Gesundheitspolitischer Dialog 2019

Besonders intensiv wurde die Fragen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, der Prävention und der Fachkräftesicherung diskutiert. Als gemeinsame Herausforderung erkannten die Unternehmer-Gremien aus Hamburg und Schwerin die Probleme bei der Zulassung von Medizinprodukten im Zusammenhang mit der neuen EU-Medizinprodukteverordnung. Eine weitere Vernetzung des Gesundheitstourismus in der Metropolregion Hamburg wurde als Chance hervorgehoben.

Die Hersteller von Medizinprodukten benötigen dringend politische Unterstützung, denn die neue europäische Verordnung für Medizinprodukte stellt sie vor große Herausforderungen. Am 26. Mai 2020 soll diese in Deutschland in Kraft treten. Doch die Akkreditierung von sogenannten Benannten Stellen, die für die Zulassung und Auditierung von Medizinprodukten zuständig wären, geht nur schleppend voran. Damit erhalten derzeit nur wenige Produkte eine Zulassung und kommen in die Versorgung. Der Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt spricht von zu erwartenden Versorgungsengpässen, wenn es keine Verlängerung der Übergangsfrist durch die EU-Kommission geben sollte. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn widmet sich dem Thema und hofft auf klare Aussagen zur Fristverlängerung durch die EU-Kommission bis Ende 2019. Damit die Innovationskraft, insbesondere bei kleineren Unternehmen und Start-ups in Mecklenburg-Vorpommern, nicht verloren geht, fordert die IHK zu Schwerin schnelles Handel der EU-Kommission und stärkere Unterstützung durch die Landesregierung.

Die Ausschüsse für Gesundheitswirtschaft der Handelskammer Hamburg und der IHK zu Schwerin sprachen sich gemeinsam dafür aus, Unterstützungsangebote für Medizinproduktehersteller besser bekannt zu machen und auszubauen. Außerdem möchten sie den Austausch im Bereich Gesundheitstourismus intensivieren.