksgeländes entstehen. Dies umfasst sowohl Scope 1 und Scope 2 als auch die relevanten Scope 3 Emissionen aus der Vorkette. Dieser Ansatz bietet eine umfassendere Sicht auf die Umweltauswirkungen der Produktion und ermöglicht eine tiefere Analyse und Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette.
Der Cradle-to-Grave-Ansatz betrachtet die gesamten Umweltauswirkungen eines Produkts von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder Verwertung. Dieser Ansatz umfasst die Emissionen der gesamten Vorkette, der Produktion (Scope 1 und Scope 2) sowie die Emissionen, die während der Nutzung und der Entsorgung des Produkts entstehen (Scope 3). Dadurch wird eine ganzheitliche Perspektive auf die Lebenszyklusemissionen eines Produkts ermöglicht.
Das Ecocockpit-Tool bietet Ihnen die Möglichkeit, sich einfach und niederschwellig einen ersten Überblick über Ihre betrieblichen Treibhausgasemissionen in den Scopes 1, 2 und 3 zu verschaffen. Für Fortgeschrittene ermöglicht es bereits tiefgehende und detaillierte betriebliche Klimabilanzen, die in Zertifizierungen einfließen können. Zudem bietet das Werkzeug vielfältige Auswertungsmöglichkeiten. Damit können Sie betriebliche Prozess- und Produktemissionen bewerten, die Hauptemittenten identifizieren und Verbesserungsmöglichkeiten erschließen.
Das kostenfreie Tool orientiert sich an den Bilanzierungsstandards des „Greenhouse Gas Protocols“, nutzt ausschließlich anerkannte Datenbanken zur Berechnung der CO2-Äquivalente und legt den Fokus auf die innerbetrieblichen Emissionen. Das Ecocockpit erfasst neben den energie- auch die materialbedingten CO2-Emissionen, um eine Handlungsgrundlage für ressourcenschonende und Energieeffizienzmaßnahmen zu liefern.
Das Ecocockpit ist die kostenfreie Lösung zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks. Erstellen Sie mit dem Ecocockpit in wenigen Schritten die CO2-Bilanz Ihres Unternehmens (CCF) und Ihrer Produkte (PCF). Identifizieren Sie unkompliziert und praxisnah Ihre CO2-Treiber im Unternehmen und leiten Sie Maßnahmen zur Reduzierung ab.
Die Erstellung einer CO2-Bilanz: Wie geht das eigentlich?
- Was ist der Unterschied zwischen einer CO2-Bilanz und einer Treibhausgasbilanz?
- Warum lohnt es sich, eine Treibhausgasbilanz erstellen?
- CO₂-neutral, Treibhausgasneutral, Klimaneutral – Wo sind die Unterschiede
- Wie werden Emissionen eingeteilt: Scope 1, 2 und 3
- Bilanzierungsansätze und Grenzen
- Das kostenfreie Tool des BWIHK: Ecocockpit
Was ist der Unterschied zwischen einer CO2-Bilanz und einer Treibhausgasbilanz?
Eine CO2-Bilanz betrachtet nur die Emissionen von Kohlendioxid (CO2), die durch die Aktivitäten eines Unternehmens entstehen. Im Gegensatz dazu erfasst eine Treibhausgasbilanz alle relevanten Treibhausgase, wie Methan (CH4), Lachgas (N2O) und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW). Diese verschiedenen Gase werden in CO2-Äquivalente umgerechnet, um ihre Gesamtauswirkungen auf das Klima darzustellen. Während die CO2-Bilanz also nur einen Teil der Emissionen abdeckt, bietet die Treibhausgasbilanz einen umfassenderen Überblick über alle klimawirksamen Emissionen eines Unternehmens.
Warum lohnt es sich, eine Treibhausgasbilanz erstellen?
