Konjunkturbericht Herbst 2023
Blickt man in die einzelnen Branchen, zeigt sich derzeit wenig Erfreuliches. Bei der für den Landkreis Böblingen wichtigen Industrie fallen die Rückgänge gegenüber den übrigen Branchen teilweise noch deutlicher aus. Die Zahl derer, die eine schlechte Lagebeurteilung abgibt, liegt bei den Produzenten deutlich über dem Schnitt. Bei nahezu 40 Prozent läuft es nicht gut. Der IHK-Lageindikator liegt bei negativen 17 Zählern. Spürten die Betriebe bereits im Sommer einen deutlich nachlassenden Schwung in der Auftragsentwicklung, hat sich die Situation in den Herbst hinein nochmals deutlich verstärkt. Die Inlandsnachfrage gab bei etwas mehr als 70 Prozent der Industriebetriebe nach, lediglich knapp fünf Prozent der Unternehmen spricht derzeit noch von einer steigenden Nachfrage. Auch das Auslandsgeschäft leidet aktuell. Bei 63 Prozent kam es zu einem Rückgang, ebenfalls nur fünf Prozent melden einen Anstieg. Angesichts dieser massiven Verschlechterung des Absatzes rutscht die Stimmung deutlich nach unten. Der IHK-Indikator zur Geschäftsentwicklung, der sich als Saldo der Optimisten und Pessimisten ergibt, rauscht deutlich ins Minus und liegt nun bei negativen 46 Zählern. Für die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen sehen die produzierenden Betriebe erstmals seit langem wieder schwarz und planen mit weniger Personal.
Herbstblues erfasst die Wirtschaft
Mit getrübten Konjunkturaussichten starten die IHK-Mitgliedsbetriebe im Landkreis Böblingen in den Herbst. Fehlte der Wirtschaft im Frühsommer noch der Antrieb, ist nun in den Herbst hinein bildlich die Luft raus.
Zwar können immer noch 30 Prozent der von der IHK-Bezirkskammer Böblingen befragten Unternehmen eine gute Geschäftslage melden. Der Anteil derer, die eine schlechte Lagebeurteilung abgibt, hat sich aber gegenüber dem Sommer verdoppelt und liegt nun schon bei 23 Prozent. Maßgeblich getrieben ist diese negative Entwicklung durch einen massiven Einbruch der Auftragseingänge. Knapp 66 Prozent der Unternehmen verzeichneten in den letzten Wochen einen Nachfragerückgang. Dementsprechend hat sich die Stimmung deutlich verschlechtert. 46 Prozent Pessimisten stehen lediglich 11 Prozent Optimisten gegenüber. Der IHK-Indikator zur Geschäftserwartung hat sich deutlich in den negativen Bereich bewegt und liegt derzeit bei minus 35 Zählern. Dabei ist es sicher nicht allein der Nachfrageeinbruch, der auf die Stimmung der Unternehmen drückt. Dieser Einbruch hat ebenfalls eine Ursache.
Von der hohen Inflation über gestiegene Energiekosten bis hin zu zahlreichen internationalen Krisen und nicht zuletzt eine als gelähmt wahrgenommene Politik – es gibt vielfältige Gründe, warum die Unternehmen derzeit verunsichert in die Zukunft blicken. Impulse, die in den Unternehmen zu mehr Optimismus führen würden, werden aktuell kaum ausgemacht. Vielfach wird die Politik schon als Konjunkturrisiko ausgemacht. Die bürokratischen Rahmenbedingungen werden in konjunkturell schlechter werdenden Zeiten weitaus stärker als einschränkend wahrgenommen. Es fehlt den Betrieben derzeit schlicht an einer Perspektive, dass diese Lähmung schnell angegangen wird. Flankiert wird dieser Eindruck durch den trotz konjunktureller Abschwächung immer noch grassierenden Fachkräftemangel. An der einen oder anderen Stelle wird es hier sicher in den kommenden Monaten zu einer leichten Verbesserung auf dem angespannten Arbeitsmarkt kommen. Dies dürfte angesichts der demografischen Entwicklung aber allenfalls kosmetischer Natur sein, das Grundproblem bleibt weiterhin bestehen.
