Offener Diskurs zwischen Industrie und Politik

Am 17. Juli 2025 kamen mehr als 40 Vertreterinnen und Vertreter der Industrieausschüsse und -arbeitskreise der drei IHKs in Mecklenburg-Vorpommern im Schloss Vietgest bei Güstrow zusammen. Im Mittelpunkt des Treffens mit Staatssekretär Jochen Schulte vom Wirtschaftsministerium stand der offene Austausch über die aktuelle Wirtschaftslage und die industriepolitische Zukunft des Landes.
Zentrale Grundlage der offenen - mitunter kontroversen- Diskussion bildete die Industriepolitik des Landes. Besonders im Fokus standen dabei die Schaffung neuer Gewerbe- und Industriestandorte, die Förderung von Kooperationsnetzwerken sowie der Ausbau erneuerbarer Energien – insbesondere mit Blick auf Wasserstoff als Energieträger der Zukunft. Von den Unternehmensvertretern kam der deutliche Appell, zentrale Handlungsempfehlungen des industriepolitischen Konzeptes Mecklenburg- Vorpommern 2030 zügig und mit Nachdruck voranzubringen.

Neue Perspektiven für MV

Auch neue Themen fanden Gehör: So rückte die Rolle Mecklenburg-Vorpommerns in der sicherheits- und verteidigungsrelevanten Industrie in den Blick. Zwar ist das Land bisher kein Kernstandort, doch gerade maritime Kompetenzen könnten künftig stärker eingebunden werden. Es brauche feste Ansprechpartner und Netzwerke, um Bedarfe und Angebote zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft effizient zu verknüpfen. Auch die Bundesmittel für Infrastruktur eröffneten neue Chancen. Diese dürften nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ sondern zielgerichtet und nach volkswirtschaftlichem Nutzen eingesetzt werden. Deutlich wurde: Die Unternehmen in MV erwarten mehr regionale Wertschöpfung und faire Chancen bei künftigen Vergaben. Klar wurde: Die Wirtschaft braucht faire Rahmenbedingungen und regionale Wertschöpfung, um ihre Chancen im internationalen Wettbewerb nutzen zu können.

Dialog als Schlüssel

Das Treffen in Vietgest zeigte, wie wichtig der offene Dialog ist. Kontroverse, aber konstruktive Diskussionen machten deutlich: Die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern steht vor großen Herausforderungen – aber auch vor großen Chancen. Entscheidend wird sein, dass politische Ziele und unternehmerische Praxis gemeinsam in konkrete Ergebnisse übersetzt werden. Die Unternehmen machten klar, dass sie schnelle Fortschritte erwarten – denn nur wenn Wirtschaft, Politik und Verwaltung an einem Strang ziehen, lassen sich die ambitionierten Ziele erreichen.