Eine Treibhausgasbilanz ist für viele Unternehmen mittlerweile unumgänglich. Die Gründe sind vielfältig:
- Erfüllung gesetzlicher Vorgaben
- Inanspruchnahme Nachhaltigkeitsbonus
- Anforderungen von Banken
- Eigenes Interesse
- Kundenanforderungen
- Anforderungen von Fördermittelgebern
- Nachhaltigkeitsbericht
- Managementsysteme
- Basis für Produkt- und Prozessoptimierung
CO₂-neutral, Treibhausgasneutral, Klimaneutral – Wo sind die Unterschiede
CO₂-neutral
CO₂-neutral bedeutet, dass das eigene Handeln in Wirklichkeit oder rechnerisch (z.B. durch Kompensation) keinen Anstieg der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre verursacht. Dies kann durch Reduktion der eigenen Emissionen und/oder durch Kompensationsmaßnahmen wie Aufforstung erreicht werden.
Treibhausgasneutral
Treibhausgasneutralität bedeutet, dass alle Treibhausgase berücksichtigt werden, nicht nur CO₂. Dies erfolgt gemäß dem Standard des Greenhouse Gas Protocols und wird oft mit dem Begriff „Netto-Null“ gleichgesetzt.
Klimaneutral
Klimaneutralität bedeutet, dass das (eigene) Handeln in Wirklichkeit oder rechnerisch keine Auswirkungen auf das Klima hat. Dies umfasst nicht nur die Atmosphäre und Treibhausgase, sondern alle klimarelevanten Faktoren. Der Begriff ist noch nicht normiert und wird oft missverständlich verwendet, was zu Greenwashing führen kann.
Effizienz durch Kompetenz
Unser IHK-Expertenteam der KEFF+Region Stuttgart unterstützt Sie neutral, kostenfrei und unabhängig bei allen Fragen rund um Material- und Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie. Sichern Sie so die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens. Vereinbaren Sie einen individuellen Vor-Ort-Termin unter 0711 2005-1506 oder per Mail unter info.keffplus-bw@stuttgart.ihk.de.
Unser IHK-Expertenteam der KEFF+Region Stuttgart unterstützt Sie neutral, kostenfrei und unabhängig bei allen Fragen rund um Material- und Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie. Sichern Sie so die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens. Vereinbaren Sie einen individuellen Vor-Ort-Termin unter 0711 2005-1506 oder per Mail unter info.keffplus-bw@stuttgart.ihk.de.
Wie werden Emissionen eingeteilt: Scope 1, 2 und 3
Scope 1: Direkte Emissionen
Scope 1 umfasst alle direkten Emissionen, die auf dem Unternehmensgelände und unternehmenseigenen Betriebsmitteln entstehen. Dazu gehören beispielsweise Emissionen aus Verbrennungsprozessen, wie die Nutzung von Erdgas für Heizung oder Produktionsprozesse, sowie das Entweichen von Treibhausgasen aus industriellen Prozessen. Außerdem sind auch eigene Verbrenner-Fahrzeuge hier zu bilanzieren. Diese Emissionen fallen unmittelbar in die Verantwortung des Unternehmens und können durch interne Maßnahmen direkt beeinflusst werden.
Scope 2: Indirekte energiebezogene Emissionen
Scope 2 umfasst die indirekten energiebezogenen Emissionen, die außerhalb des Unternehmens entstehen, aber durch den Energieverbrauch des Unternehmens verursacht werden. Dazu zählen insbesondere Emissionen aus der Produktion von zugekauftem Strom und Fernwärme. Obwohl diese Emissionen nicht direkt auf dem Unternehmensgelände entstehen, sind sie durch den Energieverbrauch des Unternehmens bedingt und können durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und den Umstieg auf erneuerbare Energien reduziert werden.
