Papenburg, 22.02.2024
Tourismus der Zukunft im Norden
Papenburg, 22. Februar 2024. Die Tourismusbranche in Norddeutschland bereitet sich auf die Zukunft vor und sucht nach Lösungen, um Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit in Einklang zu bringen und sich international zu positionieren.
Die Norddeutsche Tourismuskonferenz wurde von der IHK Nord ausgerichtet – ein Zusammenschluss von 13 Industrie- und Handelskammern in Norddeutschland.
© IHK Nord
100 Touristiker aus dem ganzen Norden haben sich am 22. Februar 2024 auf der Norddeutschen Tourismuskonferenz in Papenburg getroffen und zukunftsfähige Konzepte, akute Bedarfe und den erforderlichen Rahmen der Politik erörtert.
© IHK Nord
„Der Tourismus in Norddeutschland ist nicht nur eine Branche, sondern ein Bindeglied für die deutschen Küstenländer – daher ist die Zusammenarbeit und gemeinsame Positionierung gegenüber der Politik von immenser Bedeutung für die Region. Heute haben wir in Papenburg bewiesen, dass der Tourismus ein Motor für wirtschaftliches Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit im Norden ist”, so Dr. Bernhard Brons, Vorsitzender der IHK Nord und Präsident der IHK Ostfriesland und Papenburg.
"Die angestrebte strategische Verbindung von ökologischer Verantwortung und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit stärkt Norddeutschland als Reisedestination und positioniert die Region international als Vorreiter im nachhaltigen Tourismus“, so Dr. Bernhard Brons.
© IHK Nord
Handlungsfelder für die Tourismuswirtschaft
Als Handlungsfelder für die Tourismuswirtschaft wurden auf der Konferenz diese Themen identifiziert:
- Die Tourismusbranche arbeitet an einer nachhaltigen Weiterentwicklung und reagiert damit auf Kundenwünsche. Oftmals scheitern nachhaltige Reiseangebote jedoch bereits an der Anreise. Gerade im ländlichen Raum müssen Anreise und Mobilität vor Ort mit Bahn und ÖPNV durch sinnvolle Investitionen in die Infrastruktur und neue Fahrzeuge – unabhängig von der Trägerstruktur – sowie nachhaltige Angebote weiter verbessert werden.
- Im Gastgewerbe fallen 125 gesetzliche Verpflichtungen an, wovon bis zu 70 Prozent nicht im Zusammenhang mit dem Unternehmensprozess stehen, sondern für die Behörden ausgeführt werden. Im Durchschnitt macht ein Unternehmer 14 Überstunden pro Woche, um den staatlichen Pflichten nachzukommen. In diese Kategorie fällt auch der Meldeschein. Erfreulich ist daher die angekündigte Abschaffung des Meldescheins für deutsche Gäste in Hotels. Auch inländischen Geschäftsreisenden mit ausländischem Pass sowie Touristen aus anderen Ländern sollte das Ausfüllen des Scheins schnellstmöglich erlassen werden.
- Die Neuerungen im Fachkräfteeinwanderungsgesetz bieten endlich Aussicht auf Besserung im Personalmangel für die Betriebe im Norden. Eine Erleichterung ist beispielsweise, dass Personen in nicht reglementierten Berufen mit einer in Deutschland anerkannten Berufsausbildung auch in anderen Bereichen beschäftigt werden dürfen. „Gerade im Tourismus müssen zum Saisonstart ausreichend Fach- und Arbeitskräfte bereitstehen. Daher erwarten wir mit den Neuerungen des Gesetzes klare Regelungen, um die Bearbeitungszeiten zu gering wie möglich zu halten“, fordert Dr. Brons.
„Die Regierung muss vom Reagieren ins Agieren kommen und ein Bild mit guten Rahmenbedingungen für unseren Wirtschaftsstandort entwickeln. Mit wenig Bürokratie, viel Digitalisierung, transparenten Verfahren sowie innovativen Nachhaltigkeitsmaßnahmen von den Unternehmen, können wir dem Tourismus im Norden Rückenwind geben. Damit stärken wir langfristig die Attraktivität für Besucher und setzen zugleich Maßstäbe für die Branche. Die Politik muss im Austausch mit der Wirtschaft jetzt die richtigen Maßnahmen ergreifen“, so Dr. Brons abschließend.
Die Norddeutsche Tourismuskonferenz wurde von der IHK Nord ausgerichtet – ein Zusammenschluss von 13 Industrie- und Handelskammern in Norddeutschland.