Industrie
Blickt man in die einzelnen Branchen, zeigt sich derzeit wenig Erfreuliches. Bei der für den Landkreis Böblingen wichtigen Industrie fallen die Rückgänge gegenüber den übrigen Branchen teilweise noch deutlicher aus. Die Zahl derer, die eine schlechte Lagebeurteilung abgibt, liegt bei den Produzenten deutlich über dem Schnitt. Bei nahezu 40 Prozent läuft es nicht gut. Der IHK-Lageindikator liegt bei negativen 17 Zählern. Spürten die Betriebe bereits im Sommer einen deutlich nachlassenden Schwung in der Auftragsentwicklung, hat sich die Situation in den Herbst hinein nochmals deutlich verstärkt. Die Inlandsnachfrage gab bei etwas mehr als 70 Prozent der Industriebetriebe nach, lediglich knapp fünf Prozent der Unternehmen spricht derzeit noch von einer steigenden Nachfrage. Auch das Auslandsgeschäft leidet aktuell. Bei 63 Prozent kam es zu einem Rückgang, ebenfalls nur fünf Prozent melden einen Anstieg. Angesichts dieser massiven Verschlechterung des Absatzes rutscht die Stimmung deutlich nach unten. Der IHK-Indikator zur Geschäftsentwicklung, der sich als Saldo der Optimisten und Pessimisten ergibt, rauscht deutlich ins Minus und liegt nun bei negativen 46 Zählern. Für die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen sehen die produzierenden Betriebe erstmals seit langem wieder schwarz und planen mit weniger Personal.
Bau
Ähnlich schlecht läuft es derzeit auch in der Bauwirtschaft im Kreis. Angesicht hoher Baupreise und hoher Zinsen ist der Traum eines Eigenheims für viele kaum oder nur schwer zu erreichen. In der Folge dieser Entwicklung ist die Nachfrage in den letzten Monaten stark eingebrochen. Aktuell verfügen viele Betriebe noch über Aufträge, das Polster schrumpft aber zunehmend und der Wettbewerbsdruck nimmt zu.
Handel
Mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht auch der Trend im Handel einher. Der produktionsnahe Großhandel verzeichnet ähnlich wie die Industrie einen Nachfragerückgang und sieht zunehmend düstere Wolken. Bei den Einzelhändlern sieht es nicht viel besser aus. Die Kunden sind verunsichert und spüren den Druck gestiegener Preis deutlich im Portemonnaie. Hoffnung keimt allenfalls mit der zuletzt rückläufigen inflationären Entwicklung auf.
Dienstleistung
Einen kleinen Lichtblick im sonst so grauen Konjunkturhimmel sind derzeit allenfalls die Dienstleister im Landkreis. Die Lage hat sich gegenüber dem Sommer nicht verschlechtert und zeigt sich bei vielen Befragten noch erfreulich gut. Immerhin 40 Prozent der Unternehmen geben in der Umfrage der IHK-Bezirkskammer Böblingen eine gute Lageeinschätzung ab. Lediglich fünf Prozent haben Grund zur Klage.
Diese noch gute Ausgangslage steht aber auch hier schon
Diese noch gute Ausgangslage steht aber auch hier schon
IHK-Konjunkturindikatoren:
Sie werden als Saldo von positiven und negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen ermittelt und können zwischen minus 100 und plus 100 Prozentpunkten liegen. Indikatorwert Null zeigt an, dass sich die positiven und negativen Antworten genau die Waage halten. Ein positiver Indikatorwert bedeutet, dass es mehr positive als negative Antworten gibt.
Sie werden als Saldo von positiven und negativen Antworten zu den jeweiligen Fragen ermittelt und können zwischen minus 100 und plus 100 Prozentpunkten liegen. Indikatorwert Null zeigt an, dass sich die positiven und negativen Antworten genau die Waage halten. Ein positiver Indikatorwert bedeutet, dass es mehr positive als negative Antworten gibt.
IHK-Konjunkturklimaindex:
Der IHK-Konjunkturklimaindex spiegelt das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage in einem Wert wider. Er ist ein Frühindikator für die kon-junkturelle Entwicklung. Entscheidend für die Interpretation der konjunkturel-len Entwicklung im Zeitablauf ist die Veränderung des Index. Nimmt er zu, wird sich die Konjunktur tendenziell positiv entwickeln, nimmt er ab, ver-schlechtert sich hingegen tendenziell die wirtschaftliche Entwicklung.
Der IHK-Konjunkturklimaindex spiegelt das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage in einem Wert wider. Er ist ein Frühindikator für die kon-junkturelle Entwicklung. Entscheidend für die Interpretation der konjunkturel-len Entwicklung im Zeitablauf ist die Veränderung des Index. Nimmt er zu, wird sich die Konjunktur tendenziell positiv entwickeln, nimmt er ab, ver-schlechtert sich hingegen tendenziell die wirtschaftliche Entwicklung.
Der Konjunkturbericht der IHK-Bezirkskammer Böblingen steht inklusive Schaubildern zum Download (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 650 KB) zur Verfügung.