14.06.2023
Qualität von Schulabgängern nicht weiter demontieren
Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin sieht durch die Diskussion zu einer zukünftigen Abwahlmöglichkeit des Fachs Mathematik bei den Abiturprüfungen in Mecklenburg-Vorpommern als ein großes Gefahrenpotenzial.
Dazu äußert sich der Präsident der IHK zu Schwerin, Matthias Belke (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 71 KB):
„Gerade die sogenannten MINT-Fächer bilden die Grundlage für viele berufliche Werdegänge, die dringend benötigt werden. Deshalb legt die Wirtschaft, die seit Jahren einen Rückgang der Qualität unserer Schulabgänger feststellen muss, großen Wert auf gute Grundlagen in den naturwissenschaftlichen Bereichen. Es geht hier um den höchsten Abschluss im allgemeinbildenden Schulsystem! Die Qualität eines erfolgreichen Abiturabschlusses ist durch den Wegfall eines so fundierten Fachs wie Mathematik keine Aufwertung, das Gegenteil ist der Fall! Abiturienten oder auch Abgänger der 10. Klassen mit nachweislich guten Ergebnisse in naturwissenschaftlichen Fächern sind extrem nachgefragt. Deshalb sehe ich auch im Vergleich zu Bundesländern, die weniger Wert auf die naturwissenschaftliche Orientierung als Bestandteil von Prüfungen legen, eher einen Vorteil im derzeitigen Abiturabschluss in MV.
Generell sind solide Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern heute umso wichtiger. Komplexe Zusammenhänge erkennen und die in Natur und Technik herrschenden Gesetzmäßigkeiten anwenden zu können sind Ziele des allgemeinbildenden Schulsystems. Statt das analytische Denken zu befördern führen diese öffentlichen Diskussionen im Erfolgsfall eher dazu, einen Komfort bei Jugendlichen zu fördern, der insgesamt weniger Leistungsbereitschaft erzeugt, sich mit anspruchsvollen Problemen auseinander zu setzen.“