Wirtschaft braucht Fläche

Interkommunale Gewerbegebiete

Viele Nutzungsansprüche gibt es an den (begrenzt) verfügbaren Raum zwischen Elbe und Weser. Landwirtschaft, Siedlungsentwicklung sowie Naturschutzgebiete, aber auch Infrastrukturmaßnahmen und Industrie- und Gewerbeflächen benötigen ihren Platz. Die Entwicklungen deuten für die kommenden Dekaden auf eine Verschärfung der Situation hin. Durch den Flächendruck gepaart mit den Sparzielen des Bundes entstehen daher für die Entwicklung von Gewerbestandorte neue Herausforderungen. Gleichzeitig ist die Wirtschaft nach wie vor darauf angewiesen, dass neue attraktive Gewerbegebiete entstehen, um auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren und in die Zukunft zu investieren.
Neben gegebenenfalls möglicher Brachflächenrevitalisierungen kann ein wichtiger Baustein bei der flächensparenden Ausweisung neuer, zukunftsfähiger Gewerbestandorte sein, diese interkommunal zu planen. Durch die Kooperation zweier (oder mehrerer) Kommunen lässt sich vor allem der Standort optimieren und verkehrsgünstig ausweisen. Dadurch lassen sich ggf. auch größere Flächenpotenziale heben, die ansonsten schwierig zu umzusetzen wären, da sie durch kommunale Grenzen zerschnitten werden. Durch die Konzentration gewerblicher Nutzung auf Gunsträume können z. B. auch Lärmkonflikte vermieden werden, wenn diese konsequent von Wohnnutzungen getrennt werden. Gleichzeitig verbleiben dafür mehr Standorte für andere Nutzungen. Bei der interkommunalen Zusammenarbeit können möglicherweise Planungs-, Erschließung und Verwaltungsaufwand geteilt und grundsätzlich Synergien genutzt werden. Es bietet sich für die beteiligten Kommunen die Chance sich gemeinsam für eine prosperierende Region einzusetzen, Kräfte zu bündeln und ihren Spielraum zu verbreitern.
Um sich dem Thema zu nähern, bietet sich beispielsweise die Publikation „Interkommunale Gewerbegebiete in Deutschland“ des Instituts für Landes-  und Stadtentwicklungsforschung gGmbH an, die neben Grundlagen viele Empfehlungen und Praxisbeispiele enthält.