Handelsfachtagung MV
Digitale Handelsfachtagung MV 2021
Das Dialogforum Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommern lud am 3. Juni 2021 Handelsexperten und Branchenvertreter zur digitalen Handelsfachtagung MV ein. Unter Moderation von Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, wurde intensiv über die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf die Ortszentren und die dort angesiedelten Betriebe diskutiert.
Aktuelle Situation des Handels
Seit Ende Mai sind Gastronomie und Einzelhandel als wichtige Frequenzbringer in den Ortszentren und Innenstädten wieder geöffnet. Gleichwohl haben die vergangenen Monate Spuren sowohl bei den Betrieben und in den Ortszentren hinterlassen, die auch noch eine ganze Weile nachwirken werden. Ausgehend von der bereits 2020 vorgestellten Studie zum Onlinekaufverhalten der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern gab Michael Reink vom Handelsverband Deutschland einen Überblick über die aktuelle Lage. Eine breite Themenvielfalt zeigte die Diskussion (Auszüge):
- die Auswirkung auf die Immobilienwirtschaft,
- der Umgang mit der Expansion von großen Onlinehändler in Mecklenburg-Vorpommern sowie
- die Liberalisierung des Ladenöffnungsgesetzes. Dabei ging es sowohl um den Wegfall des Anlassbezugs, der während der SARS-CoV-2-Pandemie eine schwer überwindbare Hürde darstellt als auch mehr Möglichkeiten für Sonntagsöffnungen.
Vorschläge zu einer stärkeren Regulierung des Onlinehandels und Änderungen im Planungsrecht, um beispielsweise bei größeren Einzelhandelsansiedlungen künftig auch regelmäßig Onlineumsätze in die Berechnung der Verträglichkeit einzubeziehen, wurde von Seiten der Teilnehmer unterbreitet.
Berichte aus der Handelspraxis
Verschiedene Händler aus Mecklenburg-Vorpommern, darunter auch Carl Kressmann vom Modehaus Kressmann aus Schwerin und Wismar sowie Gert Griehl vom Pier 14, gaben Einblicke in ihre Unternehmensentwicklung in den vergangenen Monaten. Dabei wurde auch sorgenvoll auf die Veränderungen in den Ortszentren mit der zu erwartenden Zunahme von Leerständen bzw. wenig frequenzbringenden Nachnutzungen in attraktiven Lagen, die aus Sicht von Besucher*innen nicht zur Aufwertung des Einkaufserlebnisses beitragen können.
Sofortprogramm Innenstadt gefordert
Siegbert Eisenach, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, stellte die Innenstadt-Initiative „Erfolgsraum Altstadt“ vor und erneuerte die Forderung der IHKs in MV, des Handelsverbandes Nord und des Städte-und Gemeindetages MV nach einem Sofortprogramm für die Innenstädte. Dabei verwies er auch auf Beispiele aus anderen Bundesländern, die bereits eigene Programme für die Innenstädte aufgelegt haben, um u.a. die Aufenthaltsqualität und das Einkaufserlebnis zu verbessern, die Ortszentren wieder zu beleben, aber auch Zwischen- und Nachnutzungen zu unterstützen. Er zeigte sich auf Grund diverser Gespräche in den vergangenen Wochen optimistisch, dass auch Mecklenburg-Vorpommern hier weitere Möglichkeiten zur Unterstützung der Ortszentren und somit auch der dort ansässigen Betriebe schaffen könnte.
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Austausch zu Fragen der Einzelhandelsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern
(Ihre Informationen erhält die IHK zu Schwerin und werden ins Dialogforum eingebracht.)
(Ihre Informationen erhält die IHK zu Schwerin und werden ins Dialogforum eingebracht.)