Wassertourismus

Wassertourismus: Zukunft der Freizeitwasserstraßen

Der Wassertourismus ist zu einer tragenden Säule der wirtschaftlichen Entwicklung mit positiven Effekten für Stadt- und Regionalentwicklung sowie die Lebensqualität geworden – insbesondere im ländlichen Raum.

Wirtschaftliche Bedeutung Wassertourismus auf Bundeswasserstraßen

Der Wassertourismus ist auf den Bundeswasserstraßen in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und in vielen Regionen ein Treiber der regionalwirtschaftlichen Entwicklung:
  • 4,215 Mrd. Euro Bruttoumsatz durch die touristische Nachfrage
  • 1,844 Mrd. Euro induzierte Einkommenseffekte (1. und 2. Umsatzstufe)
  • 66.519 Personen betreiten ihren Lebensunterhalt direkt durch den Wassertourismus an Bundeswasserstraßen
    (Quelle: Studie “Die wirtschaftlichen Potenziale des Wassertourismus in Deutschland, Bundeswirtschaftsministerium 2016)

Zukunftssicherung von Freizeitwasserstraßen

Die entscheidende Voraussetzung für die Zukunft der Freizeitschifffahrt ist eine Aufrechterhaltung und Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur.
Entscheidungen seitens der Bundesregierung und vergangene Entwicklungen führten jedoch zu Hemmnissen in der Weiterentwicklung der Branche und Regionen, zu Investitionsstau und Ausbaubedarfen an den Wasserstraßen. Dies sind die Handlungsmaxime zur Sicherung der Nebenwasserstraßen:
  1. Sicherung der durchgängigen Befahrbarkeit der Wasserstraßen
  2. Behebung des Investitionsstaus an Nebenwasserstraßen
  3. Ausreichende finanzielle Ausstattung eines Haushaltes für Nebenwasserstraßen
  4. Fehlendes Schleusenpersonal mit in der Folge verkürzten, für Wassertouristen unattraktiven Schleusenbetriebszeiten, langen Wartephasen oder gar Schleusenschließungen
  5. Langwieriger Prozess der Digitalisierung bzw- Automatisierung von Schleusen

Bündnis für Wasserstraßen

Die IHK zu Schwerin hat sich mit Partnern aus Wirtschaft, Tourismus und Wassersport zum Bündnis für Wasserstraßen zusammengeschlossen. Anlassbezogen treten folgende Institutionen  gemeinsam auf:
Wir führen regelmäßig Gespräche und Veranstaltungen mit Abgeordneten des Bundes- und Landtags, der Bundes- und Landesregierung und Verwaltung sowie der Generaldirektion Wasserschifffahrtsamt und den regionalen Wasserschifffahrtsämtern durch.

Rückblick, Meilensteine und Initiativen

Meilensteine

  • 2012: Kategorisierung der Bundeswasserstraßen
    Hiermit erfolgte eine Unterteilung des Bundeswasserstraßennetzes in Haupt- und Nebenwasserstraßen auf Grundlage der transportierten Güter auf dem Wasserweg. Wasserstraßen mit geringfügigen Güterschiffsverkehr (Transportmenge weniger als 600.000 t/Jahr) werden als Nebenwasserstraßen geführt und entsprechend nachrangig gegenüber den Hauptwasserstraßen finanziell und personell durch die WSV verwaltet.
  • 2020: Im Etatplan des Bundeshaushaltes, der am 27.11.2020 verabschiedet wurde, sind die Sicherung und der Erhalt der Infrastruktur der im Eigentum des Bundes stehenden Nebenwasserstraßen und die Belange der Freizeitnutzung (Wassertourismus) erstmalig aufgenommen wurden. Gesicherte Haushaltsmittel war eine langjährige Forderung des Bündnisses für Wasserstraßen.
  • 2021: Aufnahme der Freizeitschifffahrt in das Bundeswasserstraßengesetz (BGBl. I S. 1295 vom 2. Juni 2021)
  • 2021: BMVI veröffentlicht Masterplan Freizeitschifffahrt
  • Im Juni 2021 veröffentlichte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) den Masterplan Freizeitschifffahrt und rückt damit den Fokus auch auf die Sport- und Freizeitschifffahrt sowie den Wassertourismus im Binnenbereich. (Download des Masterplanes Freizeitschifffahrt (BMVI, 2021) (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 6269 KB)

Die Initiativen

  • 2015/16: Bereits mit der Resolution von 2015 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1657 KB) wurde der hohen Bedeutung der Nebenwasserstraßen Nachdruck verliehen. (Rückblick auf die Forderungen 2016). Gefordert wurde unter anderem die verbesserte Kategorisierung der Bundeswasserstraßen.
  • 2017: Leinen los – Wassertourismuskonferenz
    Zu Beginn der 19. Legislaturperiode in 2017 diskutierte das „Bündnis für Wasserstraßen“ in einem Parlamentarischen Lunch mit anschließender Konferenz mit Bundes- sowie Landespolitik und nahm alle Akteure sprichwörtlich mit „ins Boot“: Auf das Seminarschiff Orca ten Broke, das für die Veranstaltung in Berlin-Mitte festgemacht hat. Anliegen der Veranstaltung war, unter anderem die wirtschaftliche Dimension des Wassertourismus aufzuzeigen. Notwendige Voraussetzung dafür ist jedoch der Erhalt einer attraktiven, leistungsfähigen Wasserstraßeninfrastruktur und des Netzcharakters sowie die Nutzung von Infrastrukturpotenzialen.
  • 2022: Wassertourismus in der neuen Legislaturperiode
    Gemeinsam Fahrt aufnehmen für die Freizeitschifffahrt war das Ziel des Parlamentarischen Frühstücks am 12.05.2022 in Berlin zu Beginn der neuen Legislaturperiode. Denn die entscheidende Voraussetzung für Fortbestehen und Weiterentwicklung der Freizeitschifffahrt ist eine Aufrechterhaltung und Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur. Das Bündnis übergab eine gemeinsame Position mit Forderungen an die neuen Bundesparlamentarier. → Position Freizeitschifffahrt (Bündnis für Wasserstraßen, 2022) (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 425 KB)
  • 2024: 13. Erfahrungsaustausch Wassertourismus in Henningsdorf

Studien zum Wassertourismus