Ausbau des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Westmecklenburg

Seit 2019 hat die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (IHK) ein Projekt eingerichtet, das die Stärkung des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Westmecklenburg zum Ziel hat. Wir stellen Ihnen in diesem Artikel Basis-Informationen zur Verfügung.

Grundlegende Informationen

Die Aufgabe einer Industrie- und Handelskammer ist es, die regionale Wirtschaft zu fördern. Hierzu zählen die Förderung positiver Rahmenbedingungen für die Sicherung von Fachkräften, die Steigerung der Innovationsfähigkeit der klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) als auch die Stärkung positiver Standortfaktoren für die Werbung von Investoren.
Der Zugang zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen, verbunden mit der Erhöhung der eigenen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten (F&E) gewinnen an Bedeutung für die Westmecklenburger Unternehmen. Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal und Talenten von grundlegender Bedeutung für die Wirtschaft.
Die Bereitstellung praxisorientierter Studiengänge gemäß den Bedarfen der regionalen KMU sowie die Unterstützung von KMU, ihre F&E-Tätigkeiten zu steigern, verbessern die Rahmenbedingungen insbesondere für wissensintensive Branchen.
Aus diesen Beweggründen hat die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin zum 1. Januar 2019 ein Projekt unter Leitung von Dr. Dorothee Wetzig eingerichtet, das die Stärkung des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Westmecklenburg zum Ziel hat. Die IHK zu Schwerin setzt sich damit verstärkt für möglichst attraktive Rahmenbedingungen für die Fachkräftegewinnung und Innovationsfähigkeit regionaler KMU ein. Folgende Aspekte werden dabei in den Vordergrund gestellt:
  1. Ausbau von Wissenschafts- und Hochschulstrukturen in Westmecklenburg
  2. Bedarfsgerechtes Angebot praxisorientierter Studiengänge in Westmecklenburg
  3. Erhöhung der Innovationsfähigkeit regionaler KMU
Die Debatte um den Ausbau des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Schwerin hat seit Herbst 2018 deutlich an Dynamik gewonnen. Einem Auftrag der Stadtvertretung Schwerin folgend, hat die Landeshauptstadt Schwerin ein Konzept “Schwerin als Wissenschafts- und Hochschulstandort weiterentwickeln” unter Einbeziehung zahlreicher Interessensgruppen und engagierter Bürger erarbeitet. Dies beinhaltet u. a. eine SWOT-Analyse sowie die Diskussion verschiedener Handlungsfelder, in denen Schwerin eine spezifische Kompetenz aufweist. Der Oberbürgermeister wurde in diesem Zusammenhang von der Stadtvertretung Schwerin aufgefordert, sich bei der Landesregierung für eine angemessene Unterstützung der bestehenden privaten Hochschulen sowie für den Aufbau staatlicher Hochschulstrukturen in der Landeshauptstadt einzusetzen.

Prüfvorhaben der Landespolitik

Anknüpfungspunkte für einen Ausbau des Hochschulstandortes Schwerin finden sich auch in der Koalitionsvereinbarung 2021 – 2026 der SPD Mecklenburg-Vorpommern und DIE LINKE Mecklenburg-Vorpommern.
So ist in Kapitel V unter „Hochschulen und Forschung“ ein Prüfauftrag enthalten, ob in der Landeshauptstadt Schwerin ein Hochschulstandort entstehen kann.
In Kapitel II unter „Tourismus und Tourismusgesetz“ erklären die Koalitionäre zudem ihre Absicht, den Aufbau einer Tourismusakademie zu prüfen, um einen Beitrag zur Sicherung des touristischen Fachpersonals zu leisten. Der Standort einer möglichen Tourismusakademie ist noch nicht festgelegt.

Beschlüsse aus der Stadtvertretung Schwerin

Hochschulstandort Schwerin stärken und weiterentwickeln

In der jüngsten Sitzung der Schweriner Stadtvertretung am 11. Dezember 2023 wurde der gemeinsame Antrag der Fraktionen DIE LINKE, CDU/FDP, Unabhängige Bürger und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Thema "Hochschulstandort Schwerin stärken und weiterentwickeln" mehrheitlich befürwortet. Der Antrag wurde unter anderem mit den weitreichenden positiven Wirkungen von Hochschulen auf Städte und Regionen begründet.
Der Oberbürgermeister wird durch den Beschluss aufgefordert, das Engagement der Hochschulinitiative nachdrücklich zu unterstützen und gemeinsam mit der Kommunalpolitik die Ansiedlung einer staatlichen Hochschule zu fördern, eng mit der Landesregierung zu kooperieren und sich für ein Berufsakademiegesetz M-V einzusetzen. Zusätzlich wird der Oberbürgermeister beauftragt, die erforderlichen infrastrukturellen Voraussetzungen zu erarbeiten, darunter den Bau von Studentenwohnheimen und die Bereitstellung von Campusgebäuden. Bis 30. Juni 2024 soll er in Zusammenarbeit mit relevanten Vertretungen Maßnahmen vereinbaren, wie die Stadt für Studierende, Auszubildende, Schülerinnen und Schüler sowie junge Bürgerinnen und Bürger attraktiver gestaltet werden kann.

Bau eines Studentenwohnheims in Schwerin auf den Weg bringen

Die Stadt Schwerin hat durch den Stadtvertreterbeschluss vom 27. März 2023 den Oberbürgermeister beauftragt, eine Konzeptausschreibung für das unbebaute Grundstück am Pappelgrund (Flur 2, Flurstücke 34 und 39) zu starten. Ziel ist die Errichtung eines Studentenwohnheimes.

Gemeinsames Ziel eint Akteure

Bei allen Tätigkeiten zum Wissenschafts- und Hochschulstandort arbeiten der Verein „Förderer von Hochschulen in Schwerin“, Pro Schwerin e. V., die Landeshauptstadt Schwerin und die IHK zu Schwerin eng zusammen.
Zudem haben sich 20 Institutionen, Verbände und Vereine in der Schweriner Hochschulinitiative zusammengeschlossen, die ein gemeinsames 15-Punkte-Papier sowie eine zum Wissenschafts- und Hochschulstandort Schwerin verfasst haben.

Schweriner Hochschulinitiative

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