Scope 3: Weitere indirekte Emissionen
Scope 3 umfasst alle weiteren indirekten Emissionen, die aus Vor- und nachgelagerten Prozessen resultieren. Diese Emissionen entstehen außerhalb des direkten Einflussbereichs des Unternehmens, sowohl in der Vorkette (Upstream) als auch in der Nachkette (Downstream). Beispiele für Scope 3 Emissionen sind Emissionen aus der Produktion der zugekauften Materialien, Transport und Logistik sowie die Nutzung und Entsorgung der Produkte durch den Endverbraucher. Die Berücksichtigung von Scope 3 Emissionen ermöglicht eine ganzheitliche Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens.
Bilanzierungsansätze und Grenzen
Gate-to-Gate
Der Gate-to-Gate-Ansatz betrachtet ausschließlich die Emissionen, die auf dem Werksgelände eines Unternehmens entstehen. Diese Herangehensweise konzentriert sich auf die direkten und indirekten energiebezogenen Emissionen innerhalb der Unternehmensgrenzen, also Scope 1 und Scope 2. Dieser Ansatz ist nützlich für eine fokussierte Analyse der unternehmenseigenen Emissionen und bietet eine klare Basis für interne Optimierungsmaßnahmen.
Cradle-to-Gate
Der Cradle-to-Gate-Ansatz erweitert die Betrachtung auf die gesamte Vorkette und das Unternehmen selbst. Dabei werden alle Emissionen berücksichtigt, die von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis zum Verlassen des Werksgeländes entstehen. Dies umfasst sowohl Scope 1 und Scope 2 als auch die relevanten Scope 3 Emissionen aus der Vorkette. Dieser Ansatz bietet eine umfassendere Sicht auf die Umweltauswirkungen der Produktion und ermöglicht eine tiefere Analyse und Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette.
Cradle-to-Grave
Der Cradle-to-Grave-Ansatz betrachtet die gesamten Umweltauswirkungen eines Produkts von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder Verwertung. Dieser Ansatz umfasst die Emissionen der gesamten Vorkette, der Produktion (Scope 1 und Scope 2) sowie die Emissionen, die während der Nutzung und der Entsorgung des Produkts entstehen (Scope 3). Dadurch wird eine ganzheitliche Perspektive auf die Lebenszyklusemissionen eines Produkts ermöglicht.
Das kostenfreie Tool des BWIHK: Ecocockpit
Einfache und detaillierte Bilanzierungsmöglichkeiten
Das Ecocockpit-Tool bietet Ihnen die Möglichkeit, sich einfach und niederschwellig einen ersten Überblick über Ihre betrieblichen Treibhausgasemissionen in den Scopes 1, 2 und 3 zu verschaffen. Für Fortgeschrittene ermöglicht es bereits tiefgehende und detaillierte betriebliche Klimabilanzen, die in Zertifizierungen einfließen können. Zudem bietet das Werkzeug vielfältige Auswertungsmöglichkeiten. Damit können Sie betriebliche Prozess- und Produktemissionen bewerten, die Hauptemittenten identifizieren und Verbesserungsmöglichkeiten erschließen.
Orientierung an anerkannten Standards
Das kostenfreie Tool orientiert sich an den Bilanzierungsstandards des „Greenhouse Gas Protocols“, nutzt ausschließlich anerkannte Datenbanken zur Berechnung der CO2-Äquivalente und legt den Fokus auf die innerbetrieblichen Emissionen. Das Ecocockpit erfasst neben den energie- auch die materialbedingten CO2-Emissionen, um eine Handlungsgrundlage für ressourcenschonende und Energieeffizienzmaßnahmen zu liefern.
Einfache Erstellung Ihrer CO2-Bilanz
Das Ecocockpit ist die kostenfreie Lösung zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks. Erstellen Sie mit dem Ecocockpit in wenigen Schritten die CO2-Bilanz Ihres Unternehmens (CCF) und Ihrer Produkte (PCF). Identifizieren Sie unkompliziert und praxisnah Ihre CO2-Treiber im Unternehmen und leiten Sie Maßnahmen zur Reduzierung ab.
Der nächste Ecocockpit Workshop findet am 24.09.2024 in der IHK Bezirkskammer Göppingen statt. Melden Sie sich hier an.