Industrie-Kongress Mecklenburg-Vorpommern 2024
In Greifswald haben sich auf dem 6. Industriekongress Mecklenburg-Vorpommern Wirtschafts- und Politikvertreter zu dem Thema Zirkuläres Wirtschaften” ausgetauscht. Unternehmensvertreter stellten ihre betrieblichen Herausforderungen und Lösungsansätze dar.
Die Industrie ist aktuell herausgefordert, den Übergang von einer vorherrschenden linearen volkswirtschaftlichen Produktionsweise zur einem zirkulären Wirtschaftsmodell zu befördern, wie Dr. Wolfgang Blank, Präsident IHK Neubrandenburg für das östliche Meckenburg-Vorpommern, deutlich machte. Zirkuläres Wirtschaften wurde 2021 zu einer Kernaufgabe der Industrie- und Innovationspolitik des Landes Mecklenburg-Vorpommern und im industriepolitischen Konzept „Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030“ verankert.
Hinter der Zirkulären Wertschöpfung (Circular Economy) verbirgt sich ein industriepolitisches Innovationskonzept, bei dem die Produktentwicklung, der Produktionsprozess oder die Geschäftsmodelle so gestaltet werden, dass Ressourcen möglichst lange ohne Verlust in Kreisläufen geführt werden können. Rohstoffe können so mehrfach genutzt und natürliche Ressourcen geschont werden.
Unterstützung der Landesregierung
„Eine leistungsstarke und wettbewerbsfähige Industrie ist ein zentraler Baustein für nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum in MV. Dazu gehört auch, im gesamten Produktionsprozess Ressourcen zu schonen und den Wert einmal verwendeter Ressourcen und Materialien so lange wie möglich zu erhalten, sie so häufig wie möglich zu verwenden und so wenig wie möglich Abfall zu erzeugen. Das haben die Unternehmen bei uns im Land im Blick. Das zirkuläre Wirtschaften ist eine der Kernaufgaben der Industrie- und Innovationspolitik und wurde 2021 im industriepolitischen Konzept „Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030“ verankert, um die erforderlichen Rahmenbedingungen an die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen anzupassen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte in seinem Grußwort.
Die Vorsitzenden der Industriegremien der IHKs in MV gaben anschließend ihr Statement zum Umsetzungsstand des industriepolitischen Konzeptes des Landes ab. Mario Kokowsky (DEN GmbH) ging dabei insbesondere auf die Digitalisierung und den Breitbandausbau, Karlheinz Petri (INSTAMAK GmbH) auf die Herausforderungen der Energiewende und Dr. Michael Lampe (BPM-Ingenieurgesellschaft mbH) auf die Verfügbarkeit von Industrieflächen ein. Volker Höfs von der HanseGas GmbH schilderte im Folgevortrag eindrücklich, welche Perspektiven er für Nutzung und Ausbau des Gasnetzes in Norddeutschland sieht.
Industrie findet Lösungen
In seiner Keynote regte Benedikt Wanner, Circular Economy-Experte für Design & Innovation, strategische Neuausrichtungen und operative Veränderungen an, um notwendige Rahmenbedingungen für die betriebliche Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Die folgenden Impulse und Praxisbeispiele aus dem ganzen Land zeigten dem Auditorium, vor welcher Vielfalt von Herausforderungen die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern bei dieser Transformation zu einer zirkulären Wirtschaft steht. Gleichzeitig zeigten die Referenten Lösungswege auf, die sie unternehmensintern oder in Kooperation mit Dritten entwickelt haben. Es wurde deutlich, wie vielfältig die Herausforderungen sind. Lösungen mussten meist individuell erarbeitet werden und erforderten eine umfängliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Unternehmen.
In|du|strie - Kampagne der IHKs in MV
Der Industrie-Kongress MV ist eine Aktion der In|du|strie – Kampagne der IHKs in M-V. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde bereits in den vergangenen Jahren für ein Land mit mehr Industrie und die sich daraus ergebenden Chancen für die Entwicklung des Landes geworben. Die Industrie in M-V soll einerseits als bedeutender Wirtschaftsfaktor und attraktiver Arbeitgeber bekannter gemacht werden, andererseits soll die Akzeptanz für die Industrie in einem touristisch geprägten Land wie MV erhöht werden.