Tipps für die Pressearbeit

Pressearbeit – Basics – Eine Checkliste

Lohnt sich der Anlass für eine Pressemitteilung?

Schlüpfen Sie in die Rolle eines Lesers und seien Sie ehrlich: Würde Sie der Anlass für die Pressemitteilung wirklich interessieren?

Brauche ich Bilder oder O-Töne?

Geben Sie den Journalisten mehr Möglichkeiten. Oft entscheidet ein Hingucker oder ein sauber produzierter O-Ton, ob ein Thema angenommen wird.

Sind Termin und Uhrzeit richtig gewählt?

Medien haben verschiedene Redaktionsschlüsse und Erscheinungsweisen. Stimmen Sie Ihren Presse-Versand auf die Bedürfnisse der Journalisten ab.

Werden Problemfelder berührt?

Prüfen Sie, ob die Interessen von Partnern oder Kunden berührt werden. Sind Sperrfristen notwendig? Werden eventuell Persönlichkeitsrechte von Dritten verletzt?

Kontaktdaten genannt?

Eine Pressemitteilung ohne Firma, Name, Telefon und E-Mail ist sinnlos. Kein Journalist wird Sie kontaktieren.

Aufbau einer Pressemitteilung – wie geht's genau?

So wird's gemacht:

  • Die eigentliche Nachricht gehört an den Anfang der Meldung – Die Frage, wer, was, wann, wo, wie und warum getan hat, muss im ersten Absatz beantwortet werden. Journalisten streichen von hinten weg.
  • Verwenden Sie kein Eigenlob, keine Superlative, keine Worthülsen, keine Werbung, keine Mutmaßungen – schreiben Sie nachrichtlich.
  • Verwenden Sie kein Passiv – das klingt umständlich und undynamisch.
  • Vermeiden Sie Redundanzen – Füllwörter, Wiederholungen bringen keinen Nutzwert.
  • Konstruieren Sie keine Schachtelsätze, vermeiden Sie Fachausdrücke, verwenden Sie keine unerklärten Abkürzungen – Benutzen Sie viele Verben. Die Pressetexte werden dadurch lesefreundlicher.

So schreiben Journalisten

Journalisten arbeiten nach bestimmten formalen Standards. Eignen Sie sich dieses Wissen an – machen Sie es den Redakteuren möglichst einfach. Bitte beachten Sie folgende Beispiele als Empfehlungen für Ihre Schreibweise:
Empfehlung nicht empfehlenswert
Harald Müller
Herr Müller
Straße
Str.
weil
in Konsequnz von
am Donnerstag
heute
am Mittwoch
gestern
Kilometer
km
Prozent
%
obwohl
Trotz der Tatsache, dass
beispielsweise
z. B.
während
Während des Verlaufs von
zwölf (dann: 13, 14, ...)
12
jetzt
Zu diesem Zeitpunkt
für
Zum Zweck von

Bei der Onlinepressearbeit beachten

Was bedeutet Online-Pressearbeit für Journalisten?

Onlinemedien haben den Redaktionsalltag durchdrungen. Journalisten müssen sich mit neuen Techniken auseinander setzen. Das Web bietet ihnen zwar einen leichten Zugang zu Informationen, aber sie sehen sich gleichzeitig einer steigenden Informationsflut gegenüber.

Gehören Online- und Offline-Pressearbeit überhaupt zusammen?

Online- und Offlinekommunikation sind nicht voneinander zu trennen. Onlinekommunikation bedeutet hauptsächlich, dass neue Transportwege genutzt werden. Die Inhalte und Botschaften sind meist die gleichen geblieben. Wichtig ist, dass Online und Offline aufeinander abgestimmt sind und sich gegenseitig ergänzen. So erhöhen Sie die Aufmerksamkeit für Ihre Pressearbeit.

Was sind die häufigsten Fehler bei Online-Pressearbeit?

Das Medium E-Mail wird oft falsch eingeschätzt: Nach dem Prinzip Masse statt Klasse werden die elektronischen Briefkästen der Journalisten bestückt. Wirkliche Nachrichten laufen daher Gefahr, nicht wahrgenommen zu werden. Dateianhänge erschweren zusätzlich den Informationsfluss. Der Stellenwert des Internetauftritts wird noch immer unterschätzt. Websites bieten oft keine geeigneten Presseinformationen, sind nicht aktuell oder technisch mangelhaft. Bilder, Grafiken oder andere Anwendungen sucht man oft noch vergebens.

Pressearbeit per E-Mail

Warum sollte ich für meine Pressearbeit E-Mail nutzen?

Eine Umfrage ergab, dass neun von zehn Redakteuren "häufig" E-Mail bei der täglichen Arbeit nutzen. E-Mail ist heute ein gängiges Kommunikationsinstrument, das gleichberechtigt neben Fax und Telefon genutzt wird.

Wie kann ich meine E-Mail-Pressearbeit optimieren?

Versenden Sie keine unaufgeforderten E-Mails. Fragen Sie vorher um Erlaubnis oder ermöglichen Sie es Journalisten, sich auf Ihrer Website selbstständig für Ihre Pressemitteilungen zu akkreditieren. Differenzieren Sie nach Sammel- und Personenadressen. Persönlich adressierte Mails genießen eine höhere Aufmerksamkeit. Vermeiden Sie HTML-Mails. Nicht jeder kann dieses Format problemlos lesen.

Welche Möglichkeiten bietet E-Mail noch?

E-Mail ist ideal, um einen eigenen Newsletter zu etablieren. Informieren Sie interessierte Journalisten monatlich über alles Wissenswerte aus Ihrem Hause. Außerdem ist E-Mail auch ein Dialogmedium. E-Mails von Journalisten müssen umgehend beantwortet werden.

Checkliste für Ihren E-Mailversand

  • Aussagefähige Headline in die Betreff- oder Subjectzeile: Mit einer Headline wie „Aktuelle Presseinformation der XY AG“ kann kein Journalist etwas anfangen.
  • Länge der E-Mail überprüfen: Alles kann in 300 Worten beschrieben werden – das ist etwa eine DIN A4-Seite. Weiterführende Infos auf Anfrage versenden.
  • Harte Umbrüche und Trennungen entfernen: Reines "Copy/Paste" aus dem formatierten Word-Dokument heraus reicht nicht. Reiner Fließtext ist unumgänglich.
  • Keine besonderen Schriftarten und Schriftgrößen verwenden: Denken Sie daran, dass Formatierungen in E-Mails nicht übertragen werden. Wenn Sie etwas hervorheben wollen, rahmen Sie Worte ein mit: *, + oder //. Besser aber ganz darauf verzichten.
  • Adressen in BCC-Feld einfügen: So kann der Adressat nicht die Adressen, der anderen Journalisten lesen. Das ist guter Stil, denn persönliche E-Mailadressen sind kein Allgemeingut.
  • Tipp: Verzichten Sie auf Dateianhänge. Schicken Sie lieber einen einfachen Link in der Mail mit, der auf Ihre Website verweist: So haben Journalisten bequem Zugriff auf Bilder, Grafiken oder Statistiken, die Sie hinterlegt haben.
Auszug aus "Tipps zur erfolgreichen Pressearbeit" von der news aktuell GmbH